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0:2-Rückstand: Davis-Cup-Team muss auf Wunder hoffen

  • Aktualisiert: 06.03.2015
  • 22:06 Uhr
  • SID
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© Getty Images
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Das neuformierte deutsche Davis-Cup-Team braucht nach einem 0:2-Rückstand gegen Frankreich ein Tennis-Wunder. Philipp Kohlschreiber bleibt gegen Gael Monfils chancenlos.

Frankfurt/Main - Das ersehnte Traumdebüt des neuen Davis-Cup-Kapitäns Michael Kohlmann ist in weite Ferne gerückt. Das deutsche Team liegt nach dem ersten Tag gegen Favorit Frankreich in Frankfurt/Main mit 0:2 zurück und benötigt für den Viertelfinal-Einzug fast schon ein kleines Tennis-Wunder.

Dabei hätte nicht viel gefehlt, und ausgerechnet der überraschend aufgebotene Jan-Lennard Struff (Warstein/ATP-Nr. 74) hätte dem dreimaligen Titelträger einen Auftakt nach Maß beschert. Der zweite Debütant neben Kohlmann unterlag dem Weltranglisten-14. Gilles Simon erst nach großem Kampf mit 6:7 (4:7), 6:2, 7:6 (7:1), 2:6, 8:10. Nach 4:27 Stunden musste sich Struff geschlagen geben, erntete von den knapp 5000 Zuschauern in der Fraport-Arena aber stehende Ovationen.

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Kohlschreiber verliert in drei Sätzen

Deutlich weniger Chancen hatte im Anschluss Philipp Kohlschreiber beim 4:6, 5:7, 6:7 (4:7) im Duell mit Angstgegner Gael Monfils. Die deutsche Nummer eins aus Augsburg kassierte gegen den Weltranglisten-19. Monfils die neunte Niederlage im elften Vergleich.

"Man muss anerkennen, dass Gael super gespielt hat, sein Aufschlag ist wie eine Maschine", sagte Kohlschreiber: "Ich musste voll fighten, hatte wenig freie Punkte, er hat von Anfang an besser gespielt." Er habe nicht sein bestes Tennis gespielt, und vor allem der zweite Satz, als er zwischenzeitlich mit 5:2 führte, habe wehgetan, sagte Kohlschreiber: "Er hat mir eine Chance gegeben, ich hab sie nicht genutzt."

Für das Doppel am Samstag steht Kohlschreiber auf jeden Fall bereit: "Wenn ich aufgestellt werde, dann werde ich spielen." Dabei ist Kohlschreiber gerade erst von einer Grippe genesen, Kohlmann musste ihn während der Seitenwechsel immer wieder mit Eis an den Waden behandeln.

Bauchgefühl spricht für Struff

Auch Struff war trotz seiner beeindruckenden Vorstellung untröstlich. "Ich bin natürlich enttäuscht, dass ich dem Team keinen Punkt holen konnte", sagte der 24-Jährige: "Dieses Spiel war bislang eine meiner größten Herausforderungen." Im fünften Satz fiel die Vorentscheidung, als Simon das Break zum 9:8 gelang. Auch die Anfeuerungsrufe des neuen deutschen Teamberaters Niki Pilic in Richtung Struff nutzten nichts mehr.

Struff, mit Basecap und neongelben Schuhen, ließ sich die Anspannung zunächst kaum anmerken. Bezeichnend, wie der Westfale den ersten Breakball von Simon im Auftaktsatz abwehrte: Mit zwei Assen und einem direkt verwandelten Aufschlag.

Zwar musste der 1,96 Meter große Struff, der aufgrund des "Bauchgefühls" von Kohlmann überraschend den Vorzug vor Benjamim Becker (Orscholz/Nr. 39) erhalten hatte, den ersten Satz im Tiebreak abgeben, doch er blieb konzentriert.

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Drei Satzbälle abgewehrt

Selbst von den 200 lautstarken französischen Fans, die ein Transparent mit der Aufschrift "Ihr seid Weltmeister, aber wir holen den Davis Cup" ausgerollt hatten, ließ er sich nicht beirren.

Nervenstark wehrte der Außenseiter im dritten Durchgang beim Stand von 4:5 drei Satzbälle ab. Nach zwei Vorhand-Gewinnschlägen in Folge ging "Struffi" mit 2:1-Sätzen in Führung. Danach ließen seine Kräfte nach. Den vierten Durchgang holte sich Simon im Schnelldurchgang, ehe der fünfte Satz zu einem echten Krimi wurde.

Um doch noch das Viertelfinale zu erreichen, muss das DTB-Team alle noch ausstehenden Partien gewinnen. Am Samstag (ab 12.45 Uhr live bei SAT. 1 Gold und auf ran.de) steht das Doppel auf dem Programm, derzeit sind noch Benjamin Becker und Andre Begemann für das Match gegen Julien Benneteau und Nicolas Mahut vorgesehen. Am Sonntag spielen zunächst Kohlschreiber und Simon gegeneinander, danach trifft Struff auf Monfils.


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