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NFL - 8. Spieltag: "Sträfling" Ben Roethlisberger vermöbelt Werners Colts

  • Aktualisiert: 31.10.2014
  • 09:42 Uhr
  • ran.de
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© getty
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In einer wahren Punkteschlacht nimmt Ben Roethlisberger mit den Steelers Björn Werners Indianapolis Colts auseinander und stellt dabei Rekorde en masse auf. Tom Brady zieht den Chicago Bears das Fell ab.

München – Punkte en masse, groß aufspielende Quarterbacks und historische Debakel: Ben Roethlisberger und Tom Brady glänzen mit herausragenden Vorstellungen und in London legen die Detroit Lions eine famose Aufholjagd hin.

Der 8. Spieltag der NFL verkommt zu einem wahren Shootout. ran.de gibt einen Überblick:

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Pittsburgh Steelers – Indianapolis Colts 51:34

Das Einzige, was an 1934 erinnerte, waren die Trikots, die mit ihren schwarz-gelben Querstreifen der Sträflingskleidung der Daltons aus den Lucky-Luke-Comics ähnelten. Vielleicht noch die Saisonausbeute von Warren Heller mit 511 Yards und zwei Touchdowns, die er in 12 Saisonspielen erzielte.

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Aber die Erinnerungen pulverisierte Roethlisberger in gerade einmal 60 Minuten. Big Ben zeigte beim Offensivspektakel gegen die Indianapolis Colts sein wahres Können und warum er die Pittsburgh Steelers zweimal zum Super-Bowl-Triumph geführt hatte.

Der Spielmacher warf sechs Touchdown-Pässe und erzielte mit 40 Pässen sensationelle 522 Yards Raumgewinn - beides Klubrekorde. Mit seinem zweiten 500er-Spiel schrieb er zudem Liga-Geschichte. Keinem Quarterback war es zuvor gelungen, zwei so famose Vorstellungen abzuliefern.

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Auf einer Stufe mit Brady, Manning und Bradshaw

Zudem war es der 100. Sieg für Roethlisberger in seinem 150. Spiel. Nur Peyton Manning, Tom Brady und Steelers-Legende Terry Bradshaw können diesen Wert vorweisen.

Die Colts-Defense um Björn Werner, die in der Vorwoche noch gegen die Cincinnati Bengals mit keinem zugelassenen Punkt geglänzt hatte, verkam zu Roethlisbergers Spielball. Innerhalb der ersten 30 Minuten filetierte der 1,96-Meter-Riese mit seinen Anspielen die Verteidigung.

18-Yard-Pass auf Markus Wheaton, 5-Yard-Pass auf Martavis Bryant, 8-Yard-Pass auf Antonio Brown und ein 47-Yarder (erneut auf Brown) noch einmal hinterher - Roethlisberger kam bereits in der ersten Hälfte auf Zahlen, die zahlreiche NFL-Quarterbacks nicht einmal nach 60 Minuten vorweisen können: 320 Yards und vier Touchdowns!

Steelers nur auf Rang drei

Nachdem Big Ben zu Beginn des dritten Viertels seinen fünften nachlegte, war es ihm vorbelassen, mit seinem sechsten Touchdown-Pass auf Heath Miller den Schlusspunkt auf ein denkwürdiges Spiel zu setzen.

Trotz der Galavorstellung ihres Quarterbacks rangieren die Steelers in der AFC North nur auf Platz drei, bilanzgleich (5 Siege, drei Niederlagen) hinter den Baltimore Ravens und Tabellenführer Cincinnati (vier Siege, zwei Niederlagen, ein Unentschieden). Die Colts führen trotz der dritten Pleite mit 5:3 die AFC South an (Ergebnisse und Tabellen des 8. NFL-Spieltags).

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New England Patriots – Chicago Bears 51:23

Ein ähnliches Spektakel wie Roethlisberger legte auch Superstar Tom Brady hin. Dabei hatten sogenannte Experten den dreimaligen Champion nach dem 14:41-Debakel am 4. Spieltag gegen Kansas City bereits abgeschrieben. Die Zeit Bradys wäre vorüber, hieß es damals.

