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Ecclestone-Prozess hat begonnen - Formel-1-Mogul vor ungewisser Zukunft

  • Aktualisiert: 25.04.2014
  • 14:27 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Begleitet von großem Medieninteresse hat in München der Prozess gegen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (83) begonnen.

München (SID) - Begleitet von großem Medieninteresse hat in München der Prozess gegen Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone (83) begonnen. Der umstrittene Manager muss sich vor dem Landgericht wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall verantworten. 

Der Vorsitzende Richter Peter Noll las nach Eröffnung des mit Spannung erwarteten Prozesses zunächst die Anklage gegen den Milliardär vor. Danach hatte Ecclestone die Möglichkeit, sich zu den Anschuldigungen zu äußern. Für den Donnerstag waren keine Zeugen geladen.

Bis Mitte September sind zunächst 26 Verhandlungstage angesetzt, der nächste ist auf den 2. Mai terminiert. Mit fünf Minuten Verspätung betrat Ecclestone im Blitzlichtgewitter der Fotografen um 9.35 Uhr äußerlich ungerührt Saal A 101 des Gerichtsgebäudes an der Nymphenburger Straße 16.

Für Ecclestone geht es in München um seine Zukunft, um seine Macht, um sein Lebenswerk. Im Falle einer Verurteilung wäre der Brite an der Spitze der Formel 1 wohl nicht mehr zu halten. Im schlimmsten Falle droht Ecclestone eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Ein Deal zwischen den Parteien ist möglich, gilt aber als unwahrscheinlich. Ecclestone hatte einen möglicherweise strafmildernden Handel im Vorfeld stets ausgeschlossen.  

Ecclestone soll dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky laut Anklage der Staatsanwaltschaft 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an den britischen Investor CVC gezahlt haben. So soll Ecclestone seine "bestimmende und maßgebliche Stellung" innerhalb der Formel 1 gesichert haben. Ecclestone wollte so laut Anklage sicherstellen, dass die BayernLB ihre Formel-1-Beteiligung an einen Investor veräußert, der ihm genehm war. Ecclestone wurde später Geschäftsführer von CVC.

Wichtigster Zeuge der Anklage wird Gribkowsky. Der wegen der Annahme der Millionen mittlerweile zu achteinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Manager hatte Ecclestone in seinem Prozess schwer belastet. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und behauptet, von Gribkowsky erpresst worden zu sein. Gribkowsky soll Anspielungen gemacht haben, Ecclestones undurchsichtiges Geschäftsmodell den britischen Steuerbehörden melden zu wollen.


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