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ran-Experte Kiefer: Warum wird Öl ins Feuer gegossen?

  • Aktualisiert: 27.01.2015
  • 09:44 Uhr
  • ran.de / tennis.de / Nicolas Kiefer
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© imago sportfotodienst
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Julia Görges und Anna-Lena Grönefeld überzeugen im Doppel, während die anderen deutschen Spieler früh ausscheiden. Nicolas Kiefer erklärt in seiner Kolumne für ran.de und tennis.de, warum Barbara Rittner vor einem Luxusproblem steht und warum die Äußerungen von DTB-Vize-Präsident Dirk Hordorff zum Zwist zwischen Philipp Kohlschreiber und DTB-Teamchef Carsten Arriens nicht förderlich waren.

"In Melbourne hat die zweite Woche der Australian Open begonnen – und das im Einzel leider ohne deutsche Beteiligung. Sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren haben sich bereits alle DTB-Profis aus Down Under verabschiedet.

Vor allem die deutschen Damen Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Sabine Lisicki haben sich das sicherlich ganz anders vorgestellt - nicht zuletzt aufgrund der Euphorie des vergangenen Jahres. Aber vielleicht sind diese Erstrunden-Niederlagen auch die Konsequenz der hohen und in der Form ungewohnten körperlichen Belastung im Tennis-Jahr 2014 mit dem späten Saison-Höhepunkt Fed-Cup-Finale. Denn auch die Tschechinnen wie Petra Kvitova und Lucie Safarova sind in Melbourne ja früh gescheitert …

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Erfolg von Grönefeld und Görges ein Ausrufezeichen

Aber ich habe ja bereits in meiner letzten Kolumne geschrieben, dass das für mich kein Weltuntergang ist. Umso erfreulicher war das Turnier für Julia Görges, die ihre Chance in Melbourne genutzt hat. Leider hat sie in der vierten Runde dann klar in zwei Sätzen gegen Makarova verloren – da wäre sicherlich noch ein bisschen mehr drin gewesen.

Dafür hat Jule nun gemeinsam mit Anna-Lena Grönefeld im Doppel die an Nummer eins gesetzten Sara Errani und Roberta Vinci aus dem Turnier geworfen. Sie stehen somit im Viertelfinale. Dieser Erfolg freut mich vor allem für Anna-Lena, die ja bei uns in der Tennis-Base in Hannover trainiert. Dieser Sieg ist ein absolutes Ausrufezeichen.

Rittner vor schwieriger Entscheidung

Im Hinblick auf den Fed Cup Anfang Februar hat die deutsche Teamchefin Barbara Rittner nun eine schwierige Entscheidung zu treffen. Wen wird sie für das Erstrunden-Spiel gegen Australien in Stuttgart nominieren? Ich persönliche würde mich für Angie, Jule, Anna-Lena und Carina Witthöft entscheiden – und Andrea Petkovic eine kleine Pause gönnen.

Petko wirkt nach außen hin aktuell ein wenig unruhig und unzufrieden. Sie ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Trainer und hat zudem ihre Ernährung auf vegan umgestellt. Solche Dinge beschäftigen dich als Spieler deutlich mehr, als das ein Außenstehender vielleicht für möglich hält. In Sachen Trainer fragt man sich beispielsweise jeden Tag: Wer passt zu mir? Wen hole ich in mein Team? Und auch die Ernährungsumstellung geht nicht spurlos an einem vorbei. Denn irgendwoher muss der Körper seine Energie ja bekommen.

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Petkovic würde Pause gut tun

Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Petko soll von Barbara auf jeden Fall mit nach Stuttgart genommen werden. Sie ist enorm wichtig fürs Team und ich würde diese Spiel-Pause auch nur positiv für sie sehen. Die Darmstädterin ist eine super Sportlerin, braucht jetzt vielleicht einfach nur mal eine kleine Pause. Und im April steigt dann ja die zweite Runde im Fed Cup – da wäre Andrea definitiv wieder mit dabei.

Und mit Angie, Jule und Carina hätte Barbara sogar aktuell ein Luxusproblem. Denn alle drei wären gut genug, gegen Australien im Einzel zum Einsatz zu kommen. Und mit Anna-Lena hätte sie eine super Doppel-Spielerin in der Hinterhand.

Ruhe wäre förderlich für DTB-Team

Bei den deutschen Herren bleibt es spannend, wer beim Davis-Cup-Spiel gegen Frankreich zum Einsatz kommen wird. Philipp Kohlschreiber hat sich selbst weitläufig bereit erklärt, für Deutschland zu spielen. Und der reine Wille würde auch schon ausreichen, für Olympia 2016 melden zu dürfen. Und genau dieses Kalkül könnte auch hinter seinem Schritt stecken.

Dass Dirk Hordorff als DTB-Vizepräsident jetzt in Melbourne auch noch öffentlich Öl ins Feuer gießt, obwohl das Verhältnis zwischen Kohli und DTB-Teamchef Carsten Arriens sowieso schon sehr angespannt ist, war nicht förderlich. Zumal vor so einem wichtigen Spiel wie Anfang März in Frankfurt gegen Frankreich. Ich hätte mir da eigentlich nach dem letzten Jahr ein bisschen mehr Ruhe gewünscht."


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