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Boxen-Zahlenspiele

ran-Experte Tobias Drews erklärt CompuBox: So funktioniert die Schlagstatistik im Boxen

  • Aktualisiert: 12.03.2016
  • 22:23 Uhr
  • ran.de / Tobias Drews
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© 2015 Getty Images
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Wie wird der Sieger eines Boxkampfes ermittelt und was sind die ausschlaggebenden Werte? ran-Experte Tobias Drews erklärt, wie die Schlagstatistik von Compubox funktioniert und welche Schlüsse man aus ihr ziehen kann.

München - Wer mehr schlägt und auch mehr trifft, gewinnt den Kampf? So leicht kann man es sich im Profiboxen nicht machen.

Die Schlagstatistik, wie sie zum Beispiel der Marktführer CompuBox aus den USA für führende TV-Sender im Boxen erstellt (u.a. HBO, Showtime, SAT.1) definiert sich eher als Baustein zur Messung der Aktivität der Boxer. Bob Canobbio, Geschäftsführer von CompuBox: "Das System wurde nicht dazu entwickelt, um Kampfausgänge abzubilden."

Aber dennoch lässt das Zahlenwerk gute Rückschlüsse auf die Art und Weise zu, wie ein Boxer Kämpfe bestimmt.

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Wie funktioniert die Zählweise von CompuBox?

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Brähmer vs. Gutknecht: Der Kampf um den "Schatz"

Jürgen Brähmer gegen Eduard Gutknecht: In Neubrandenburg kommt es zum Remacht der beiden Boxer - diesmal um den WM-Titel. Schon im Vorfeld halten sich beide Lager mit Giftpfeilen nicht zurück (am 12. März ab 22:30 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de).

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  • 03:27 Min
  • Ab 12

CompuBox teilt die abgegebenen Schläge in zwei Kategorien ein. Alle geraden Schläge mit der Führhand werden in der Kategorie "Jabs" gezählt. Alle anderen Schläge kommen in die Statistik "Power Punches". Dazu unterscheidet das System in Schlag und Treffer.

Durch diese Einteilung erhält man ein Verhältnis zwischen Schlägen und Treffern. Am Beispiel des zweiten Kampfes zwischen Felix Sturm und Fedor Chudinov (20.02.2016) ergibt sich folgendes Bild: Chudinov hatte im Kampf bei den "Power Punches" die Nase mit 226:143 vorne. Also über zwölf Runden 83 "Power Punches" mehr als Sturm. Das sind rund sieben Treffer mehr pro Runde. 

Allerdings muss man beachten, dass "Power Punches" per Definition Schläge mit der Schlaghand oder "alles außer Jabs" sind. Dazu gehören beispielsweise auch Wischer zum Körper, wodurch die Statistik relativiert wird. Guckt man sich hingegen die Effizenz der Schläge an, dreht sich das statistische Bild. Sturm brachte 41 Prozent seiner "Power Punches" ins Ziel - Chudinov nur 32 Prozent.

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CompuBox vergleicht Statistiken verschiedener Kämpfe

Richtig interessant wird es, wenn man Daten aus mehreren Kämpfen vergleicht. Dazu ermittelte CompuBox, dass Chudinov im ersten Aufeinandertreffen mit Sturm im Schnitt 52 Mal pro Runde die Führungshand schlug. Im Rückkampf gelang ihm das nur 27 Mal.

Der Vergleich der Zahlen zeigt, dass zur Bewertung eines Kampfes nicht allein die Quantität der Schläge ausreicht. Punktrichter müssen auch die Qualität der Treffer berücksichtigen und bewerten. "Saubere" Treffer finden ins Ziel, ohne an der gegnerischen Deckung hängen zu bleiben. Dabei kann ein einzelner "sauberer" Treffer höher bewertet werden als zwei, drei oder mehr Treffer, die noch von der Deckung des Gegners abgefangen werden.

Fazit: Die Schlagstatistik von CompuBox ist ein wichtiges und mächtiges Werkzeug. Sie taugt jedoch nicht, um einen Gewinner eines Profi-Kampfes zu ermitteln. Im Fußball ist die Mannschaft die mehr Torschüsse abgibt sicher auch die aktivere, gewinnt aber nicht zwangsläufig das Spiel.


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