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Petkovic: "Fed-Cup-Finale wäre ein Riesending"

  • Veröffentlicht: 17.04.2014
  • 13:08 Uhr
  • DTB / ran.de / tennis.de
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© SID-SID-PIXATHLON
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Mit ihrem Turniersieg in Charleston hat sich Andrea Petkovic nicht nur zurück in die Top-30, sondern auch zurück in den Fokus des öffentlichen Interesses gespielt. Im Interview spricht die Nummer zwei des Porsche Team Deutschland vor dem Halbfinale gegen Australien (live und exklusiv bei SAT.1 Gold und auf ran.de und tennis.de) über ihren ersten großen Titel, ihre neue Gelassenheit und über die Lust auf das Fed-Cup-Finale.

Es ist ja nicht so, dass vor Ihrem Turniersieg kürzlich in Charleston keiner etwas von Ihnen wissen wollte. Aber jetzt sind Sie definitiv wieder im Mittelpunkt des Interesses gelandet. Wie gefällt Ihnen das? 

Andrea Petkovic: Das ist eine Medaille mit zwei Seiten. Einerseits genieße ich es, weil ich das Gefühl habe, ich komme wieder dahin, wo ich hingehöre und bekomme die Anerkennung, für die wir ja auch spielen und die ich immer gewünscht habe. Andererseits ist es nicht das Ding, was ich brauche; mehr Zeit zu verlieren, wieder mehr aufpassen zu müssen, was ich sage. 

Wo steht dieser Titel von Charleston in Ihrer persönlichen Rangliste? 

Petkovic: Ich würde schon sagen, das ist der wichtigste meiner Karriere. Es war das höchst dotierte Turnier, am besten besetzt und ist nach der ganzen Verletzungsmisere emotional am wichtigsten gewesen. Es ist auch einfacher für mich, denn wenn jetzt noch irgendetwas passieren sollte und meine Karriere vorbei ist, dann war ich nicht nur in den Top-10, sondern habe auch einen großen Titel gewonnen. Es hat auf jeden Fall eine Bürde von mir genommen. 

Wie viele Kilometer lagen gefühlt zwischen Ihrem Tief von Indian Wells Anfang März, in dem Sie alles in Frage gestellt haben, und Charleston ein paar Wochen später? 500? 1000? 

Petkovic: Milliarden. 

Haben Sie eine Erklärung für die Veränderung? 

Petkovic: In Charleston habe ich auf einmal das akzeptiert, was da war. Dadurch, dass ich mich besser entwickelt hatte, dass meine Schläge und meine Taktik besser waren, wollte ich vorher auch immer schön spielen. Und gut spielen. Und wenn das nicht lief, wurde ich panisch und hektisch. Das war dann so ein Schneeball-Effekt, und ich kam nicht mehr raus. Und in Charleston - ich weiß nicht genau, woher es kam, wahrscheinlich auch durch Gespräche mit meinem Coach Eric van Harpen und mit Barbara Rittner - war ich auf einmal bereit zu akzeptieren, welche Mittel ich an dem Tag hatte. Und dann gibt es ja so ein japanisches Sprichwort, in dem sie sagen: Erfolg kommt oft kurz nachdem man kurz davor ist aufzugeben. Das war so zwischen Indian Wells und Charleston, als ich am großen Ganzen gezweifelt habe, und dann auf einmal wieder da war, wo ich hinwollte. 

Auf den Siegerfotos sehen Sie total entspannt und glücklich aus. Haben Sie das auch so empfunden? 

Petkovic: Auf jeden Fall. Es war schon so, dass ich nach dem Halbfinale einen kleinen emotionalen Ausbruch hatte. Da kam alles zusammen, auch Erschöpfung, und ich hab nicht nur aus Freude geheult. Nach dem Finale habe ich mich einfach nur richtig, richtig gefreut und war superglücklich. 

Sie haben mal gesagt, auf den Erfolg im ersten Teil Ihrer Karriere seien Sie nicht vorbereitet gewesen, der habe Sie irgendwie überrollt. Sind Sie jetzt besser präpariert? 

Petkovic: Ich denke ja. Zum Beispiel nach dem Turniersieg hab ich nur ein Interview gegeben, habe meine Ruhe genommen, war drei Tage zuhause und habe gechillt. Das ist so ein Zeichen. Ich glaube, dass ich in der Hinsicht viel gelernt habe, aber irgendwie kann man doch nie richtig drauf vorbereitet sein; es ist immer wieder neu, und ist auch immer wieder erschreckend, wie viel Aufmerksamkeit solche Erfolge generieren. 

Obwohl die Aufgabe gegen Australien (live und exklusiv bei SAT.1 Gold und auf ran.de und tennis.de) schwer genug ist - wie sehr spielt der Gedanke ans Finale so kurz vor dem ersten Spiel eine Rolle? 

Petkovic: Wir wussten immer, dass wir das können, aber Halbfinale ist auf einmal so nah dran. Deswegen haben wir uns auch so darüber geärgert, dass das Spiel in Australien ist, weil es ja passieren kann, dass das zu Hause kaum einer wahrnimmt. Es ist hart mit dem Jetlag, es strapaziert den Körper, ist einfach echt schade. Aber dadurch, dass wir alle wissen, das wäre so ein Riesending mit einem Finale, vergessen wir die ganzen Anstrengungen. Wenn ich diesen Trip für ein Relegationsspiel hätte machen müssen, dann hätte ich viel mehr rumgejammert. Aber weil wir das Finale vor Augen haben, sagen alle, jetzt halte eine Woche durch und versuche, alles zu machen, was du kannst. Und dann sehen wir, was am Ende dabei rauskommt. 


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