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Das Wunder nach 18 Jahren: Mirjana Lucic-Baroni im Viertelfinale der Australian Open

  • Aktualisiert: 23.01.2017
  • 11:36 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSID-PAUL CROCK
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Dieses Comeback hat vermutlich niemand erwartet: Mirjana Lucic-Baroni steht im Viertelfinale der Australian Open - zum ersten Mal seit knapp 18 Jahren kommt sie bei einem Grand Slam so weit. Ihr Werdegang ist außergewöhnlich. 

Melbourne - Nach ihrem Comeback der besonderen Art schmiss Mirjana Lucic-Baroni ihr Racket in den Himmel von Melbourne - und hatte danach nur eine Sorge.

"Ich hoffe, es zwickt mich niemand, damit ich aus diesem Traum nicht aufwache", sagte die in Dortmund geborene Kroatin nach ihrem 6:4, 6:2 bei den Australian Open gegen die Qualifikantin Jennifer Brady aus den USA.

Die 34-jährige Lucic-Baroni steht erstmals seit knapp 18 Jahren wieder im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers.

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"Wenn man es mit viel Herz tut"

Das ehemalige Wunderkind, das einst von ihrem gewalttätigen Vater Marinko terrorisiert und in die Depression getrieben worden war, feierte ihren Triumph in der Margaret-Court-Arena auf ihre Weise: "Jeder soll sehen, dass man alles erreichen kann, wenn man es mit viel Herz tut", sagte die Weltranglisten-79., die keinen Ausrüster-Vertrag besitzt: "Ich trage eben von jedem etwas." 

Die mittlerweile mit ihrem italienischen Ehemann Daniele in Sarasota/Florida lebende Lucic-Baroni, Wimbledon-Halbfinalistin von 1999, hatte bei ihrer ersten Australian-Open-Teilnahme vor 19 Jahren ein Match gewonnen.

Danach musste sie exakt 6939 Tage auf den nächsten Sieg in Melbourne am vergangenen Dienstag warten. In der Zwischenzeit hatte der fünfte Kontinent fünf verschiedene Premierminister.

Fünf Jahre lang keine Grand Slams

Wegen gesundheitlicher, psychischer und finanzieller Probleme, die allesamt mit ihrem Vater zusammenhingen, hatte sie zwischen 2004 und 2009 an keinen Grand-Slams teilgenommen.

Überhaupt hatte Lucic-Baroni, die gerade an einem eigenen Kochbuch schreibt und nach eigenen Angaben das beste "Porcini Risotto" macht, zwischen 2004 und 2006 nur bei insgesamt zwei Turnieren gespielt.   

Im kanadischen Quebec City hatte die 1,81 Meter große Kroatin 2014 erstmals nach ihrer Pause und nach 16 Jahren wieder ein WTA-Event gewonnen.

Eine solch große Zeitspanne zwischen zwei Einzel-Titeln hatte es auf der WTA-Tour bislang noch nie gegeben. Die Siege in ihrer zweiten Karriere schmecken süßer. "Als Jugendliche war es normal für mich, Turniere zu gewinnen. Jetzt ist es etwas Besonderes", meinte sie.

Lucic-Baroni, die als 14-Jährige bereits drei Junioren-Major-Titel geholt hatte, trifft nun am Mittwoch im Viertelfinale von Melbourne auf US-Open-Finalistin Karolina Pliskova aus Tschechien (Nr. 5), die die Lokalmatadorin Daria Gavrilova aus Australien mit 3:6, 3:6 bezwang.

Zusammen mit Andrea Petkovic aus Darmstadt steht Lucic-Baroni außerdem im Doppel-Viertelfinale.


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