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Matthias Killing: Ein tennishistorischer Tag

  • Aktualisiert: 20.04.2014
  • 21:07 Uhr
  • ran.de / tennis.de / Matthias Killing
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Matthias Killing ist begeisterrt: Die deutschen Tennis-Mädels stehen im Fed-Cup-Finale! In seiner Kolumne beschreibt der ran-Moderator die Chancen, die das Endspiel für das deutsche Tennis geschaffen hat.

An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit - das gilt definitiv für diesen 20. April 2014 - ohne mit Superlativen zu übertreiben - es ist ein "tennishistorischer" Tag.

Deutschland steht nach 22 Jahren wieder in einem Fed-Cup-Finale - wer hätte das gedacht, als die deutschen Mädels um Angelique Kerber genau vor einem Jahr in Stuttgart gegen Serbien um den Klassenerhalt gekämpft haben.

Dieser Finaleinzug ist aber logisch und konsequent. Barbara Rittner hat über Jahre ein Team geformt, eine richtige Mannschaft aufgestellt und vor allem gefunden. Wer die deutschen Damen vor Ort erlebt, der merkt: Die mögen sich wirklich, das ist eine Einheit, sie sind befreundet ...Friendship!!! Und genau dieser Fakt macht uns so stark.

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Petkovic hat es geahnt

Vor Weihnachten hat Andrea Petkovic noch in einem Interview gesagt, dass dieses Team jeden schlagen kann. Damals noch leicht belächelt, muss man fünf Monate später klar sagen: Petko hat Recht. Aber sowas von ...

Sie ist für mich der Schlüssel des Halbfinales gewesen. Ihr großer Sieg, im ersten Match gegen die ehemalige US-Open-Siegerin Samantha Stosur, hat die Tür zum Finale gegen Tschechien ganz weit aufgestoßen. Ausgerechnet Andrea Petkovic, eine Krankenakte, lang wie eine Landschaftsbeschreibung in Karl-May-Büchern. Ausgerechnet Petko, die so lange gelitten und gekämpft hat. Ausgerechnet Petko, die alsTeam-Leader die Girls immer hinter sich versammelt.

Mit ihrem Sieg in Charleston vor zwei Wochen und dem Einzug ins Fed-Cup-Finale ist sie 2014 auf einmal ganz oben. Quasi aus der Reha an die Spitze - für sie freut es mich besonders.

Kerber ist eine wahre Nummer eins

Aber auch Angelique Kerber: Seit zwei Jahren in den Top Ten, Nummer sieben der Welt - zwei so wichtige Siege jetzt in Brisbane - die deutsche Nummer eins hat geliefert. Bemerkenswert, wie sie sich gegen Stosur in die Partie gekämpft hat. Trotz großem Respekt hat sie die Australierin endlich geschlagen - weil sie es kann und genau das weiß.

Bemerkenswert ist, dass es für alle Spielerinnen selbstverständlich war nach Brisbane zu reisen, trotz vollem Turnierkalender, trotz des folgenden Turniers in Stuttgart. Australien dachte sicher, es kommen nicht alle - und hatten so auf einen Vorteil gehofft. Pustekuchen, die Antwort gab es auf dem Platz: 3:0 nach drei Spielen – Bäm!

Jetzt müssen wir Medien den Deutschen erzählen, dass wir zwei deutsche Tennisstars haben. Petko und Kerber liefern konstant gute Ergebnisse, sind keine One-Hit-Wonder. Und wenn eine der beiden jetzt bei den French Open weit kommen würde? Es würde so gut ins Tennis-Märchen 2014 passen. Genau das brauchen wir: Erfolge bei großen Turnieren, dann kommen die Medien, die Einladungen in TV-Shows, die Relevanz in einem Land, was doch mal tennisverrückt war - und irgendwie auch noch ein bisschen ist.

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Tennis hat eine Chance

Tennis ist ein schlafender Riese - der April 2014 hat meiner Meinung nach gezeigt, dass was geht. Erst Tobias Kamke und Peter Gojowczyk im Davis Cup, jetzt die Damen. Diese Spieler und Spielerinnen haben kapiert, dass man über die Länderspiele die Menschen erreichen kann - viel mehr als über einzelne Turnier-Auftritte. Als Team die schwarz-rote-goldene Nation hinter sich zu versammeln, das ist noch ein Traum, aber der kann spätestens im November im Fed-Cup-Finale in Tschechien wahr werden.

Und ob sie dann gewinnen oder verlieren - Barbara Rittner hat eine silberne Generation geformt, die es jetzt in der Hand - und am Schläger – hat, zur goldenen zu werden.


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