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Transferaktivitäten abgeschlossen! Der Kader des FC Bayern München im ran-Check


                <strong>Der FC Bayern im Kader-Check</strong><br>
                Nachdem sich der FC Bayern lange vergeblich um Verstärkungen für den Kader bemüht hatte, ging es in der vergangenen Woche Schlag auf Schlag. Mit Ivan Perisic, Michael Cuisance und Philippe Coutinho kamen gleich drei Neue zum Rekordmeister. FCB-Präsident Uli Hoeneß bezeichnete die Transferbemühungen der Münchner daraufhin als abgeschlossen. Doch genügt der Kader tatsächlich schon den höchsten Ansprüchen, gerade auf internationaler Bühne? ran.de nimmt die Mannschaftsteile des FC Bayern unter die Lupe.
Der FC Bayern im Kader-Check
Nachdem sich der FC Bayern lange vergeblich um Verstärkungen für den Kader bemüht hatte, ging es in der vergangenen Woche Schlag auf Schlag. Mit Ivan Perisic, Michael Cuisance und Philippe Coutinho kamen gleich drei Neue zum Rekordmeister. FCB-Präsident Uli Hoeneß bezeichnete die Transferbemühungen der Münchner daraufhin als abgeschlossen. Doch genügt der Kader tatsächlich schon den höchsten Ansprüchen, gerade auf internationaler Bühne? ran.de nimmt die Mannschaftsteile des FC Bayern unter die Lupe.
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                <strong>Tor: Alles beim Alten - und das ist gut so</strong><br>
                Die Torhüter-Position war in diesem Transferfenster die einzige, auf der die Bayern nicht aktiv wurden. Und warum sollten sie auch, haben sie mit Manuel Neuer doch nach wie vor einen der besten Keeper der Welt zwischen den Pfosten. Mit Sven Ulreich steht ein verlässlicher Backup parat, der auch schon in wichtigen Spielen seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Dahinter warten mit Christian Früchtl (19) und Ron-Thorben Hoffmann (20) zwei vielversprechende Nachwuchstorhüter auf ihre Chance. Zwar halten sie Gerüchte um einen Wechsel von Schalke-Torwart Alexander Nübel zum Rekordmeister, wirklichen Bedarf haben die Münchner aber eigentlich nicht.
Tor: Alles beim Alten - und das ist gut so
Die Torhüter-Position war in diesem Transferfenster die einzige, auf der die Bayern nicht aktiv wurden. Und warum sollten sie auch, haben sie mit Manuel Neuer doch nach wie vor einen der besten Keeper der Welt zwischen den Pfosten. Mit Sven Ulreich steht ein verlässlicher Backup parat, der auch schon in wichtigen Spielen seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Dahinter warten mit Christian Früchtl (19) und Ron-Thorben Hoffmann (20) zwei vielversprechende Nachwuchstorhüter auf ihre Chance. Zwar halten sie Gerüchte um einen Wechsel von Schalke-Torwart Alexander Nübel zum Rekordmeister, wirklichen Bedarf haben die Münchner aber eigentlich nicht.
© imago images / ActionPictures

