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Ulm vs. Bayern: Endspielcharakter im Auftaktmatch
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 15:02 Uhr
- ran.de / Florian Schmidt-Sommerfeld
Zum Auftakt des EuroCup Top 16 kommt es direkt zum Kracher ratiopharm ulm gegen Bayern München (ab 19.45 live auf ProSieben MAXX und ran.de). Weil Khimki Moskau als Favorit in die Gruppe geht, wirkt der Auftakt für die deutschen Teams schon fast wie ein Endspiel. Florian Schmidt-Sommerfeld hat sich die Situation einmal genau angeschaut.
München - Nein, so ein Auftaktspiel in die Gruppenphase entscheidet in der Regel noch nicht über das Weiterkommen oder Scheitern. Aber in diesem Fall irgendwie schon. Das deutschen Duell zwischen ratiopharm ulm und Bayern München (ab 19:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) hat gleich einen Endspielcharakter.
Denn: Beide Teams sind in einer Gruppe mit Khimki Moskau gelandet. Die Russen haben den teuersten Kader im EuroCup. Allein Alexey Shved bekommt zehn Millionen für drei Jahre, mehr als jeder andere Spieler in Europa.
Für Khimki Moskau zählt nur der Titel. Die Runde der besten 16 darf für den russischen Club nur eine Zwischenstation sein. Selbstverständlich kann sie auch Endstation sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass Lietkabelis Panevezys aus Litauen, das vierte Team in der Gruppe, keine Rolle spielt, Khimki vorne wegmarschiert und so nur Ulm oder Bayern weiterkommen können.
Ulm bezwingt Bayern in der Liga
Deshalb sind die beiden direkten Duellen der deutschen Clubs so enorm wichtig. Das letzte Aufeinandertreffen liegt erst gut eine Woche zurück. In der Bundesliga behielten die damit weiterhin ungeschlagenen Ulmer die Oberhand, gewannen mit 87:79. Und das in München.
"Ich erwarte ein etwas anderes Spiel als in der Liga", so Ulm-Trainer Thorsten Leibenath vor dem Kracher. "Schaut man sich den Modus der Top 16 an wird klar, wie wichtig Heimspiele sind. Wollen wir das Viertelfinale erreichen – was für mich sensationell wäre – sollten wir unsere Spiele in der ratiopharm arena gewinnen."
Wird Per Günther rechtzeitig fit?
Heimspiele gewinnen, das predigen auch die Bayern. In dieser Hinsicht liegt der Druck heute Abend bei Ulm. Als Außenseiter taugt der Bundesliga-Tabellenführer schon lange nicht mehr. Erst Meister Bamberg geschlagen, in München ohne "Mr. Ulm" Per Günther angetreten, im zweiten Viertel dazu noch Center Tim Ohlbrecht verloren und trotzdem das Spiel gewonnen.
Ohlbrecht wurde am Montag in München am Knie operiert, startet nun in die Reha. Günthers Nackenprobleme scheinen hartnäckig, Ulms Juwel fällt seit Mitte Dezember aus. Seine Rückkehr ist aber schon gegen Bayern möglich.
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Bayern will über die Bretter zum Sieg
"Wir müssen intelligenter auftreten als im letzten Duell, das Spiel besser lesen und unsere Ballverluste minimieren", fordert Bayern-Trainer Sasa Djordjevic, der einen Sieg gar von einer einzigen Sache abhängig macht: "Wenn wir den Rebound dominieren, werden wir das Spiel gewinnen."
Im Bundesligaspiel war das Duell an den Brettern knapp an Ulm gegangen (35:32), die Schwaben taten den Bayern vor allem von der Dreierlinie weh. "Ulm hat diesen Sieg verdient", erkannte Bayern-Trainer Djordjevic an.
Bayern-Trainer tobt nach jüngstem Sieg
Auf die Palme brachte ihn sein Team dagegen beim letzten Spiel des Jahres 2016. Am Freitag gewann seine Mannschaft zwar 89:74 gegen den krassen Außenseiter Braunschweig, lag aber zur Halbzeit sogar zurück.
"So tritt kein Gewinnerteam auf und es kann nicht sein, dass eine Mannschaft von Bayern München, die Titel gewinnen will, einen Trainer braucht, der sie in der Halbzeit anschreit", wütete Djordjevic.
Heute Abend wird die Halle natürlich fest in Ulmer Hand sein. 6.200 Zuschauer, wie immer ausverkauft, eine orangene Wand. Und auch nahe Moskau wird man ganz genau hinschauen, wer der gefährlichere Gegner in dieser Gruppe ist.
Florian Schmidt-Sommerfeld