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ranSicht von ran-Redakteurin Carolin Blüchel

Anthony Joshua vs. Wladimir Klitschko: Wer gewinnt den Kampf der Giganten?

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:07 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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Mit IBF-Weltmeister Anthony Joshua und Ex-Champion Wladimir Klitschko steigen am Samstag in London die zwei größten K. o.-Schläger im Schwergewicht in den Ring. ran.de vergleicht beide Boxer und prognostiziert einen Gewinner.

München/London - Es ist ein Kampf der Generationen und der Superlative: Weltmeister Anthony Joshua gegen Ex-Champion Wladimir Klitschko. Im Londoner Wembley Stadion. Vor 90.000 Fans. Die Tickets hierfür waren binnen kürzester Zeit vergriffen.

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Anthony Joshua: Seine 5 besten Knockouts

Anthony Joshua ist der Shooting-Star im Schwergewichtsboxen. ran.de hat seine Top 5 der Knockouts zusammengestellt.

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Dazu war noch nicht einmal Trash Talk nötig. Das Duell zwischen dem Mentor und seinem ehemaligen Schützling elektrisiert die Massen ganz ohne Diffamierungen und fliegende Tische.

Auf dem Papier ist Joshua gegen Klitschko ein 50:50-Fight. Auch die Börse von rund 23,5 Millionen Pfund wird gerecht aufgeteilt. Gleiches geschieht mit den erwarteten TV-Einnahmen von ca. 47 Millionen Euro. Doch was spricht eigentlich für wen? ran.de betrachtet die Ausgangssituation.

Unterstützung der Fans: Vorteil Joshua

Der Großteil der 90.000 Fans wird dem Weltmeister aus England die Daumen drücken. Joshua brauchte keine 18 Kämpfe, um auf der Insel zum Publikumsliebling zu avancieren. Mit seiner "Rags-to-riches"-Story, seinem smarten Auftreten und seiner beeindruckenden Optik bringt Joshua alles mit, was einen Superstar ausmacht.

Klitschko dagegen, genießt zwar allseitigen Respekt, die große Zuneigung wurde ihm jedoch nie zu teil. "Dr. Steelhammer" gelang es nie, sich außerhalb Deutschlands in die Herzen der Box-Fans zu kämpfen. Zu dominant war er über anderthalb Jahrzehnte, zu gering der Unterhaltungsfaktor.

Klitschko selbst hat dafür sogar Verständnis: "Egal ob die Leute mich lieben oder hassen. Wenn einer alles gewinnt, wird es langweilig. Das kann ich sehr gut nachvollziehen."

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Erfahrung: Vorteil Klitschko

Klitschko ist mit seinen 41 Jahren nicht nur 14 Jahre älter als sein Kontrahent, er verfügt auch über 50 Kämpfe mehr Erfahrung. Noch deutlicher wird der Unterschied mit Blick auf die absolvierten Runden. Klitschko hat beeindruckende 358 Runden in den Fäusten, Joshua gerade einmal 44.

Hinzu kommt, dass Klitschko "AJ" in und auswendig kennt. Vor seiner Titelverteidigung gegen Kubrat Pulev im Jahr 2014, hatte der junge, unerfahrene Joshua als Sparringspartner gedient. Klitschko weiß im Zweifel, wo die Schwächen des Engländers liegen. Auf der anderen Seite stand Joshua noch nie mit einem Gegner von Klitschkos Format im Ring.

Aktuelle Form: Vorteil Joshua

Klitschko ausschließlich an seiner schwachen Leistung gegen Fury zu bewerten, wird ihm nicht gerecht. Allerdings ist es schon eine Weile her, dass der einstige Dominator im Ring vollends überzeugte. Bereits im Kampf gegen Bryant Jennings im Frühjahr 2015 wirkte Klitschko als sei er über dem Zenit.

Die anderthalbjährige Kampfpause nach Verlust seiner Gürtel gegen Fury dürfte im Spätherbst der Karriere auch eher kontraproduktiv sein. Selbst wenn davon auszugehen ist, dass sich Klitschko selbst sehr gut einschätzen kann, hinter seinem derzeitigen Leistungsstand steht mangels Wettkampfpraxis auch für ihn selbst ein Fragezeichen.

Joshua hat nach nur 18 Profikämpfen sein Potenzial sicher noch lange nicht ausgereizt. Seine Leistungskurve zeigt von Kampf zu Kampf aber immer steiler nach oben. Körperlich gibt es wohl keinen Fitteren im Schwergewicht als "AJ".

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Druck: Vorteil Joshua

Wenn Klitschko den Ring am Samstag als Verlierer verlässt, dürfte dies das Ende seiner Karriere bedeuten. Dementsprechend groß lastet der Druck auf den breiten Schultern des Ex-Champions.

Joshua könnte eine Niederlage gegen sein Vorbild eher verkraften. Der 27-Jährige würde daraus lernen und in einem Rematch die Dinge wieder gerade rücken können. Klitschko selbst kündigte für diesen Fall bei "Sky Sports" an: "Wenn du gewinnst, gratuliere ich dir. Wenn du verlierst, helfe ich dir zurückzukommen."

Nehmerqualitäten: Unentschieden

Bei zwei Punchern wie Klitschko und Joshua liegt ein K. o. in der Luft. Der Engländer gewann bislang all seine Kämpfe vorzeitig, Klitschko landete bei 64 Siegen 53 Knockouts.

Der Altmeister ging jedoch auch schon selbst dreimal K.o. Zwar liegen diese Niederlagen über zehn Jahre zurück. Den Ruf eines Glaskinns wurde Klitschko seit den Pleiten gegen Corrie Sanders (2003) und Lamon Brewster (2004) aber nie wieder los. Erst als sein damaliger Trainer Emmanuel Steward Klitschko eine defensivere Taktik eintrichterte, kam das vermeintlich schwache Kinn nicht mehr zum Tragen.

Joshuas Nehmerqualitäten sind die große Unbekannte, auch für ihn selbst. Seinen härtesten Kampf bestritt der 27-Jährige im Dezember 2015 gegen Intimfeind Dillian Whyte. Der deutliche kleiner Whyte hatte "AJ" damals mit einem Schlag durchaus angeklingelt, konnte aber nicht nachlegen. Ein größerer Gegner mit härterem Punch hätte Joshua in dieser Situation vielleicht die Lichter ausknipsen können. Das ist jedoch alles spekulativ.

Fazit und Prognose

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kampf über die volle Distanz von zwölf Runden geht, ist eher gering. Weil Klitschkos überzeugende Auftritte schon einige Jahre zurückliegen und im im Gegenzug Joshua von Kampf zu Kampf stärker wird, liegt das Momentum auf der Seite des amtierenden Champions. ran.de-Tipp: Knockout-Sieg Joshua.

Mehr zu Kampfsport rund um die Uhr gibt's auf www.ranFIGHTING.de.


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