FC Bayern Basketball
Nach EuroCup-Sieg gegen Murcia: Gute Bayern - Böse Bayern
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 14:59 Uhr
- ran.de/Florian Schmidt-Sommerfeld
Erst die beste Halbzeit der bisherigen Saison, dann direkt die schlechteste hinterher. Bayerns Inkonstanz beim EuroCup-Heimauftakt gibt Rätsel auf und lässt Trainer Sasa Djordjevic zurecht toben. Bayerns Nachlässigkeit kann noch richtig teuer werden.
München - Bayern München hat seinen EuroCup-Heimauftakt gegen UCAM Murcia zwar mit 92:84 gewonnen, die desaströse zweite Halbzeit hinterlässt aber einen faden Nachgeschmack.
"Wir haben heute zwei völlig unterschiedliche Spiele gesehen. Wir hatten ohne Frage einen sehr guten Auftakt, haben das Spiel gut gelesen und hervorragend getroffen. Unsere Verteidigung war in der ersten Hälfte ebenfalls auf den Punkt", resümierte Bayerntrainer Sasa Djordjevic. Die erste Halbzeit seiner Mannschaft waren perfekte 20 Minuten. Zur Pause führte der FCB beim ersten EuroCup Heimspiel 62:35.
Zehn Dreier und 20 Assists zur Halbzeit
Bayern bewegte den Ball traumwandlerisch sicher: 20 Assists sind zu Spielende ein guter wert – zur Halbzeit sind 20 Vorlagen einfach nur sensationell. In den ersten Minuten brachte Bayern konsequent den Ball unter den Korb, kam zu einfachen Abschlüssen.
Als die Spanier die Zone besser verteidigten, schossen die Bayern von der Dreierlinie und den Gästen so die Lichter aus. Überragende Zehn Dreier zur Halbzeit - selbes Spiel wie bei den Assists. Zu Spielende gut - zur Halbzeit einfach nur sensationell. Spielt das Team konstant auf diesem Level, holt Bayern dieses Jahr definitiv einen Titel.
Alles anders nach der Pause
"Was in der zweiten Hälfte passiert ist, kann ich nicht akzeptieren", polterte Coach Djordjevic dann aber los. "Eine richtig gute Mannschaft muss wissen, dass man auf diesem Niveau auch für die Punktedifferenz spielen muss."
Nach dem Pausenpfiff war alles anders. Bye bye gute Bayern – Hallo böse Bayern. Die Roten verloren komplett den Faden und die zweite Halbzeit mit 30:49. Nur ein Beispiel: Bayern spielte nach der Pause nur noch magere fünf Assists, verlor aber haarsträubende 15 Mal den Ball. So bringt man jeden Gegner zurück ins Spiel. Eine grobe Nachlässigkeit, die am Ende teuer werden kann: Im Kampf ums Weiterkommen kann auch der direkte Vergleich zählen. Den hatte Bayern gegen Murcia schon in der Tasche, hat ihn aber wieder hergeschenkt.
Die eigenen Würfe von Außen fielen nicht mehr, Rebounds wurden am Fließband abgegeben, die Bayern-Verteidigung ließ Murcia (vor allem Star-Point Guard Facundo Campazzo) ins Laufen kommen.
Externer Inhalt
Gegen Malaga müssen 40 starke Minuten her
Am Wochenende hat Bayern frei, also genug Zeit um die desaströsen zweiten 20 Minuten aufzuarbeiten und Fehler abzustellen. Nächsten Mittwoch ist Bayern zu Gast bei Unicaja Malaga. Ein absolutes Top-Team aus Spanien, noch stärker und tiefer besetzt als Murcia.
Diesmal sind 40 bärenstarke Minuten Pflicht, nur eine starke Halbzeit wird dann nicht reichen. Und das gilt auch für die Bundesliga Top-Spiele gegen Bamberg, Ulm und Co.
Florian Schmidt-Sommerfeld