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Roger Federer: Selfie-Gate löst neue Sicherheits-Debatte bei den French Open aus

  • Aktualisiert: 26.05.2015
  • 13:43 Uhr
  • ran.de / tennis.de / Petra Philippsen
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© imago/PanoramiC
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Sein Auftaktmatch hatte den Puls von Roger Federer nicht ihn die Höhe getrieben - dafür aber ein heikler Zwischenfall im Anschluss mit einem Fan. Und der entfachte eine neue Sicherheitsdebatte in Roland Garros.  

Paris - Roger Federer ist ein Weltstar und hat normalerweise keine Berührungsängste mit seinen Fans, die ihn überall belagern und bedrängen. Das ist völlig in Ordnung für ihn und läuft meist in einem weitgehend kontrollierten Rahmen ab. Nach seinem Sieg über Alejandro Falla kam es jedoch erneut zu einem Zwischenfall - längst nicht dem ersten in Roland Garros.
 
Ein Teenager stürmte auf den Court, wollte ein Foto mit Federer machen - und die Sicherheitskräfte schauten lange unbeteiligt zu. "Das war nicht lustig und darf einfach nicht passieren", echauffierte sich der Schweizer hinterher zurecht. Denn schon am Vortag waren gleich mehrere Kinder zu ihm auf den Trainingsplatz gestürmt, um Autogramme und Fotos zu ergattern - auch dort hatte ebenfalls keiner angemessen reagiert.

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Peinlich berührte Entschuldigung von Turnierdirektor Gilbert Ysern

"Es ist mir hier im Finale 2009 und nun innerhalb von zwei Tagen zweimal passiert", betonte Federer, der sofortige Maßnahmen der Turnierverantwortlichen forderte: "Schließlich erinnere ich mich gut an Monica Seles." Die Amerikanerin war am Hamburger Rothenbaum 1993 von einem verwirrten Steffi-Graf-Fan mit einem Messer in den Rücken gestochen worden. Das Attentat hatte nicht nur die Tenniswelt geschockt und man hätte vermutet, dass seither schärfere Maßnahmen ergriffen worden wären. Doch zumindest in Roland Garros hatte es in den letzten Jahren immer wieder Vorfälle auf dem Court Philippe Chatrier gegeben.
 
Und mehr als eine peinlich berührte Entschuldigung von Turnierdirektor Gilbert Ysern bekam Federer zunächst nicht. Ysern musste sich in einer eigens anberaumten Pressekonferenz vielen unangenehmen Fragen stellen, auf die er nur wenig befriedigende Antworten und Lippenbekenntnisse zu bieten hatte.

Das Was-wäre-wenn-Szenario ist mehr als alarmierend

"Ich verstehe vollkommen, dass Federer angepisst ist. Was passierte, ist schlicht nur peinlich. Die Sicherheitsleute haben ihren Job nicht richtig gemacht", sagte Ysern. Gerade mit Hinblick auf die jüngsten Anschläge in Paris habe man die Sicherheitsmaßnahmen generell verstärkt.

Auch die Security-Firma sei die selbe wie immer - allerdings habe diese 50 Prozent neue Mitarbeiter mitgebracht. Schlecht geschult, mangelhaft gebrieft - es ist mal wieder ein schwaches Bild, das die French Open der Öffentlichkeit präsentieren. Und auch wenn die Vorfälle zunächst harmlos abgingen - das Was-wäre-wenn-Szenario ist mehr als alarmierend.


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