Doch der Spielmacher der Patriots zeigte, das noch jede Menge Qualitäts-Football in ihm steckt. Der Ehemann von Supermodell Gisele Bündchen brachte nur fünf Pässe nicht an den Mann – ebenso viele führten zu Touchdowns.

Allerdings machten es ihm die Gäste aus Chicago auch leicht, die nach der blamablen Vorstellung gegen Miami eigentlich auf Wiedergutmachung aus waren. Und Brady hatte Glück, dass die Schiedsrichter einen Touchdown werteten, der eigentlich keiner war – und das, als Chicago erstmals ins Spiel gefunden hatte.

Slapstick pur

Zwei Minuten vor Ende der ersten Hälfte fing Rob Gronkowski einen Pass Bradys in der Endzone, als der Tight End am Boden aufkam, glitt ihm der Ball jedoch ganz kurz aus den Händen und erst anschließend begrub er ihn wieder unter sich. Eigentlich ein unvollständiger Pass. Doch die Schiedsrichter beließen es trotz Videobeweises bei der Entscheidung, die sie auf dem Feld getroffen hatten - 24:7.

Anschließend war es schon Slapstick pur, was die Bears ablieferten. Sie überließen Brady bei der nächsten Angriffsserie den Ball an der eigenen 9-Yard-Linie, den er zum vierten Touchdown-Pass der Partie nutzte. Keine vier Sekunden später warf Chicagos Quarterback Jay Cutler Patriots-Verteidiger Rob Ninkovich den Ball in die Arme, als er einen Sack vermeiden wollte - 38:7.

Und das alles innerhalb von 48 Sekunden. Mit den 38 Punkten stellten die Bears zudem einen negativen Klubrekord auf. Noch nie hatte eine Mannschaft aus der Windy City jemals so viele Punkte zur Halbzeit zugelassen.

Pats lassen es ruhig ausklingen

Die zweite Hälfte spielten die Patriots um Sebastian Vollmer locker runter, Brady beließ es bei nur einem weiteren Touchdown auf Gronkowski direkt nach Wiederbeginn.

Die Tabelle der AFC East führt New England nach dem sechsten Sieg vor den Buffalo Bills an, Chicago rangiert nach dem zweiten Desaster in Serie mit 3:5 auf Rang drei. Auf die als Playoff-Teilnehmer gehandelten Bears - allen voran Quarterback Cutler und Coach Mike Trestman - dürften zwei unbequeme Wochen zukommen, denn für sie steht am kommenden Spieltag die Bye-Week an.

New Orleans Saints – Green Bay Packers 44:23

Einen Shootout gab es auch im Big Easy zu verzeichnen - und das Aufatmen der Saints-Fans dürfte bis ins 1100 Meilen entfernte Green Bay zu hören gewesen sein. Nach ausgeglichener erster Hälfte, in denen die Packers immer vorlegten und die Saints ausglichen, explodierte New Orleans förmlich.

Aus einem 16:16 stampften die Saints angeführt von Quarterback Drew Brees mit drei Touchdowns in Serie eine 37:16-Führung. Erst bediente Brees Brandin Cook, anschließend Jimmy Graham und Josh Hill legte mit einem 2-Yard-Lauf nach. Green Bays Aufbäumen konterte Mark Ingram mit einem 21-Yard-Lauf in die Endzone zum 44:23-Endstand.

Mit dem erst dritten Sieg im siebten Spiel schnuppern die Saints plötzlich wieder an den Playoff-Plätzen, liegen in der schwachen NFC South nur hauchdünn hinter Tabellenführer Carolina Panthers (drei Siege, vier Niederlagen, ein Unentschieden).

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New York Jets – Buffalo Bills 23:43

Für Geno Smith war der Arbeitstag schnell erledigt. Nach drei Interceptions in vier Angriffsserien und nur zwei angekommenen Pässen bei acht Versuchen nahm ihn Coach Rex Ryan vom Feld. Aber auch der Einsatz von Michael Vick konnte die Partie aus Sicht der New Yorker nicht mehr retten.