                <strong>Innenverteidigung: Pavard statt Hummels</strong><br>
                Mit Mats Hummels gaben die Bayern in diesem Transfersommer einen der besten Innenverteidiger Deutschlands freiwillig ab - ein Manöver, das nicht bei wenigen Beobachtern Kopfschütteln auslöste. Der Jugend soll die Zukunft gehören, und zu dieser zählt der 30-jährige Hummels nun mal nicht mehr. Stattdessen bildeten in den ersten Pflichtspielen Niklas Süle und Benjamin Pavard das defensive Zentrum der Bayern. Zwar haben die beiden 23-Jährigen einen offensichtlichen Vorteil gegenüber Hummels - Stichwort: Geschwindigkeit -, in Sachen Stellungsspiel, Spielaufbau und Zweikampfhärte ist sowohl bei Süle als auch bei Pavard aber noch Luft nach oben.
Innenverteidigung: Pavard statt Hummels
Mit Mats Hummels gaben die Bayern in diesem Transfersommer einen der besten Innenverteidiger Deutschlands freiwillig ab - ein Manöver, das nicht bei wenigen Beobachtern Kopfschütteln auslöste. Der Jugend soll die Zukunft gehören, und zu dieser zählt der 30-jährige Hummels nun mal nicht mehr. Stattdessen bildeten in den ersten Pflichtspielen Niklas Süle und Benjamin Pavard das defensive Zentrum der Bayern. Zwar haben die beiden 23-Jährigen einen offensichtlichen Vorteil gegenüber Hummels - Stichwort: Geschwindigkeit -, in Sachen Stellungsspiel, Spielaufbau und Zweikampfhärte ist sowohl bei Süle als auch bei Pavard aber noch Luft nach oben.
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                <strong>Innenverteidigung: Hernandez wohl bald statt Pavard</strong><br>
                Hier kommt Lucas Hernandez ins Spiel. Ist der Franzose wieder bei 100 Prozent, dürfte er seinen Weltmeister-Kollegen Pavard in der Innenverteidigung ersetzen. Gerade in den Eins-gegen-eins-Duellen ist der 23-jährige Hernandez eine Wucht und wird den ein oder anderen Bundesliga-Angreifer das Fürchten lehren. Und dann ist da ja auch noch Jerome Boateng. Im Mai wegen akuter Lustlosigkeit quasi schon weg, sprühte der 30-Jährige in der Vorbereitung vor Tatendrang und scheint neu angreifen zu wollen. Ein fitter, spielfreudiger Boateng - nicht die schlechteste Alternative.
Innenverteidigung: Hernandez wohl bald statt Pavard
Hier kommt Lucas Hernandez ins Spiel. Ist der Franzose wieder bei 100 Prozent, dürfte er seinen Weltmeister-Kollegen Pavard in der Innenverteidigung ersetzen. Gerade in den Eins-gegen-eins-Duellen ist der 23-jährige Hernandez eine Wucht und wird den ein oder anderen Bundesliga-Angreifer das Fürchten lehren. Und dann ist da ja auch noch Jerome Boateng. Im Mai wegen akuter Lustlosigkeit quasi schon weg, sprühte der 30-Jährige in der Vorbereitung vor Tatendrang und scheint neu angreifen zu wollen. Ein fitter, spielfreudiger Boateng - nicht die schlechteste Alternative.
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                <strong>Außenverteidigung: Besser geht es kaum</strong><br>
                Mit Joshua Kimmich auf der rechten und David Alaba auf der linken Seite müssen sich die Bayern auf den Außenverteidiger-Positionen auch in der neuen Saison keine Sorgen machen. Zwar wackeln beide ab und an im defensiven Zweikampf, die Wucht, die Kimmich und Alaba nach vorne entwickeln, ist allerdings enorm. Sei es mit präzisen Schnittstellen-Pässen aus dem Halbfeld oder wuchtigen Läufen auf die Grundlinie: Kimmich und Alaba glänzen nicht selten als Vorlagengeber. Und auch für einen eigenen Treffer sind beide immer gut. Als Backups stehen Pavard und Hernandez bereit, die als Außenverteidiger mit Frankreich immerhin Weltmeister wurden.
Außenverteidigung: Besser geht es kaum
Mit Joshua Kimmich auf der rechten und David Alaba auf der linken Seite müssen sich die Bayern auf den Außenverteidiger-Positionen auch in der neuen Saison keine Sorgen machen. Zwar wackeln beide ab und an im defensiven Zweikampf, die Wucht, die Kimmich und Alaba nach vorne entwickeln, ist allerdings enorm. Sei es mit präzisen Schnittstellen-Pässen aus dem Halbfeld oder wuchtigen Läufen auf die Grundlinie: Kimmich und Alaba glänzen nicht selten als Vorlagengeber. Und auch für einen eigenen Treffer sind beide immer gut. Als Backups stehen Pavard und Hernandez bereit, die als Außenverteidiger mit Frankreich immerhin Weltmeister wurden.
© imago/Sven Simon

