Kampf um IBF-Juniorenweltmeistertitel
ranSicht von Tobias Drews: "Leon Bauer gehört die Zukunft"
- Aktualisiert: 08.07.2017
- 18:44 Uhr
- ran.de / Tobias Drews
ran-Kommentator Tobias Drews erwartet in seiner ranSicht ein schweres Stück Arbeit für Leon Bauer auf dem Weg zur Titelverteidigung bei den IBF-Junioren. Zudem befasst er sich mit dem Thema deutsches und internationales Frauenboxen.
München/Ludwigshafen - Im Hauptkampf des großen Boxabends in Ludwigshafen trifft Leon Bauer auf den Afrikaner Abdallah Paziwapazi (am Samstag, 09. Juli, live auf ranFIGHTING.de). Der Mann aus Tansania hat eine KO-Quote, die aufhorchen lässt (16 seiner 17 Siege vorzeitig). Und bei den öffentlichen Auftritten vor dem Duell gegen Bauer hat er auch großes Selbstvertrauen zur Schau gestellt. Kann das reichen, um Bauer zu schlagen?
Auch Kraft warnt davor, Paziwapazi zu unterschätzen
Gegen Toni Kraft verlor Paziwapazi bereits einen Titelkampf in Deutschland nach Punkten, lieferte aber einen harten Fight. "Der schlägt sehr hart und bereitet immer wieder überfallartige Angriffe vor", schätzt Toni Kraft seinen ehemaligen Gegner ein. Zwar sieht Kraft Bauer als 60:40-Favorit, warnt aber davor, den Afrikaner zu unterschätzen.
Leon Bauer, zuletzt als "German Next Wunderkind" des Boxens angekündigt, ist definitiv ein Riesentalent. Bei den Amateuren Deutscher Meister, als Profi ungeschlagen, den ersten Titel im Gepäck und vor wenigen Wochen auch noch das Abi gebaut. Ihm wird die Zukunft gehören - einen Sieg in Ludwigshafen vorausgesetzt.
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Frauenboxen bliebt nur eine Randnotiz
'Unsere' Frauen waren der Zeit schon um ein paar Jahre voraus. Mit ihren Erfolgen brachte Regina Halmich das Frauenboxen in Deutschland in die Schlagzeilen. Von 1995 bis 2007 hielt die Karlsruherin WM-Titel, ebnete so den Weg für viele weitere Titelträgerinnern im Profiboxen. Aber international fehlten die großen und bekannten Gegnerinnen, das Frauenboxen blieb weltweit eher eine Randnotiz.
Mittlerweile hat sich das Blatt grundlegend geändert. In Deutschland gibt es immer noch eine ganze Reihe erfolgreicher und talentierter Boxerinnen. Titelträgerinnen wie Susi Kentikian, Christina Hammer, Nikki Adler, Ramona Kühne, Nicole Wesner und Elina Tissen sind ebenso vorhanden wie auch Top-Talente (u.a. Tina Rupprecht, Nina Meinke). Nur finden deren Erfolge momentan nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten.
Kampf von Taylor im Vorprogramm zu Joshua vs. Klitschko
International jedoch hebt das Frauenboxen richtig ab: in Großbritannien wurde das Profidebüt und alle weiteren Kämpfe von Olympiasiegerin Katie Taylor zur besten Sendezeit übertragen - unter anderem im Vorprogramm der Schwergewichts-WM von Joshua vs. Klitschko vor rund 90.000 Zuschauern. Auch in USA setzen die großen Boxsender nun vermehrt auf die Boxerinnen: die zweifache Olympiasiegerin Claressa Shields wird ihren ersten Titelkampf bei den Profis gegen die Deutsche Nikki Adler bestreiten – und dabei live vom ehemaligen 'Mike-Tyson-Sender' "Showtime" übertragen.
Frauenboxen boomt international. Können die deutschen Faustkämpferinnen auch davon profitieren? Ein Eindruck von der Leistungsfähigkeit kriegen wir morgen serviert (am Samstag ab 19 Uhr live aus Ludwigshafen auf ranFIGHTING.de), wenn erste Ramona Kühne und später Nicole Wesner ihre WM-Titel aufs Spiel setzen.
Meine Prognosen: die WM-Titel bei den Frauen bleiben in Deutschland - jeweils mit vorzeitigen Siegen. Die Cruisergewichtler Artur Mann und Leon Harth liefern im Duell um den WBO-International-Titel den heimlichen Hauptkampf und am Ende wird Mann Punktsieger.
Und im Hauptkampf schafft Leon Bauer einen komfortablen Punktsieg über Paziwapazi und bleibt Junioren-Weltmeister.
Tobias Drews
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