Manning vs. Brady: das Mega-Duell

Das Championship Game der AFC zwischen den Denver Broncos und den New England Patriots (So, ab 20:15 Uhr im kostenlosen Livestream auf ran.de) ist für viele vor allem das Duell der besten Quarterbacks der letzten Jahre: Peyton Manning gegen Tom Brady. ran.de analysiert die beiden Spielmacher.

München - Die NFL-Organisatoren dürften vor Freude in die Hände geklatscht haben. Auch die Football-Fans in Deutschland fiebern dem Sonntag entgegen. Denn dann kommt es zur deutschen Prime-Time zum erhofften Top-Duell in den NFL-Playoffs: Die New England Patriots reisen im AFC Conference Finale zu den Denver Broncos. ran.de überträgt das Match ab 20:15 Uhr im Livestream, SAT.1 steigt um 00:05 Uhr live ein (hier geht's zum Livestream).

Für viele Fans bedeutet das vor allem: Peyton Manning gegen Tom Brady, das Aufeinandertreffen der prägendsten Figuren im American Football des 21. Jahrhunderts. ran.de stellt beide Ausnahme-Quarterbacks vor.

Karriere

1998 wurde Manning als Nummer eins von den Indianapolis Colts gedraftet. 2007 folgte der größte Erfolg: Mit den Colts gewann Manning den Super Bowl. Er ist zudem fünfmaliger Liga-MVP und brach viele Rekorde. Aufgrund einer hartnäckigen Nackenverletzung kam 2012 das Aus bei den Colts. Seitdem lenkt er das Spiel der Broncos, und wie! Er brach in dieser Saison unter anderem den Rekord für Touchdown-Pässe (55) und führte Denver auch zu einem Punkterekord.

Der Erfolg der Patriots ist eng mit der Ankunft Bradys verbunden. Erst an 199. Stelle im Draft 2000 ausgewählt, ergatterte Brady ein Jahr später den Stammplatz als Quarterback und führte die Bostoner in derselben Saison zum ersten Super-Bowl-Triumph. 2003 und 2004 kamen weitere Titel nach New England. Insgesamt erreichte er fünf Mal den Super Bowl und wurde zwei Mal Liga-MVP(2007, 2010).

Brady ist seit der Fusion der Liga 1970 der erfolgreichste Quarterback (77,5 Prozent Siegquote). Manning ist Dritter (69,6). Brady könnte nächste Saison alle Spiele verlieren und würde trotzdem noch vor 49ers-Legende Joe Montana stehen.

Manning warf in seiner Karriere bisher 491 Touchdowns und 64.964 Passing Yards.  Zudem schaffte er insgesamt die zweit meisten Siege überhaupt (167). Nur Brett Favre steht in diesen Kategorien noch vor ihm.

Spielweise

Der 37-jährige Manning und der 36 Jahre alte Brady gelten als die besten Quarterbacks ihrer Generation. Dabei will so gut wie kein Experte einen über den anderen stellen. Der Grund: Sie sind sich extrem ähnlich.

Beide sind sehr anspruchsvoll mit dem, was sie von sich selbst, aber auch von ihren Mitspielern verlangen. Verschläft einer der Receiver der Star-Quaterbacks einen abrupten Strategie-Wechsel, dann kracht es.

Beide sind Spielmacher der alten Schule, gehen wenig Risiko ein und sind nicht unbedingt dafür bekannt, die Highlight-Filme mit 70-Yards-Pässen zu füllen.

Stärken

Dafür gibt es niemanden, der Brady und Manning in puncto Spielintelligenz das Wasser reichen kann. Beide können sowohl vor, als auch nach dem Snap die gegnerische Verteidigung lückenlos lesen. Dean Pees, Defensive Coordinator der Baltimore Ravens, adelte beide bei ESPN: "Ich kenne niemanden, der das Spiel so gut studiert wie die beiden." Beide wissen zu jeder Zeit, wie sie das Spiel ihrer Offensiven lenken müssen und machen so gut wie keine Fehler.

Während Brady seinen Effekt besonders über Zuspiele in die Mitte entfaltet, ist Manning ein Meister des Zeitmanagements. Der große Bruder von Giants-QB Eli Manning analysiert blitzschnell das gegnerische Vorhaben. Verschafft ihm seine O-Line nur etwas Zeit und entledigen sich seine Receiver ihrer Bewacher, bestraft dies Manning umgehend. St. Louis-Rams-Trainer Jeff Fisher bewundert Mannings Spielinteligenz. "Er ist eine Datenbank. Er studiert nicht nur, was deine Defense macht. Er analysiert, wo du herkommst, wie du hierhergekommen bist und was du in den letzten Jahren für Spielzüge gelaufen bist." 

Dafür wartet Brady mit einem beeindruckenden Arsenal an Plays auf. Hier zahlt sich das perfekte Verhältnis zu Pats-Trainer Bill Belichick aus. Seit seinem Amtsbeginn 2000 gehört New England regelmäßig zu den besten Teams. Diese Konstanz ist in der schnelllebigen NFL herausragend. Da macht es auch nichts aus, dass Brady die reguläre Saison statistisch gesehen nur mittelprächtig (25 Touchdowns und Rang 21 bei angekommenen Pässen) abgeschlossen hat. Aufgrund vieler verletzter Passempfänger musste Brady die Patriots-Offensive auf das Lauf-Spiel trimmen. Dass dies vorzüglich gelang (12-4 Siege), untermauert Bradys Variabilität.