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Jan Stecker: Die Conference Finals werden spannend wie nie

  • Aktualisiert: 24.08.2019
  • 13:06 Uhr
  • ran.de / Jan Stecker
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Vor den Conference Finals analysiert ran-Experte Jan Stecker die Duelle. Sein Ergebnis: Die Spiele werden eng wie nie und durch kleine Faktoren entschieden.

München - Playoff Time! Es ist so weit: Noch ein Spieltag und wir wissen, welche beiden Teams im Super Bowl stehen. Am kommenden Wochenende sind die Conference Finals. In der AFC sind die Indianapolis Colts zu Gast bei den New England Patriots, während in der NFC die Seattle Seahawks zu Hause auf die Green Bay Packers treffen.

AFC: Indianapolis Colts gegen New England Patriots
(So. ab 00:40 Uhr live in Sat1 und auf ran.de)

Die Colts werden es auf jeden Fall schwerer haben als gegen die Denver Broncos. Peyton Manning hatte einen rabenschwarzen Tag und sein Star Receiver Demaryius Thomas hat mit seinen zwei fallen gelassenen Pässen noch einen drauf gesetzt. Die Patriots Offense mit ihrem Captain Tom Brady ist schon seit Wochen in bestechender Form und hat im Spiel gegen die Baltimore Ravens zwei Mal einen 14-Punkte-Rückstand aufgeholt. Wenn die Colts eine Chance haben, dann mit ihrer Offense. Denn die Defense der Patriots hat im letzten Spiel 31 Punkte abgegeben.

Zudem hat Andrew Luck ein brillantes Spiel gemacht gegen die starke Denver Defense. Seine Pässe waren punktgenau und kamen mit der Geschwindigkeit von Düsenjets auf seine Receiver zugeflogen. Er hat fast immer die richtigen Entscheidungen getroffen und gilt jetzt schon bei vielen (auch bei mir) als der Quarterback der Zukunft. Er ist groß, athletisch, schnell und hat einen Arm wie Muhammad Ali.

Allerdings darf er sich gegen die Defense der Patriots keine zwei Interceptions leisten. Denn anders als Manning, würde Brady daraus mindestens einen Touchdown erzielen. Solche Punkte könnten, je nach Verlauf, spielentscheidend werden. Was Brady im Spiel gegen die Ravens gezeigt hat, bestätigt mich in meiner Meinung, dass er definitiv zu den besten Quarterbacks aller Zeiten gehört. Selbst nach der Interception von Daryl Smith (Ravens) hat er die Enttäuschung und die Wut über den Fehler sofort wieder ad acta gelegt und ist zu seinem präzisen Passspiel zurückgekehrt. Die starke Ravens-Abwehr hat es ihm weiß Gott nicht leicht gemacht. So eine Mentalität kann man nicht lernen, es ist angeboren.

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Patriots Defense muss sich steigern

Aber auch die Colts Defense wird von Playoff-Runde zu Playoff-Runde immer stärker. Sie hat nur 117 Yards und 17 Punkte der Broncos zugelassen. Zusätzlich ist sie die Nummer eins bei "forced Fumbles" in der NFL. 24 Mal haben sie einen Fumble verursacht, das sind 1,5 Mal pro Spiel. Ein schwieriger Job für die Offensive Line mit Sebastian Vollmer. Sonst hat Tom Brady einen harten Tag, aber das kennt er ja.

Die Defense der Patriots hat dagegen 31 Punkte der Ravens zugelassen und war zusätzlich richtig schlecht bei Läufen des Gegners. Da muss sich Bill Belichick ein bisschen was einfallen lassen, gegen einen vor Selbstbewusstsein strotzenden Andrew Luck.

Das Schöne ist, es wird mit Björn Werner (Colts) und Sebastian Vollmer (Patriots) auf jeden Fall ein Deutscher im Super Bowl stehen. Wenn Luck weiter auf dem Level spielt, glaube ich, die Colts schwimmen auf ihrer Erfolgswelle bis nach Phoenix, aber es wird verdammt eng.

NFC: Green Bay Packers gegen Seattle Seahawks
(So. ab 20:30 Uhr live auf ran.de und ab 23:15 Uhr in Sat1)

Erstmal Glückwunsch an die Packers für den Einzug in das NFC Championship Game. Aber egal, was die Regelwächter der NFL sagen, und "Process Rule" (der Spieler muss den Ball während des gesamten Zeitraums in dem er zu Boden geht, unter Kontrolle haben) hin oder her, das, was Millionen von Zuschauern gesehen haben war ein sensationeller Catch von Dez Bryant und ein daraus resultierender Touchdown. 

Allerdings hätte Dallas eine Two Point Conversion verwandeln müssen und Green Bay hätte danach noch über vier Minuten auf der Uhr und aller Wahrscheinlichkeit nach zumindest noch ein Field Goal geschafft. Dann wäre das Spiel in die Overtime gegangen. Aber hätte, wäre, wenn: Die Packers spielen am Wochenende gegen Seattle und nicht die Cowboys.

Dennoch haben die Packers ein Problem. Wenn Aaron Rodgers Wade bis nächste Woche nicht geheilt ist, dann sind sie damit einer wichtigen Waffe beraubt. Kein Quarterback in der NFL ist in der Lage, aus dem Lauf heraus so präzise Pässe zu werfen wie Aaron Rodgers. Der MVP des Super-Bowl-Sieges der Packers gegen Pittsburgh vor vier Jahren gilt bei vielen Experten als der zurzeit beste Quarterback der NFL. Aber wenn er ausschließlich hinter der Offense Line stehen muss um zu werfen, dann wird die Defense der Seahawks ihn irgendwann kriegen.

Seattle für Rodgers schwer zu knacken

Denn die gilt als die beste Defense der Playoffs, vielleicht der gesamten NFL. Die vom wiedergenesen Bobby Wagner perfekt geführte "Legion of Boom" steht mit 42 Sacks und einer sehr guten Lauf-Defense an zweiter Stelle der NFL nach der regulären Saison. Seit Linebacker Wagner wieder dabei ist, hat Seattle nicht mehr verloren. Und sie haben mit Richard Sherman, Earl Thomas und Kam Chancellor drei der besten Defensiv Backs, die noch im Rennen sind.

Das alleine wird schon schwer genug für Rodgers, sollte er dann noch verletzt sein, wird es vielleicht unmöglich. Zum Glück für die Packers muss Runningback Eddie Lacy diesmal keine Angst haben, wie im letzten Spiel gegen Dallas einen Asthma-Anfall zu bekommen. Das Klima in Seattle ist viel milder, als der raue Winter in Green Bay. Wenigstens einer, der sich freut, dass die Packers Auswärts spielen.

Auch wenn die Seahawks zusätzlich zu ihrer bösen Defense, mit Russell Wilson und Marshawn Lynch das beste Laufspiel der NFL haben, glaube ich an eine reelle Chance der Packers, wenn Rodgers fit ist. Wer weiterkommt ist ganz schwer vorauszusagen. In diesem Spiel kann alles passieren. Ich tippe jedoch eher auf die Seahawks.

 

See ya next Week.

Euer Jan Stecker


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