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Zweitliga-Auftakt Freitag live in SAT.1 und auf ran.de

Hamburger SV: So krempelt Tim Walter den HSV um

  • Aktualisiert: 23.07.2021
  • 17:35 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Michael Schwarz
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Tim Walter ist bereits der sechste Trainer des HSV seit dem Abstieg im Jahre 2018. Vor dem Zweitliga-Auftakt beim FC Schalke 04 (Freitag, 20:30 Uhr, live in SAT.1 und ran.de, Countdown ab 19 Uhr) hat er die Hierarchie in der Mannschaft auf den Kopf gestellt.

Hamburg – Der Auftakt des Hamburger SV könnte kaum schwieriger sein.

Gleich am 1. Spieltag treten die Norddeutschen beim FC Schalke 04 (Freitag, 20:30 Uhr, live in SAT.1 und ran.de, Countdown ab 19 Uhr) an. Ob sich Trainer Tim Walter einen leichteren Auftakt gewünscht hätte? Keineswegs!

"Immer Vollgas voraus", lautet sein Motto. "Was man heute oder morgen erledigen kann, sollte man auch tun."

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HSV schiebt Favoritenrolle nach Schalke und Bremen

Nachdem die Hamburger in den vergangenen drei Spielzeiten der Top-Favorit auf den Aufstieg waren, diesen aber aufgrund einer schwachen Rückrunde stets verspielten, haben sich die Rollenverhältnisse verändert.  

"Wenn man auf das Papier schaut, dann sind ganz klar Schalke und Bremen die Favoriten", sagt Walter.

Was die Hanseaten dem entgegenzusetzen haben? 

Interview Schalke 13.07

Jubel gegen HSV? Terodde: "Lasse es auf mich zukommen"

FC Schalkes Simon Terodde spricht über das baldige Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein Hamburger SV.

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"Wir versuchen, insgesamt noch intensiver zu sein, noch mehr zu investieren, noch mehr Bereitschaft zu haben und noch mutiger zu sein, um die Spiele zu gewinnen", gibt der 45-Jährige vor.

Dafür wurde der HSV in der Sommerpause ordentlich umgekrempelt.

Routiniers wie Aaron Hunt, Sven Ulreich oder Top-Stürmer Simon Terodde, der sich Schalke angeschlossen hat, stehen nicht mehr im Kader. Acht Abgänge stehen sechs Neuzugängen gegenüber.

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"Es geht nicht um Erbhöfe" - kein Bonus für die Routiniers  

Mit einem Schnitt von 24,9 Jahren hat der HSV den fünftjüngsten Kader der 2. Bundesliga.

Walter hat keine Scheu, jungen Spielern Vertrauen zu schenken: "Es geht nicht um Erbhöfe oder darum, was einmal war. Mir geht es nur darum, was ist. Und das, was ich von den Jungs gesehen habe, ist sehr gut."

Gemeint ist zum Beispiel der 21 Jahre alte Innenverteidiger Jonas David, der gute Chancen auf einen Stammplatz hat.

Bemerkenswert: David wurde trotz seiner mangelnden Erfahrung in den Mannschaftsrat beordert. "Wir haben viele junge Spieler", lautet die Begründung von Walter, der im Mannschafsrat "alle Spektren" abdecken möchte. 

Überhaupt wurde die Hierarchie unter Walter auf den Kopf gestellt.

Neuzugang Sebastian Schonlau ist der neue Kapitän, der bisherige Spielführer Tim Leibold nur noch Stellvertreter. Der ebenfalls neu verpflichtete Jonas Meffert sitzt im Mannschaftsrat.

"Das sind Jungs, denen ich viel zutraue. Die versuchen, auch im Training mit Leistung voranzugehen und Verantwortung zu übernehmen", sagt Walter.

Namen sind unter Walter "nicht entscheidend"

Die erfahrenen Toni Leistner, Klaus Gjasula und David Kinsombi sind hingegen nicht mehr Bestandteil des Mannschaftsrats. Etwa weil Walter ihnen weniger zutraut?  

Sicher ist: Die Routiniers im HSV-Kader könnten von jüngeren Akteuren verdrängt werden. "Es ist nicht entscheidend, wie derjenige heißt, sondern nur, was ich sehe", stellt Walter klar.   

Als vielversprechend gilt zum Beispiel auch Sturmtalent Robin Meißner (21), der in den letzten drei Spielen der vergangenen Saison stets getroffen hat. Mittelfeldspieler Amadou Onana (19) war bereits in der kompletten Vorsaison ein Leistungsträger.

U-21 Europameister Josha Vagnoman ist derzeit verletzt, dürfte aber nach seiner Rückkehr als Rechtsverteidiger gesetzt sein.  

Der 20 Jahre alte, ausgeliehene Mittelstürmer Mikkel Kaufmann und der hinzugeholte Mittelfeldspieler Ludovit Reis (21) haben ebenfalls gute Chancen auf die Startelf.

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Identifikation: Spieler müssen die neue Hymne auswendig lernen

Die Zeichen stehen auf Neuanfang – wieder einmal.

Mit "Wir sind der HSV" von der Band "Abschlach!" hat der Verein nun sogar eine neue Hymne.

Walter fordert, dass die Spieler das Lied "auswendig können müssen, weil ich glaube, das gehört dazu, wenn man sich mit dem Verein identifiziert."

Der Trainer unterschrieb in Hamburg einen Zweijahres-Vertrag.Der letzte Trainer, der beim HSV in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten jeweils vom ersten bis zum letzten Spieltag durchgängig auf der Bank saß, war Frank Pagelsdorf.

Zur Einordnung: Dessen Entlassung liegt knapp 20 Jahre zurück.  

Ob Walter diese Misere beenden wird?

In Stuttgart gescheitert - oder doch nicht?

Walter gilt als eigenwillig. "Jeder schreit nach Typen, ich bin nicht 0-8-15", sagte er einmal in der "Welt." Beim VfB Stuttgart, seiner letzten Trainerstation in der 2. Liga, wurde er nach einem halben Jahr entlassen, weil es interne Unstimmigkeiten gab. 

Aber: Walter stand damals mit dem VfB auf dem 3. Tabellenplatz, punktgleich mit den direkten Aufstiegsplätzen. Eine Zwischenbilanz, die der HSV in der bevorstehenden Saison sicherlich sofort unterschreiben würde.

Was ebenfalls für ihn spricht: Er hat im hektischen Stuttgart bewiesen, mit dem Druck der Medien umgehen zu können. Auf kritische Fragen reagiert er stets mit einem selbstbewussten Lächeln. Dies sei eingebildet, sagen seine Kritiker. Selbstbewusst, behaupten seine Befürworter.

Und was sagt er selber? "Ich glaube, es gibt Wichtigeres als Fußball. Mir macht mein Job unheimlich Spaß. Aber ich weiß auch, dass ich zu Hause eine Familie habe, wo ich mich auch fallenlassen kann. Daher habe ich einfach ein gutes Gefühl."

Selbst wenn der Auftakt des Hamburger SV kaum schwieriger sein könnte.

Oliver Jensen

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