Zumal der Backup sich ebenfalls drei Turnover leistete. Nachdem er die Jets auf sieben Punkte zur Pause herangeführt hatte (17:24), verkam die zweite Hälfte zu einer Demütigung. Buffalos Quarterback Kyle Orton reichten gerade einmal zehn angekommene Pässe, um vier Touchdowns zu erzielen.

Und hätte Sammy Watkins bei Ortons 84-Yard-Pass nicht bereits vor der Endzone gejubelt, wären es sogar fünf gewesen. Immerhin bügelte Frank Summers mit einem 2-Yard-Lauf den Fehler des Rookies wieder aus.

Während die Bills mit dem fünften Sieg an den Patriots dranbleiben, zieren die Jets nach der siebten Niederlage in Serie das Tabellenende der AFC East.

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Atlanta Falcons – Detroit Lions 21:22

Die neutralen Football-Fans in London dürften zur Pause halbwegs gelangweilt gewesen sein. Zu einseitig, zu klar war die Führung der "gastgebenden" Falcons. Von Detroits explosivem Angriff nichts zu sehen.

Vielleicht lag es auch am frühen Kickoff – 8.30 Uhr morgens Detroiter Ortszeit –, dass die Lions die ersten 30 Minuten völlig verschliefen. Was die Zuschauer im Wembley-Stadion dann aber zu sehen bekamen, war eine Aufholjagd erster Sahne, mit dem krönenden Abschluss zum Ablauf der Spielzeit.

Nachdem Atlanta mit einem 21:0-Vorsprung in die Kabine ging, spielte im dritten und vierten Durchgang nur noch Detroit. Nach zwei Field Goals von Matt Prater und zwei Touchdown-Pässen von Matt Stafford auf Golden Tate und Theo Riddick stand es plötzlich nur noch 19:21 aus Sicht der Lions.

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Prater versenkt zweiten Versuch

Und als die Falcons 106 Sekunden vor Schluss punten mussten, bot sich Stafford und seiner Offense die Möglichkeit, das Spiel doch noch komplett zu drehen. Stafford führte seinen Angriff bis zur 25-Yard-Linie und Prater trat zu seinem dritten Field-Goal-Versuch an. 43 Yards – für Prater eigentlich kein Problem, doch der Kick misslang. Der Ball ging rechts am Pfosten vorbei, Atlanta jubelte bereits.

Allerdings war die Playclock, die 40 Sekunden, die sich die Offense zur Vorbereitung auf den neu anstehenden Spielzug nehmen darf, vor dem Snap auf Prater bereits abgelaufen. Strafe für die Lions, Zurückversetzung um fünf Yards – aber neuer Versuch.

Und diesmal nagelte Prater den Ball zwischen die beiden Stangen. Und während die Lions groß feierten, war auf Seiten der Falcons nur noch blankes Entsetzen. Dies dürfte sie auch beim Blick auf die Tabelle nicht ändern. Mit nur zwei Siegen und nun der sechsten Niederlage scheinen die Playoffs trotz der schwachen NFC South nur noch Utopie. Dagegen jubeln die Lions über Platz eins in der NFC North bei sechs Siegen und nur zwei Niederlagen.

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Carolina Panthers – Seattle Seahawks 9:13

Bei all den Highscore-Spielen passt der knappe Erfolg von Titelverteidiger Seattle Seahawks gar nicht ins Bild. 59 Minuten lang quälten sich die Angriffsreihen der Gäste aus Seattle und der heimischen Carolina Panthers gegen die gegnerischen Verteidiger.

Erst in der Schlussminute gelangen Quarterback Russell Wilson mit einem Pass auf Tight End und Namensvetter Luke Wilson die entscheidenden Punkte der Partie. Bis dahin hatten ausschließlich die Kicker Graham Gano (Carolina) und Steven Hauschka (Seattle) für Zähler gesorgt.

In der NFC West halten die Seahawks Anschluss an Tabellenführer Arizona (6:1) und die bilanzgleichen San Francisco 49ers. Carolina führt trotz der vierten Niederlage im achten Spiel die NFC South an.

Abgerundet wird der 8. Spieltag mit dem Monday Night Game zwischen den Dallas Cowboys und den Washington Redskins.


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