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Radsport: Alpecin wird Titelsponsor bei Katjuscha

  • Aktualisiert: 11.10.2016
  • 13:15 Uhr
  • SID
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Der Bielefelder Shampoo-Hersteller Alpecin wechselt im Radsport den Partner und schließt sich ab der kommenden Saison dem Team Katjuscha an.

Bielefeld (SID) - Der Bielefelder Shampoo-Hersteller Alpecin wechselt im Radsport den Partner und schließt sich ab der kommenden Saison als Titelsponsor dem Team Katjuscha an. Das Unternehmen, seit 2015 Co-Namensgeber der Equipe Giant-Alpecin, verkündete die neue Kooperation am Dienstag.

Als deutsches Zugpferd hat die Mannschaft sich bereits die Dienste des dreimaligen Zeitfahr-Weltmeisters Tony Martin (Cottbus) gesichert. Weitere prominente Fahrer sind Klassiker-Spezialist Alexander Kristoff (Norwegen) oder Tour-Etappensieger Ilnur Sakarin (Russland). Youngster Rick Zabel (Unna), Sohn des früheren Top-Sprinters Erik Zabel, stößt vom Team BMC Racing zu Katjuscha-Alpecin.

Lizenziert ist die einst als "globales russisches Radsport-Projekt" gegründete Mannschaft künftig in der Schweiz. "Da wir nun ein internationales Team sind, war es eine logische Konsequenz, die Lizenz und den offiziellen Teamsitz in die Schweiz zu verlegen", sagte Vorstand Alexis Schoeb. Die Trennung vom in Deutschland gemeldeten Team Giant-Alpecin sei nicht als Abkehr vom deutschen Radsport zu verstehen. "Ganz im Gegenteil. Wir werden mit mindestens drei deutschen Fahrern und mit Tony Martin als deutschem Aushängeschild antreten", sagte Alpecin-Geschäftsführer Eduard R. Dörrenberg.

Katjuscha genießt im Radsport jedoch ähnlich wie die kasachische Astana-Mannschaft einen zweifelhaften Ruf. Drei Epo-Fälle gab es in den Jahren 2009 bis 2012, weitere Verfehlungen kamen hinzu: Dem Russen Alexander Kolobnew wurde bei der Tour 2011 die Einnahme von Diuretika nachgewiesen. Dazu wurde der Italiener Luca Paolini 2015 bei der Tour als Kokain-Sünder überführt, der Russe Eduard Worganow, im Januar positiv auf Meldonium getestet, kam ohne Sperre davon.

Katjuscha war Ende 2012 die Lizenz für die World Tour verweigert worden. Die Equipe erstritt sie sich erst vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Mittlerweile ist die Mannschaft von Geldgeber Igor Makarow händeringend um ein besseres Image bemüht, was nicht zuletzt an der Gesamtlage des russischen Sports liegt.

Mit Alpecin als westlichem Sponsor soll das ramponierte Vertrauen offenbar aufpoliert werden. Nach SID-Informationen ist deshalb auch die Trennung des einstigen Armstrong-Helfers Wjatscheslaw Jekimow als Teammanager beschlossene Sache. Der Portugiese Jose Azevedo soll künftig das Sagen in sportlichen Belangen haben, auch er war allerdings einst Bestandteil des US-Postal-Teams von Armstrong.

Tony Martin glaubt an einen Wandel im Team Katjuscha. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass sich das Team im nächsten Jahr ändern wird", sagte der 31-Jährige am Rande der Straßenrad-WM in Doha/Katar. Das Team Katjuscha 2016 sei ein ganz anders als im Jahr 2017.


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