                <strong>Zentrales Mittelfeld: Ein Überfluss an Achtern</strong><br>
                Mit Javi Martinez, Thiago, Leon Goretzka, Corentin Tolisso, Renato Sanches und dem von Borussia Mönchengladbach abgeworbenen Michael Cuisance stehen FCB-Trainer Niko Kovac gleich sechs zentrale Mittelfeldspieler zur Verfügung. Das klingt erst einmal nach großer Auswahl, relativiert sich aber mit einem Blick auf Kovacs präferiertes 4-3-3-System, mit zwei kreativen Achtern und einem klassischen Sechser. Zwar mangelt es den Bayern nicht an Kreativität und Torgefahr auf der Acht - die offensiv denkenden Thiago, Tolisso, Goretzka, Sanches und Cuisance können diese Position allesamt mit Leben füllen (und auch Thomas Müller und Philippe Coutinho sind hier eine Option). Auf der Sechs dagegen fehlt die Breite.
Zentrales Mittelfeld: Ein Überfluss an Achtern
Mit Javi Martinez, Thiago, Leon Goretzka, Corentin Tolisso, Renato Sanches und dem von Borussia Mönchengladbach abgeworbenen Michael Cuisance stehen FCB-Trainer Niko Kovac gleich sechs zentrale Mittelfeldspieler zur Verfügung. Das klingt erst einmal nach großer Auswahl, relativiert sich aber mit einem Blick auf Kovacs präferiertes 4-3-3-System, mit zwei kreativen Achtern und einem klassischen Sechser. Zwar mangelt es den Bayern nicht an Kreativität und Torgefahr auf der Acht - die offensiv denkenden Thiago, Tolisso, Goretzka, Sanches und Cuisance können diese Position allesamt mit Leben füllen (und auch Thomas Müller und Philippe Coutinho sind hier eine Option). Auf der Sechs dagegen fehlt die Breite.
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                <strong>Zentrales Mittelfeld: Martinez allein auf der Sechs</strong><br>
                Der einzige klassische Abräumer, Lückenstopfer im Bayern-Kader heißt Martinez. Im Vergleich zu seinen Kollegen im zentralen Mittelfeld, die eher dem Hurra-Fußball zugeneigt sind, denkt der 30-Jährige in erster Linie defensiv. Martinez stellt damit einen wichtigen Ruhepol im offensiv ausgerichteten FCB-Team dar und ist gerade gegen konterstarke Mannschaften bei Ballverlust eine unverzichtbare Absicherung. Doch wehe, Martinez ist verletzt. Dann fehlt den Münchnern ebenjener Abräumer, jener Lückenstopfer, jener Zerstörer mit der defensiven Grundausrichtung. Es ist ein Versäumnis der Bayern, keinen zweikampfstarken Ersatz für den Spanier gefunden zu haben.
Zentrales Mittelfeld: Martinez allein auf der Sechs
Der einzige klassische Abräumer, Lückenstopfer im Bayern-Kader heißt Martinez. Im Vergleich zu seinen Kollegen im zentralen Mittelfeld, die eher dem Hurra-Fußball zugeneigt sind, denkt der 30-Jährige in erster Linie defensiv. Martinez stellt damit einen wichtigen Ruhepol im offensiv ausgerichteten FCB-Team dar und ist gerade gegen konterstarke Mannschaften bei Ballverlust eine unverzichtbare Absicherung. Doch wehe, Martinez ist verletzt. Dann fehlt den Münchnern ebenjener Abräumer, jener Lückenstopfer, jener Zerstörer mit der defensiven Grundausrichtung. Es ist ein Versäumnis der Bayern, keinen zweikampfstarken Ersatz für den Spanier gefunden zu haben.
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                <strong>Flügel: Hochgeschwindigkeit mal zwei</strong><br>
                Wie gern die Bayern doch Leroy Sane verpflichtet hätten - und wie gut der DFB-Spieler den Münchnern getan hätte. Denn nach dem Aus der langjährigen Elite-Flügelzange Franck Ribery und Arjen Robben stehen dem FCB mit Serge Gnabry und Kingsley Coman nur noch zwei Hochgeschwindigkeitsfußballer auf den Außen zur Verfügung. Fällt auch nur einer der beiden verletzungsbedingt aus (und das kommt nicht gerade selten vor), kränkelt das Bayern-Spiel gewaltig. Dann fehlt es an Tempo-Dribblings, an Vorstößen auf die Grundlinie, an scharfen Hereingaben.
Flügel: Hochgeschwindigkeit mal zwei
Wie gern die Bayern doch Leroy Sane verpflichtet hätten - und wie gut der DFB-Spieler den Münchnern getan hätte. Denn nach dem Aus der langjährigen Elite-Flügelzange Franck Ribery und Arjen Robben stehen dem FCB mit Serge Gnabry und Kingsley Coman nur noch zwei Hochgeschwindigkeitsfußballer auf den Außen zur Verfügung. Fällt auch nur einer der beiden verletzungsbedingt aus (und das kommt nicht gerade selten vor), kränkelt das Bayern-Spiel gewaltig. Dann fehlt es an Tempo-Dribblings, an Vorstößen auf die Grundlinie, an scharfen Hereingaben.
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                <strong>Flügel: Wohin mit Coutinho und Perisic?</strong><br>
                Die ausgeliehenen Ivan Perisic und Philippe Coutinho helfen den Bayern zwar sofort weiter, sind aber andere Spielertypen. Perisic kommt vor allem über den Kampf, Coutinho über die Technik. In Kovacs 4-3-3, das vor allem darauf ausgelegt ist, die Außen in Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen, müssen sie ihren Platz erst finden. Auch Müller ist nicht der klassische "Flügelflitzer", er machte seine besten Spiele im Zentrum, als Raumdeuter neben/hinter/vor Lewandowski. Der 18-jährige Alphonso Davies ist indes ein vielversprechendes Talent, aber noch keine dauerhafte Alternative auf den Außen. Kovac muss also entweder hoffen, dass sich weder Coman noch Gnabry verletzen, oder er passt seine Spielidee etwas an. So oder so ist im offensiven Mittelfeld der Bayern aber ausreichend Qualität vorhanden, auch im internationalen Vergleich.
Flügel: Wohin mit Coutinho und Perisic?
Die ausgeliehenen Ivan Perisic und Philippe Coutinho helfen den Bayern zwar sofort weiter, sind aber andere Spielertypen. Perisic kommt vor allem über den Kampf, Coutinho über die Technik. In Kovacs 4-3-3, das vor allem darauf ausgelegt ist, die Außen in Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen, müssen sie ihren Platz erst finden. Auch Müller ist nicht der klassische "Flügelflitzer", er machte seine besten Spiele im Zentrum, als Raumdeuter neben/hinter/vor Lewandowski. Der 18-jährige Alphonso Davies ist indes ein vielversprechendes Talent, aber noch keine dauerhafte Alternative auf den Außen. Kovac muss also entweder hoffen, dass sich weder Coman noch Gnabry verletzen, oder er passt seine Spielidee etwas an. So oder so ist im offensiven Mittelfeld der Bayern aber ausreichend Qualität vorhanden, auch im internationalen Vergleich.
© 2019 Getty Images

