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Ex-Bundestrainer Sturm fordert Umdenken in der DEL

  • Aktualisiert: 12.04.2019
  • 14:00 Uhr
  • SID
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© PIXATHLONPIXATHLONSID
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Ex-Bundestrainer Marco Sturm fordert ein radikales Umdenken in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Gelsenkirchen (SID) - Ex-Bundestrainer Marco Sturm fordert ein radikales Umdenken in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). "Mit der einen oder anderen kleinen Änderung wird man nicht den großen Fisch fangen", sagte der 40-Jährige dem Sport-Informations-Dienst (SID): "Es muss mehr passieren. Wenn wir so weitermachen, haben wir nie die Möglichkeit, in der Welt unter den Top Acht zu bleiben."

Sturm, der im November nach dreieinhalb Jahren als Bundestrainer zurücktrat und zu den Los Angeles Kings als Assistenzcoach in die NHL wechselte, fordert eine deutliche Reduzierung der Ausländerstellen in der DEL. "Es müssen mehr deutsche Spieler mehr Möglichkeiten bekommen", sagte er: "Die anderen Nationen schlafen nicht, sondern werden immer besser. Irgendwann sagen wir: Hätten wir es doch gemacht."

Die sensationelle Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang habe zwar Eishockey zu mehr Aufmerksamkeit verholfen, aber auch zu einer gewissen Zufriedenheit geführt. "Schon bei meiner ersten WM, als wir nach langer Zeit wieder ins Viertelfinale kamen, hieß es nachher: Alles war super. Im zweiten Jahr, nach der Heim-WM erneut mit dem Viertelfinaleinzug, war alles noch besser. Und nach Olympia war auf einmal alles bestens", merkte Sturm an: "Die Gefahr ist gerade im Erfolg groß, dass man wichtige Sachen weniger vorantreibt."

Die verstärkte Nachwuchsarbeit im Deutschen Eishockey-Bund (DEB) mit zusätzlichen hauptamtlichen Trainern gehe "in die richtige Richtung, aber im Profibereich kommen wir ohne klare Regeln absolut nicht weiter". Seit 2012 dürfen die DEL-Klubs neun Ausländer pro Spiel einsetzten und insgesamt elf pro Saison unter Vertrag nehmen. Mehrere Klubs unterlaufen diese Selbstbeschränkung, indem sie ganz gezielt ausländische Spieler mit deutschem Pass suchen.

"Am Ende des Tages ist es nicht ausreichend, was wir in Deutschland machen, um international unter den ersten Acht zu bleiben", kritisierte Sturm, "es gibt Klubs, die willig sind, etwas zu verändern. Aber es müssen alle mitmachen. Dafür braucht es ein Agreement, dem alle zustimmen." 

Aktuell belegt die deutsche Nationalmannschaft nach Olympia-Silber und Rang elf bei der WM 2018 den achten Platz in der Weltrangliste. Diese Platzierung muss das Team unter dem neuen Bundestrainer Toni Söderholm bei der WM in der Slowakei (10. bis 26. Mai) behaupten, um sich vorzeitig für die Winterspiele 2022 zu qualifizieren.


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