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Eishockey

NHL-Star Leon Draisaitl exklusiv: "Ich werde nie vergessen, wo ich herkomme"

  • Aktualisiert: 27.11.2019
  • 17:33 Uhr
  • ran.de
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© imago
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Leon Draisaitl sorgt in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL aktuell für großes Aufsehen. Der Deutsche führt die Topscorer-Liste an und wird von Experten bereits als "German Gretzky" gefeiert. Im exklusiven Interview mit ran.de spricht Draisaitl unter anderem über den Hype um seine Person, die Rolle seines Vaters Peter Draisaitl, seine sportlichen Ziele und den Stellenwert seines Sports in Deutschland.

München - Leon Draisaitl ist zurzeit der Star schlechthin in der NHL und spricht im exklusiven ran.de-Interview über den Hype um seine Person, seine sportlichen Ziele und was er in seiner neuen Heimat vermisst.

ran.de: Leon Draisaitl, Sie sorgen aktuell in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL bei den Edmonton Oilers für mächtig Furore, führen die Topscorer-Liste an und werden schon als "German Gretzky" oder "Leon King" bezeichnet. Wie nehmen Sie den Hype um Ihre Person persönlich wahr?

Leon Draisaitl: Um ehrlich zu sein, probiere ich einfach nur von Tag zu Tag, mein Bestes abzuliefern. Ich versuche, die Sachen außen herum ein bisschen zur Seite zu schieben und mich auf meinen Job zu konzentrieren. Solche Sachen gehören aber natürlich dazu, wenn man einer der Besten werden möchte.

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In Top-Form und Torlaune: Leon Draisaitl
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NHL: Draisaitl führt Oilers mit 14. Saisontor zum Sieg

Eishockey-Star Leon Draisaitl hat die Edmonton Oilers mit seinem 14. Saisontor in die Erfolgsspur zurückgeführt.

  • 09.11.2019
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ran.de: Wie schwer ist es, selbst auf dem Boden zu bleiben, wenn viele NHL-Experten Sie als momentan besten Spieler der gesamten Liga bezeichnen und Sie bereits in einem Atemzug mit Legenden wie Wayne Gretzky oder Mario Lemieux bezeichnen?

Draisaitl: Für mich ist es überhaupt nicht schwer auf dem Boden zu bleiben. Das war für meine Eltern immer das Wichtigste, dass ich nicht abhebe und ein guter Mensch bin - egal wie viel Erfolg oder Misserfolg ich auch habe. Für mich ist es wirklich das Wichtigste, jederzeit zu wissen, wo ich herkomme. Und das werde ich nie vergessen.

Nowitzki-Vergleich: "Noch weit weg von dem, was Dirk erreicht hat"

ran.de: Wie gehen Sie selbst mit Ihrer Popularität um? Wie ist es für Sie, wenn Sie auf der Straße angesprochen werden und die Fans Autogramme haben oder Selfies mit Ihnen machen wollen?

Draisaitl: Es gehört dazu. Das ist ein Teil des professionellen Sports und man lernt mit der Zeit, mit solchen Dingen umzugehen.

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ran.de: In Deutschland werden Sie häufig mit Ex-NBA-Star Dirk Nowitzki verglichen, scheuen diesen Vergleich aber bekanntlich ein wenig. Warum?

Draisaitl: Ich scheue ihn nicht. Aber ich weiß, dass ich noch weit weg bin von dem, was Dirk erreicht hat. Keine Frage: Ich werde alles dafür tun, um Ähnliches zu erreichen. Allerdings hat Dirk wirklich alles erreicht, was ein Sportler in seinem Sport erreichen kann - und davon bin ich noch etwas entfernt. Trotzdem ehrt es mich natürlich, mit ihm verglichen zu werden.

Draisaitl: "Die NHL-Saison ist ein Marathon und kein Sprint"

ran.de: Würden Sie sagen, dass Ihre Leistungen in der NHL auch in Deutschland gesehen und vor allem aber auch genügend gewürdigt werden?

