• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

Teamchef Arriens nach geplatzten Gesprächen unter Druck

  • Aktualisiert: 23.01.2015
  • 19:00 Uhr
  • SID
Article Image Media
© 2014 Getty Images
Anzeige

Kein Gespräch und viele Fragezeichen: Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens gerät nach dem ausgefallenen Treffen mit Philipp Kohlschreiber immer stärker unter Druck.

Melbourne - Weiter Wirbel um das deutsche Davis Cup-Team. Ein geplantes Gespräch zwischen dem 45-Jährigen und der deutschen Nummer eins Philipp Kohlschreiber platzte laut Informationen des Sport-Informations-Dienstes (SID), weil Arriens zu einem vereinbarten Termin am Rande der Australian Open in Melbourne nicht erschien.

"Das ist traurig. Mit jeder Nicht-Lösung geht man natürlich einen Schritt weiter in die Eskalation", sagte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff am Freitag gegenüber dem SID. Der für den Leistungssport verantwortliche Hesse hatte im Namen des Verbandes per Mail beide Seiten zu einem Treffen am Donnerstagnachmittag um 15.00 Uhr (Ortszeit) eingeladen und sollte dabei als Mediator fungieren.

Anzeige

Verband wünscht sich Bestbesetzung gegen Frankreich

Während Kohlschreiber überpünktlich in die Spielerlounge im Bauch der Rod-Laver-Arena kam, tauchte Arriens nicht auf. Weitere Versuche der Kontaktaufnahmen scheiterten. "Es war klar erkennbar, dass nicht der Wunsch jeder Partei da war, dieses Gespräch zu führen", sagte Hordorff. Jetzt habe man eine Situation, "die man nicht wollte".

Bei der Zusammenkunft sollte über ein mögliches Davis-Cup-Comeback des von Arriens ausgebooteten Kohlschreibers im Erstrundenmatch gegen Frankreich in Frankfurt (6. bis 8. März - live bei SAT.1 Gold und im Stream auf ran.de und tennis.de) gesprochen werden. "Es ist der Wunsch, mit dem bestmöglichen Team zu spielen", sagte Hordorff. Das würde bedeuten, Kohlschreiber zurück in die Mannschaft zu holen.

DTB-Vizepräsident zu Arriens Zukunft: "Ich gebe keine Treueschwüre ab"

Der Weltranglisten-24. aus Augsburg, der am Mittwoch in der zweiten Runde der Australian Open ausgeschieden war, hatte am Donnerstagabend wie geplant seinen Heimflug angetreten. Hordorff zeigte sich verwundert über das Fernbleiben von Arriens und kündigte eine Analyse der Vorkommnisse an: "Das Präsidium wird sich mit der Lage auseinandersetzen müssen."

Zu der Zukunft des Teamchefs wollte sich der DTB-Vizepräsident nicht äußern, Hordorff sagte aber: "Es ist nicht unsere Zielsetzung, Leute zu feuern, aber ich gebe keine Treueschwüre ab."

Arriens mochte nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen und gab sich zurückhaltend. "Ich will diese teaminternen Vorgänge nicht öffentlich kommentieren. Aber ich kann sagen, dass das Gespräch nicht stattgefunden hat", sagte der 45-Jährige dem SID.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Arriens wollte nach Frankreich-Debakel auf Kohlschreiber verzichten

Zwischen Arriens und Kohlschreiber war es in der Vergangenheit mehrfach zu Spannungen gekommen. Beide hatten sich sogar gegenseitig der Lüge bezichtigt. Beim Erstrundenduell gegen Spanien (4:1) im vergangenen Jahr hatte sich Kohlschreiber nicht in der Lage gefühlt, das sportlich unbedeutende dritte Einzel zu spielen. Da auch Tommy Haas und Florian Mayer verletzt ausgefallen waren, hatte es in Frankfurt einen Eklat gegeben.

Beim darauf folgenden Viertelfinale gegen Frankreich (2:3) hatte Arriens seine Nummer eins nicht nominiert und angekündigt, vorerst auf Kohlschreiber verzichten zu wollen. Negativ wird Arriens in Reihen seiner Mannschaft auch ausgelegt, dass er den bei den Profis sehr geschätzten Physiotherapeuten Klaus Eder austauschte.


© 2024 Seven.One Entertainment Group