                <strong>Sturm: Lewandowski oder nix</strong><br>
                Coman und Gnabry sollten sich besser nicht verletzen - Robert Lewandowski darf es auf keinen Fall. Der 30-Jährige ist nach wie vor der einzige "echte" Stürmer der Bayern. Die Münchner spielen ein gefährliches Spiel, ihrer Nummer 9 auch in der neuen Saison keinen adäquaten Backup (a la Mario Mandzukic) an die Seite zu stellen. Müller kommt am liebsten aus der zweiten Reihe, der 19 Jahre junge Jann-Fiete Arp muss sich nach eigener Aussage erst an das Tempo gewöhnen. So heißt es auch 2019/20: Lewandowski oder nix.
Sturm: Lewandowski oder nix
Coman und Gnabry sollten sich besser nicht verletzen - Robert Lewandowski darf es auf keinen Fall. Der 30-Jährige ist nach wie vor der einzige "echte" Stürmer der Bayern. Die Münchner spielen ein gefährliches Spiel, ihrer Nummer 9 auch in der neuen Saison keinen adäquaten Backup (a la Mario Mandzukic) an die Seite zu stellen. Müller kommt am liebsten aus der zweiten Reihe, der 19 Jahre junge Jann-Fiete Arp muss sich nach eigener Aussage erst an das Tempo gewöhnen. So heißt es auch 2019/20: Lewandowski oder nix.
© 2019 Getty Images

