Nächste Runde in der Schach-Saga
Schach-Eklat: Bezahlte Magnus Carlsen für Beleidigungen von Hans Niemann?
Die Schach-Saga um Hans Niemann geht in die nächste Runde. Das Onlineportal "chess.com" geht gegen eine Klage vor, die der 19-jährige US-Amerikaner vor einigen Wochen eingereicht hatte. Mittlerweile kommen neue Vorwürfe gegen Magnus Carlsen ans Licht. So soll der Weltmeister einen anderen Großmeister bezahlt haben, um Niemann zu beleidigen.
Nächstes Kapitel im Schach-Krimi rund um Hans Niemann: Das Portal "chess.com" hat einen Antrag auf Abweisung der Verleumdungsklage des US-Amerikaners in Höhe von 100 Millionen Dollar gestellt.
In dem am 2. Dezember beim Eastern Missouri District Court eingegangenen Antrag heißt es, Niemanns Klage sei als "PR-Gag" eingereicht worden. Zudem heißt es in dem Dokument weiter, der 19-Jährige sei ein "nachgewiesener Betrüger", dessen Klage keine Berechtigung habe.
Vor mehr als 40 Tagen hatte Niemann eine Klage eingereicht, in der er "chess.com", dessen Boss Danny Rensch, die Nummer 1 der Welt Magnus Carlsen und Großmeister Hikaru Nakamura auf mindestens 100 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt.
Zahlte Carlsen 300 Euro für Beleidigungen von Niemann?
Die Klage beschuldigt die Betroffenen der Verleumdung, der üblen Nachrede, des unrechtmäßigen Boykotts und der unerlaubten Einmischung in Niemanns Geschäfte.
Dies soll laut der Anklageschrift, die der "Daily Mail" vorliegt, sogar so weit gegangen sein, dass Carlsen dem Großmeister Aryan Tari 300 Euro zahlte, um Niemann bei der Abschlusszeremonie des European-Club-Pokals am 9. Oktober 2022 zu beleidigen. So schrie der 23-Jährige "Ukse Hans", was ins Deutsche übersetzt "Hans ist ein Betrüger" bedeutet.
Laut dem "Indiana Express" haben Niemann und seine Anwälte die Klage am 11. Januar ein zweites Mal überarbeitet und 13 Seiten hinzugefügt. In diesen wird nicht nur Carlsen, sondern dem gesamten norwegischen Schach-Team vorgeworfen, während des Turniers in der Öffentlichkeit ebenfalls "Ukse Hans" skandiert zu haben.
Carlsen bezichtigt Niemann des Betrugs
Zurück geht die Kontroverse auf den 4. September, als Niemann Carlsen beim Sinquefield Cup besiegte und sich dieser nur einen Tag später aus dem Turnier zurückzog.
In der Folge veröffentlichte "chess.com" ein über 70 Seiten langes Dokument, in dem behauptet wurde, Niemann hätte "wahrscheinlich" in mehr als 100 Online-Partien auf der Plattform betrogen - und das im August 2020, als der US-Amerikaner gerade einmal 17 Jahre alt war.
Niemann hatte darauf mit einer Klage auf Bundesebene reagiert, die den Parteien vorwarf, ihn auf die "schwarze Liste" der Schachwelt zu setzen. Dies bezog sich vor allem auf die Beziehung zwischen der Website und Carlsen, dessen App "chess.com" wohl für 83 Millionen Dollar kaufen wird.