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Alleskönner Westbrook wie einst Jordan: "Einfach unglaublich"

  • Aktualisiert: 07.12.2016
  • 13:25 Uhr
  • SID
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© AFPSID
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Russell Westbrook ist in der NBA bislang der Spieler der Saison.

Atlanta (SID) - Atlanta/Köln (SID) Ausgerechnet eine 0 ziert das Trikot von Russell Westbrook. Dabei wirft der Alleskönner Nacht für Nacht mit großen Zahlen um sich. Schon zum sechsten Mal nacheinander ist dem 28-Jährigen in der NBA ein sogenanntes Triple-Double gelungen - eine zweistellige Ausbeute in drei Kategorien. Am Wochenende kann Westbrook die persönliche Bestmarke des legendären Michael Jordan einstellen.

"Mir geht es um Siege. Das ist das Wichtigste", gibt sich Westbrook bescheiden. Der Superstar der Oklahoma City Thunder will den Hype um seine aktuelle Rekordjagd nicht noch anheizen. 32 Punkte, 13 Rebounds und 12 Assists standen nach dem 102:99 bei den Atlanta Hawks um den deutschen Nationalspieler Dennis Schröder in seiner Bilanz. Sagenhafte Werte, aber inzwischen Alltag.

Westbrook hat der NBA in den vergangenen Monaten seinen Stempel aufgedrückt. 31 Punkte, 10,8 Rebounds, 11,3 Assists - so lautet der Schnitt (!) nach 22 Spielen. Der fünfmalige Allstar holte am Montag das elfte Triple-Double der Saison und das 48. seiner Karriere. Nur wenige ganz Große waren besser.

"Es ist einfach unglaublich. Ich hoffe, er macht so weiter", sagt Teamkollege Anthony Morrow. Legt Guard Westbrook am Freitag gegen Houston tatsächlich nach, zieht er mit Jordan gleich, der 1989 sieben Triple-Double in Serie schaffte - so wie Oscar Robertson 1961. Den Rekord von neun hält Wilt Chamberlain (1968).

Nur komplette Spieler bewegen sich in solchen Sphären. Westbrook gehört zu den Ausnahmeerscheinungen in einer Liga, in der sich haufenweise Hochbegabte tummeln. Und natürlich wird er ein Wort mitreden, wenn die Wahl des wertvollsten Spielers (MVP) ansteht.

Westbrook lebt von seiner ungeheuren Athletik. Dafür hat der Kalifornier hart gearbeitet, erst im letzten Jahr an der Highschool schaffte der 1,91-m-Mann aus Long Beach angeblich einen Dunking. Wenn der flinke Westbrook heute abhebt, bleibt regelrecht die Zeit stehen. Die Hangtime ist enorm, "RW0" stopft den Ball regelmäßig spektakulär in den Korb.

"Er ist erst in der NBA richtig explodiert", sagt Steve Kerr, Meistertrainer der Golden State Warriors. "Im College war er schon athletisch, ist aber nicht weiter aufgefallen. Erst als er in die Liga kam, konnte er richtig zeigen, was er drauf hat."

Einst bildete Westbrook gemeinsam mit Kevin Durant und James Harden eine OKC-Dynastie, inzwischen ist er allein und die unangefochtene Nummer eins im Klub. Harden ging wegen des Geldes nach Houston, Durant wegen der größeren Titelchance zu den Warriors. Alle drei wurden noch nie NBA-Champion.

Oklahoma gehört nicht zu den Favoriten, daran ändern auch die vielen Gala-Vorstellungen von Westbrook nichts. "MVP, MVP", riefen die Zuschauer am Montag in Atlanta. "Das ist doch verrückt", sagte der Fan-Liebling.

Die Nummer 0 trägt er aus gutem Grund. Aus Enttäuschung darüber, dass ihn in seiner Jugend nur ein großes College wollte: "Wenn du durch etwas durch musstest, fängst du bei Null an. Du suchst einen Neubeginn. Das bringt dich wieder auf Kurs."


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