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Ski-WM in St. Moritz: Tops und Flops

  • Aktualisiert: 19.02.2017
  • 15:45 Uhr
  • SID
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© AFPSIDFABRICE COFFRINI
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Felix Neureuther hat im vielleicht letzten WM-Lauf seiner Karriere die Bronzemedaille gewonnen.

St. Moritz (SID) - TOPS

FELIX NEUREUTHER: Der bisherige Saisonverlauf: schwierig. Der Rücken: arg lädiert. Die Deutschen: ohne Medaille. Nach dem ersten Lauf: Zehnter. Und was macht Neureuther? Beschließt, den vielleicht letzten WM-Lauf seiner Karriere zu genießen. Heraus kommt: Bronze. 14 Jahre nach seiner ersten WM, ebenfalls in St. Moritz. Alpindirektor Maier sagt: Außer dem Olympia-Doppelgold 1994 von Markus Wasmeier gebe es nichts, was über der Lebensleistung von Neureuther stehe. 

HOPP SCHWIIZ: "Wir sind wieder eine Skination", "Wintermärchen" - die Schweizer berauschten sich am unerwarteten Erfolg ihrer Ski-Rennläufer. Die Helden der Nation: Wendy Holdener, Beat Feuz, Luca Aerni. Aber Achtung: "Das Imperium schlägt zurück", musste das Boulevardblatt Blick gegen Ende der WM titeln. Imperium = Österreich. Oder auch: Marcel Hirscher: zweimal Gold, einmal Silber - der König von St. Moritz 

DEUTSCHE ABFAHRER: Vor zweieinhalb Jahren sagte Cheftrainer Mathias Berthold, bei Olympia 2018 sollten die deutschen Abfahrer um die Medaillen mitfahren können. Hahaha, selten so gelacht. Und nun? Andreas Sander nur um 0,19 Sekunden an Super-G-Bronze vorbei, Youngster Thomas Dreßen klopft ans Tor zur Weltspitze. Alle Achtung! 

CANADIAN COWBOYS: Erik Guay, sechsmal am Knie operiert, mit 35 Jahren schon in der sportlichen Frührente, riss die Favoriten im Super-G aus allen Träumen - Gold. Sein Mannschaftskollege Manuel Osborne-Paradis holte trotz "Hirnfurz" (O-Ton) Bronze. Guay gewann danach noch Abfahrtssilber. Kein Wunder: Die beiden wurden vor der WM von "Gold-Rosi" Mittermaier bekocht.

COMEBACK-KIDS:  Erik Guay (Kanada). Luca Aerni, Beat Feuz (Schweiz). Nicole Schmidhofer (Österreich). Ilka Stuhec (Slowenien). Tessa Worley (Frankreich). Sie alle lagen schon (mehrfach) auf dem Operationstisch, und nicht selten stand ihre Karriere auf dem Spiel. Und jetzt - sind sie allesamt Weltmeister. Es lohnt sich, zu kämpfen.

FLOPS

PC-7 TEAM: Die Show-Flugstaffel der Schweizer Luftwaffe hätte beinahe für eine Katastrophe gesorgt. Eine der neun Maschinen kappte vor dem zweiten Lauf im Riesenslalom der Männer im Tiefflug das Zugseil einer Seilbahnkamera des Schweizer Fernsehens - die Kamera stürzte in den Zielraum, das Seil brachte den Sessellift mit den Rennläufern zum Stehen. Ohne Worte. 

CHRISTINA GEIGER: Ewiges Talent, oft auch von Verletzungen geplagt, den großen Durchbruch nie geschafft. Hat vor der WM mit entblößten Kurven für den Playboy posiert, bei der WM dann wie so oft die Kurve nicht bekommen. Erst klare Niederlage im Team-Wettbewerb, im Slalom nach nur 18 Fahrsekunden ausgeschieden. Schöne Blamage.

ZIELE: Drei Medaillen hatten sich die deutschen Ski-Rennläufer/innen für die WM vorgenommen. Ein hehres Ziel, gemessen am bisherigen Saisonverlauf aber eher unrealistisch: Viktoria Rebensburg und Neureuther gehörten höchstens zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärter. Die erste WM ohne deutsche Plakette seit 2007 in Åre drohte, ehe "der Felix uns den Arsch gerettet hat", wie Maier sagte. 

LARA GUT: Sollte die Schweiz "erlösen", wie der Boulevard flehte. Zickte rum, nachdem sie Bronze statt des einkalkulierten Goldes im ersten Wettbewerb (Super-G) gewann. Erlitt dann beim Einfahren vor dem Kombi-Slalom einen Kreuzbandriss, verliert dadurch auch den Gesamtweltcup. Star der Schweizer ist nun eine andere: Wendy Holdener, die Gegen-Gut.


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