Draisaitl: Das können die Medien selbst wahrscheinlich besser beantworten als ich (lacht). Ich hoffe natürlich, dass die Leute sich für mich persönlich und den Sport insbesondere in meinem Heimatland interessieren. Ob ich in Deutschland allerdings genügend wahrgenommen werde, kann ich leider nicht beantworten.

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ran.de: Die körperliche Belastung mit 82 Saisonspielen in der NHL ist extrem hoch, zumal Sie bei den Oilers auch noch sehr große Spielanteile haben und gefühlt dauerhaft auf dem Eis stehen. Wie schaffen Sie es, dieses Pensum auf Dauer durchzuhalten?

Draisaitl: Dafür arbeite ich jeden Sommer extrem hart, um die komplette Spielzeit und dieses Pensum durchziehen zu können. Die NHL-Saison ist ein Marathon und kein Sprint. Dafür muss man bereit sein. Und deswegen bereite ich mich auch schon im Sommer intensiv auf die Saison vor.

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Draisaitl: Eishockey in Deutschland hat "Luft nach oben"

ran.de: Welche sportlichen Ziele verfolgen Sie?

Draisaitl: Mein sportliches Ziel ist es, den Stanley Cup zu gewinnen.

ran.de: Ihr Vater Peter Draisaitl war selbst ein sehr erfolgreicher Spieler und Trainer, hat somit enorm viel Erfahrung vorzuweisen. Welche Rolle spielt er in Ihrer Karriere? Wird regelmäßig telefoniert? Und bekommen Sie da auch mal Kritik? Wie muss man sich das genau vorstellen?

Draisaitl: Mein Vater war immer mein großes Vorbild und ist mein erster Ansprechpartner in Sachen Eishockey - und das, seitdem ich ein kleiner Junge war. Mein Vater war immer für mich da, hat mich aber nie zu irgendetwas gezwungen was ich nicht wollte. Wenn ich in Sachen Eishockey etwas wissen wollte, konnte ich ihn immer fragen. Mittlerweile ist es natürlich viel weniger geworden. Aber auch heutzutage ist er noch mein erster Ansprechpartner, wenn ich etwas brauche oder Fragen habe.

ran.de: Mit welchen Gefühlen blicken Sie aus Kanada aufs deutsche Eishockey? Wie sehen Sie die Entwicklung dieses Sports in Ihrem Heimatland?

Draisaitl: Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir entwickeln in Deutschland gerade viele junge Spieler, die auch eine realistische Chance haben, in Zukunft richtig gute Spieler zu werden. Trotzdem denke ich, dass wir noch Luft nach oben haben.

Draisaitl: "Mit Fussball kann man in Deutschland leider nicht mithalten"

ran.de: In Deutschland schwebt der Fußball ja bekanntlich seit Jahren über allem. Welchen Stellenwert nimmt Eishockey aus Ihrer Sicht im Vergleich ein?

Draisaitl: Mit Fußball kann man in Deutschland leider nicht mithalten. Das wird sich meiner Meinung nach auch niemals ändern. Trotzdem glaube ich, dass Eishockey einen höheren Stellenwert verdient hätte, als es zur Zeit der Fall ist. Ich glaube, dass die Menschen merken würden, dass Eishockey eine der besten Sportarten der Welt ist, wenn sie sich mal wirklich die Zeit nehmen würden, Eishockey richtig zu verstehen, um so vielleicht eine engere Verbindung zu dem Sport aufzubauen.

ran.de: Wer hat aus Ihrer Sicht das Potenzial, kurz- oder mittelfristig in Ihre Fußstapfen zu treten und den Weg von Deutschland aus über den großen Teich in die NHL zu wagen? Und warum?

Draisaitl: Ich hoffe, dass alle Jungs es irgendwann hier rüber packen und erfolgreiche, lange Karrieren haben.

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ran.de: Sie wurden in der Karnevalshochburg Köln geboren. Wie sehr fehlt Ihnen der Karneval? Oder was fehlt Ihnen aus Deutschland generell am meisten?

Draisaitl: Der Karneval fehlt natürlich. Aber vor allem fehlen mir meine Familie und meine Freunde, das ist gar keine Frage. Das sind sicherlich die Dinge, die ich hier am meisten vermisse.

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