Stecker: Titel geht nur über Denver und New England!
- Aktualisiert: 24.08.2019
- 13:09 Uhr
- ran.de / Jan Stecker
Halbzeit in der regulären NFL-Saison: ran-Experte Jan Stecker zieht ein erstes Resümee und muss feststellen, dass sich auch ein Ex-Football-Profi in einem Spieler täuschen kann.
München - Es ist Halbzeit in der regulären NFL-Saison und es kristallisiert sich relativ klar heraus, wer sicher den Weg in die Play-offs machen wird. Darum wollen wir in dieser und in der nächsten Woche die Favoriten, die Gestrauchelten und die Verlierer der NFL rausstreichen!
Beginnen wir mit der AFC. Dort führt der Weg in den Super Bowl definitiv wieder einmal über die Denver Broncos und die New England Patriots. Die Broncos sind, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, das kompletteste Team der NFL. Die Mannschaft hat eine physisch starke Defense, die in diesem Jahr in der Lage ist, der Offense einen Teil der Last von den Schultern zu nehmen.
Die Broncos müssen nicht mehr jeden Drive mit Punkten abschließen, weil die Defense, dank der vielleicht besten D-Line der NFL, fast unüberwindbar gegen den Lauf ist. Damit sind sie in der Lage, jeden Gegner zu stoppen! Nicht immer, aber oft genug. Im Gegensatz dazu haben die Broncos endlich auch ein Laufspiel und Emanuel Sanders, der nach drei Jahren bei den Steelers als Wide Receiver eine echte Bereicherung für die Offense ist. 2014 sind die Broncos, meiner Meinung nach, deutlich besser als 2013. Spätestens nach dem 42-17 Blow Out gegen die 49ers weiß jeder, wozu dieses Team fähig ist.
Brady wieder in Top-Form
Wer die Kolumne regelmäßig liest, weiß, dass ich vor ein paar Wochen gesagt habe, wenn die Patriots dieses Jahr wieder in die Play-offs wollen, dann müssen sie eine gehörige Schippe drauflegen. Und das Tom Brady vielleicht seinen Zenit überschritten hat. Aber damit war ich noch harmlos, denn die US-Medien haben sogar spekuliert, ob vielleicht Rookie-QB Jimmy Garoppolo bald auf das Spielfeld läuft. Ho Ho Ho und ich bin der Weihnachtsmann!
Als ob Bill Belichik Brady nach 13 Jahren und all seinen Heldentaten mitten in der Saison auswechseln würde. Never ever! Und hier ist Bradys Antwort: Seitdem die Patriots mit 14-41 gegen Kansas City so böse untergegangen sind, haben sie kein Spiel mehr verloren. Keiner in meinem Fantasy-Team bringt mir mehr Punkte als Tom Brady. Er hat seit vier Spielen keine Interception, aber dafür 14 Touchdowns und 1268 Yards geworfen.
Chargers müssen in die Gänge kommen
Auch und vor allem, weil die Offense Line sich endlich gefunden hat und der beste Tight End der Liga wieder komplett gesund ist. Rob "The GRONK" Gronkowski spielt DIE Saison seines bisherigen NFL-Lebens! Und am nächsten Sonntag spielen diese beiden AFC-Giganten gegeneinander. Wahrscheinlich ein kleiner Vorgeschmack auf das AFC-Championship-Game. Bei den restlichen Teams sieht es schon schwieriger aus. Da nur die vier Erstplatzierten und in der Regel die beiden besten Zweiten weiterkommen, ist die Auswahl groß und der Kampf wird hart.
In der AFC West haben die San Diego Chargers die letzten beiden Spiele gegen Kansas City und Denver verloren und müssen sich jetzt wieder auf ihre Stärken besinnen. Eine solide Defense und eine gut zwischen Lauf und Pass ausbalancierte Offense. Sonst ziehen die Chiefs am Ende noch vorbei. Hinter den Patriots kämpfen die Buffalo Bills und die Miami Dolphins in der AFC East um Platz zwei
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Colts haben die Nase vorn
Die ausgeglichenste Division ist die AFC North. Die Bengals haben vier Spiele gewonnen, zwei verloren und ein Unentschieden. Baltimore und Pittsburgh liegen mit fünf Siegen und drei Niederlagen sowie Cleveland mit vier Siegen und drei Pleiten fast gleichauf. Trotzdem setze ich auf die Bengals. Der extrem gereifte Quarterback Andy Dalton und Wide Receiver A. J. Green sind ein perfektes Paar. Und die Bengals haben letzten Sonntag zu Hause mit 27-24 gegen den direkten Konkurrenten Baltimore gewonnen. Das könnte am Ende den Ausschlag geben.
Ich bin mir sicher, dass die Indianapolis Colts die AFC South in dieser Saison gewinnen. Allerdings haben die Colts schon drei Partien verloren. Die letzte Begegnung mit 34-51 gegen die Steelers. Andrew Luck hat dabei zwar 400 Yards und drei Touchdowns geworfen, aber auch zwei Interceptions. Trotzdem hätte das für einen Sieg reichen müssen!
Dass Ben Rothlesberger 522 Yards, sechs Touchdowns und 40 Completions geworfen hat, zeigt nicht nur, dass er immer noch eine echte Waffe ist, sondern leider auch, dass du mit so einer Defense niemals den Super Bowl gewinnen kannst. Vielleicht hatte die Big D der Colts aber auch nur einen schlechten Tag. Hoffen wir es für alle Luck-Fans, mich inklusive!
Texans sind keine Gefahr
Der Rest der AFC South Division ist, positiv ausgedrückt, "ausbaufähig". Obwohl ich auch zu den großen JJ-Watt-Fans gehöre, glaube ich nicht, dass die Texans den Colts in dieser Division gefährlich werden können, ganz zu schweigen von den Tennessee Titans und den Jacksonville Jaguars.
Nächste Woche nehme ich dann die NFC unter die Lupe. Eins ist schon mal klar: Der Super-Bowl-Champion Seattle ist nach drei überraschenden Niederlagen nicht, wie vor der Saison prognostiziert, das dominierende Team der NFC!
Bis nächste Woche,
euer Jan