French Open: Fragen und Antworten zur 114. Auflage

Die French Open in Paris sind wie in jedem Jahr der Höhepunkt der Sandplatzsaison. Wer sind die Favoriten, wie stehen die Chancen der Deutschen? Antworten zur 114. Auflage.

WAS STEHT AN?

Die 114. French Open in Paris sind wie in jedem Jahr der Höhepunkt der Sandplatzsaison. Von Sonntag (24. Mai) bis zum Finaltag (7. Juni) schlagen Profis, Junioren und Rollstuhlspieler im Stade Roland Garros auf. Das Turnier am Bois de Boulogne ist das zweite Major des Jahres nach den Australian Open. Als einziges der vier Grand-Slam-Turniere beginnen die French Open am Sonntag und dauern damit 15 Tage.

WER SIND DIE FAVORITEN?

Novak Djokovic und Rafael Nadal. Der eine, Djokovic, ist in der Form seines Lebens, hat seit 22 Matches nicht mehr verloren und in diesem Jahr bereits fünf Turniere gewonnen. Der andere, Nadal, hat 66 seiner 67 Matches in Roland Garros für sich entschieden (9 Titel) - nur 2009 verlor er im Achtelfinale gegen den Schweden Robin Söderling. Der Court Philippe Chatrier ist sein "Wohnzimmer", daran ändert auch die aktuelle Formschwäche nichts. Allerdings können beide bereits im Viertelfinale aufeinandertreffen.

WER SIND DIE FAVORITINNEN?

Serena Williams und Maria Scharapowa. Die eine, Williams, ist an guten Tagen mit weitem Abstand die beste Spielerin der Welt - auch auf Sand. Die andere, Scharapowa, ist Titelverteidigerin in Paris. Sobald Williams schwächelt, ist Scharapowa da. Außenseiterchancen besitzt Simona Halep.

WIE STEHEN DIE CHANCEN DER DEUTSCHEN?

Der letzte deutsche Titel in Paris liegt 16 Jahre zurück, natürlich holte ihn Steffi Graf im unvergessenen Finale gegen die in Tränen aufgelöste Martina Hingis. Seitdem bemühen sich vor allem Andrea Petkovic und Angelique Kerber, in die übergroßen Fußstapfen der deutschen Tennis-Legende zu treten. Bislang ohne Erfolg. Auch in diesem Jahr dürfte der Grand-Slam-Sieg in Paris ein Traum bleiben. Petkovic, im Vorjahr Halbfinalistin, kämpft mit ihrem Körper, Kerber mit Formschwankungen und einer Rückenverletzung. Für das Ende der deutschen Durststrecke brauchen beide jedoch zwei perfekte Wochen. Das darbende deutsche Männertennis ist chancenlos und wäre mit einem Spieler in der zweiten Woche gut bedient.

WELCHE DEUTSCHEN HABEN AUSSER GRAF NOCH IN PARIS GEWONNEN?

Kaum jemand. Die Zeiten von Cilly Aussem (1931 Einzel, 1930 Mixed) und Hilde Sperling (1935-1937) Triumphe liegen lange zurück. Bei den Männern stand Michael Stich 1996 im Finale - mehr war nicht. Becker erreichte dreimal das Halbfinale, aber nie waren seine Chancen auf den Gewinn des Coupe des Mousquetaires größer als jetzt mit seinem Schützling Djokovic. Graf gewann insgesamt sechsmal - unter anderem 1988, als sie Natascha Zwerewa in 34 Minuten 6:0, 6:0 abfertigte. In diesem Jahr geht Anna-Lena Grönefeld als Titelverteidigerin im gemischten Doppel an den Start, 2014 schlug sie an der Seite des Niederländers Jean-Julien Rojer Julia Görges und Nenad Zimonjic im Finale.

ZAHLEN BITTE!

Die French Open sind mit insgesamt 28 Millionen Euro dotiert - Rekordhalter unter den Grand-Slam-Turnieren wird Wimbledon 2015 mit mehr als 37 Millionen Euro sein. In Paris bekommen die Einzelsieger bei den Männern und Frauen je 1,8 Millionen Euro. Die Erstrundenverlierer der 128er Felder fahren mit 27.000 Euro nach Hause. 13 deutsche Spieler (9 Frauen, 4 Männer) haben sich direkt für das Hauptfeld im Einzel qualifiziert.