Julia Görges: "Wollen das Finale in Deutschland"
- Aktualisiert: 18.04.2014
- 12:28 Uhr
- ran.de / tennis.de / Julia Görges
Das deutsche Fed-Cup-Team hat das Endspiel in diesem traditionsreichen Team-Wettbewerb schon vor Augen. Vor dem Halbfinale in Brisbane gegen Australien (live und exklusiv bei SAT.1 Gold und auf ran.de und tennis.de) berichten die Mädels abwechselnd von der Mission Finale.
Liebe Fans des "Porsche Team Deutschland",
ich freu mich jedes Mal total auf eine Woche im Fed Cup, die immer viel Spaß macht. Aber so allmählich merkt man schon, wie die Spannung steigt – es sind ja nur noch zwei Tage bis zum ersten Spiel. Wie schwer es manchmal ist, mit dieser Spannung umzugehen, das haben wir gestern auch in einem Film gesehen, den wir alle zusammen bei Barbara im Zimmer angeschaut haben – "Projekt Gold", eine Dokumentation über den deutschen Triumph bei der Handball-WM 2007. Spannender Film mit vielen Emotionen.
Wir sind ja im Gegensatz zu Handballspielern und anderen Mannschaften eine kleinere Gruppe, die nur eine Woche zusammen ist, aber wir müssen auch versuchen, die Motivation auf den Punkt zu bringen. Mir ist es wichtig, dass Barbara mit der ganzen Gruppe Dinge bespricht, weil sie auch alle betreffen, aber individuelle Gespräche brauche ich auch, vor allem, wenn es um Taktik geht.
Wir sind in den restlichen Wochen des Jahres meist nur mit dem Coach unterwegs, im Fed Cup ist mehr los, aber ich gewöhne mich total schnell daran. Vermutlich würdet ihr gern wissen, ob es bei uns auch mal kracht? Klar passiert das mal, aber ich finde, es kommt immer auf die Art und Weise an, wie man was sagt. Ich bin schon ein Typ, der seine Meinung sagt, ich fress´ da nichts in mich hinein. Aber man muss Respekt haben, das ist das Wichtigste. Und es hilft natürlich, dass wir quasi zusammen aufgewachsen sind, nach all den Jahren kennt man den anderen schon ziemlich gut. Um noch mal auf die steigende Spannung zurückzukommen – ich sehe das immer an den Gesichtsausdrücken, das ist echt nicht schwer zu erkennen.
Australiens Fans immer angenehm
Wenn es dann losgeht, kann die Motivation natürlich auch vom Publikum kommen – auswärts eher indirekt, wenn du damit klar kommen musst, dass alle für die anderen sind, oder bei einem Heimspiel, wenn du von der Stimmung und von den Erwartungen gepuscht wirst. Bei unserem Sieg Anfang Februar in Bratislava waren die Leute sehr, sehr fair, angenehm. Hier werden sicher wegen der großen Entfernung von zuhause weniger Zuschauer für uns sein, aber wenn es gute Fans sind wie immer in Australien, dann ist es fast egal, ob sie für dich sind oder nicht.
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Fed-Cup-Sieg was ganz Besonderes
Aber vor allem ist jetzt eine gewisse Vorfreude da, dass es bald losgeht. Wir würden so gern im Finale spielen, am liebsten natürlich in Deutschland. Es war ein langer Weg bis hierher, wir sind zusammen hoch und runtergefahren in Weltgruppe eins und zwei, und jetzt haben wir zum ersten Mal ´ne richtige Chance darauf. Wenn man später mal sagen kann: Hey, ich hab den Fed Cup zusammen mit drei coolen Mädels gewonnen, dann ist das was Besonderes, das haben nicht viele.
Aber jetzt muss ich los, zum gemeinsamen Dinner mit beiden Teams. Das ist auch was Besonderes – wie so vieles in einer Fed-Cup-Woche.
Drückt uns die Daumen am Wochenende und stellt den Wecker,
Eure Jule