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Andrea Petkovic: "Ich war einfach schlecht"

  • Aktualisiert: 15.03.2015
  • 11:17 Uhr
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© 2015 Getty Images
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Nach ihrer Auftaktpleite in Indian Wells (täglich im Livestream auf ran.de) sucht Andrea Petkovic bei ran.de keine Ausreden. Wegen ihres Trainers gibt es Redebedarf mit den Fed-Cup-Kolleginnen.

Indian Wells – Die Stammbesetzung des deutschen Fed Cup-Teams hat sich im Gleichschritt aus Indian Wells verabschiedet. Nach Julia Görges und Angelique Kerber erwischte es nun auch Andrea Petkovic gleich in ihrem Auftaktmatch. "Ich habe richtig grottig schlecht gespielt", gestand die 27-Jährige bei ran.de offen und ehrlich nach ihrer 3:6, 6:4, 4:6-Niederlage gegen die Qualifikantin Lesia Tsurenko, die in der Runde zuvor bereits Annika Beck aus dem Rennen geworfen hatte.

Im vergangenen Jahr hatte Andrea Petkovic tief enttäuscht auf ihre Erstrunden-Niederlage reagiert und den Tränen nahe noch im ersten Schockzustand die Sinnfrage gestellt. Zwölf Monate später und 27 Weltranglistenplätze höher platziert, steckt die an Nummer 10 notierte Darmstädterin die Pleite mit einem Lachen weg. "Ich bin noch nicht einmal so sauer, weil ich einfach schlecht war", sagt sie. "Ich habe mich super gefühlt, ich habe super trainiert, ich habe so viele Fortschritte im Training gemacht." Alles super also, nur das Match war es nicht.

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"Im Training einen Riesensprung gemacht"

Wie auch die Kolleginnen Angelique Kerber und Sabine Lisicki hat die derzeit bestplatzierte deutsche Tennisspielerin ihr Team etwas umgestellt. Den vakanten Posten des Trainers übernahm vorerst Dirk Dier, schon bei den Turnieren in Dubai und Doha war er an der Seite von Andrea Petkovic. Man kennt sich, man schätzt sich. Allerdings stecken beide auch ein bisschen in der Zwickmühle, weil Dier noch Co-Trainer des deutschen Fed Cup-Teams ist. Daher gibt es Redebedarf.

"Ich werde beim nächsten Fed Cup-Match in Sotschi noch einmal mit den Mädels sprechen und fragen, wie sie es sehen", kündigte Andrea Petkovic in Indian Wells an. "Für sie war es als Übergangssituation absolut okay. Trotzdem muss ich noch einmal jede Einzelne fragen, ob es blöd für sie ist." Davon wird es auch abhängen, ob aus der Übergangslösung eine dauerhafte Beschäftigung wird. Abgeneigt scheint Petkovic nicht zu sein, wenn sie vom Training mit Dirk Dier erzählt, gerät sie ins Schwärmen.

"Im Training habe ich einen Riesensprung gemacht", sagt die deutsche Nummer 1. Im Match aber konnte sie nicht viel davon umsetzen. "Ich habe im Training so viele neue Sachen gemacht, dass es im Match schwer umzusetzen war. Ich wollte alles auf einmal im Match umsetzen. Und das funktioniert nicht. Statt dessen war ich zögerlich, bin nicht ans Netz gegangen, habe nicht zugemacht, habe nicht die Winkel gespielt, den Slice." Das Match war einfach Murks.

Dem Spiel eine Struktur geben

Aber das nimmt Andrea Petkovic bewusst in Kauf. Sie weiß, dass es bei ihr mit einem neuen Trainer auch früher schon Zeit gebraucht hat, bis sich die ersten Erfolge einstellten. "Bei mir dauert es länger", lacht sie. Doch um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen, musste der Schritt erfolgen. "Wenn ich nicht nur die Nummer 10 bleiben möchte, sondern vielleicht noch ein paar Plätze nach vorne will, dann muss das sein", begründet sie den Trainerwechsel. "Ich kann nicht jedes Mal mit abgewehrten Matchbällen und Ach und Krach die Matches drehen. So funktioniert es nicht. Ich muss spielen, die Punkte aufbauen, die Sachen in die Hand nehmen. Daran muss ich arbeiten."

Sie will ihrem Spiel eine neue Struktur geben. Mit Stagnation – wenn auch auf hohem Niveau – will sich die Rechtshänderin nicht zufrieden geben. In diesem Jahr gewann sie bereits in Antwerpen ein Turnier, beim Fed Cup holte sie zwei Punkte, es stehen aber auch bereits vier Auftaktniederlagen zu Buche. "Wenn ich nichts ändere, bleibe ich immer die Nummer 10. Das ist schön, aber das will ich nicht", meint Andrea Petkovic. Sie will mehr.

Aus Indian Wells berichtet Tobias Gonscherowski


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