                <strong>Bilanz: In der Spitze top - aber die Breite fehlt noch immer</strong><br>
                In der Abwehr ließen die Bayern mit Hummels einen vor allem Spielaufbau bestechenden Innenverteidiger ziehen, sorgten mit Pavard und Hernandez aber für weltmeisterlichen Ersatz. Im Mittelfeld fehlt ein Backup für Martinez, den nach wie vor einzigen klassischen Sechser, im Angriff fehlt ein Ersatzmann für Lewandowski, den nach wie vor einzigen klassischen Neuner. Auf den offensiven Außen hätte ein weiterer Tempofußballer gutgetan, mit Perisic und Coutinho holten sich die Bayern aber immerhin für eine Saison ausreichend Qualität, auch für ihre internationalen Ansprüche. Der FCB hat sich gerade in der vergangenen Woche in der Spitze gut verstärkt, aber punktuell mangelt es noch immer an der Breite im Kader.
Bilanz: In der Spitze top - aber die Breite fehlt noch immer
In der Abwehr ließen die Bayern mit Hummels einen vor allem Spielaufbau bestechenden Innenverteidiger ziehen, sorgten mit Pavard und Hernandez aber für weltmeisterlichen Ersatz. Im Mittelfeld fehlt ein Backup für Martinez, den nach wie vor einzigen klassischen Sechser, im Angriff fehlt ein Ersatzmann für Lewandowski, den nach wie vor einzigen klassischen Neuner. Auf den offensiven Außen hätte ein weiterer Tempofußballer gutgetan, mit Perisic und Coutinho holten sich die Bayern aber immerhin für eine Saison ausreichend Qualität, auch für ihre internationalen Ansprüche. Der FCB hat sich gerade in der vergangenen Woche in der Spitze gut verstärkt, aber punktuell mangelt es noch immer an der Breite im Kader.
© 2019 Getty Images

                <strong>Der FC Bayern im Kader-Check</strong><br>
                Nachdem sich der FC Bayern lange vergeblich um Verstärkungen für den Kader bemüht hatte, ging es in der vergangenen Woche Schlag auf Schlag. Mit Ivan Perisic, Michael Cuisance und Philippe Coutinho kamen gleich drei Neue zum Rekordmeister. FCB-Präsident Uli Hoeneß bezeichnete die Transferbemühungen der Münchner daraufhin als abgeschlossen. Doch genügt der Kader tatsächlich schon den höchsten Ansprüchen, gerade auf internationaler Bühne? ran.de nimmt die Mannschaftsteile des FC Bayern unter die Lupe.

                <strong>Tor: Alles beim Alten - und das ist gut so</strong><br>
                Die Torhüter-Position war in diesem Transferfenster die einzige, auf der die Bayern nicht aktiv wurden. Und warum sollten sie auch, haben sie mit Manuel Neuer doch nach wie vor einen der besten Keeper der Welt zwischen den Pfosten. Mit Sven Ulreich steht ein verlässlicher Backup parat, der auch schon in wichtigen Spielen seine Klasse unter Beweis stellen konnte. Dahinter warten mit Christian Früchtl (19) und Ron-Thorben Hoffmann (20) zwei vielversprechende Nachwuchstorhüter auf ihre Chance. Zwar halten sie Gerüchte um einen Wechsel von Schalke-Torwart Alexander Nübel zum Rekordmeister, wirklichen Bedarf haben die Münchner aber eigentlich nicht.

                <strong>Innenverteidigung: Pavard statt Hummels</strong><br>
                Mit Mats Hummels gaben die Bayern in diesem Transfersommer einen der besten Innenverteidiger Deutschlands freiwillig ab - ein Manöver, das nicht bei wenigen Beobachtern Kopfschütteln auslöste. Der Jugend soll die Zukunft gehören, und zu dieser zählt der 30-jährige Hummels nun mal nicht mehr. Stattdessen bildeten in den ersten Pflichtspielen Niklas Süle und Benjamin Pavard das defensive Zentrum der Bayern. Zwar haben die beiden 23-Jährigen einen offensichtlichen Vorteil gegenüber Hummels - Stichwort: Geschwindigkeit -, in Sachen Stellungsspiel, Spielaufbau und Zweikampfhärte ist sowohl bei Süle als auch bei Pavard aber noch Luft nach oben.

                <strong>Innenverteidigung: Hernandez wohl bald statt Pavard</strong><br>
                Hier kommt Lucas Hernandez ins Spiel. Ist der Franzose wieder bei 100 Prozent, dürfte er seinen Weltmeister-Kollegen Pavard in der Innenverteidigung ersetzen. Gerade in den Eins-gegen-eins-Duellen ist der 23-jährige Hernandez eine Wucht und wird den ein oder anderen Bundesliga-Angreifer das Fürchten lehren. Und dann ist da ja auch noch Jerome Boateng. Im Mai wegen akuter Lustlosigkeit quasi schon weg, sprühte der 30-Jährige in der Vorbereitung vor Tatendrang und scheint neu angreifen zu wollen. Ein fitter, spielfreudiger Boateng - nicht die schlechteste Alternative.

                <strong>Außenverteidigung: Besser geht es kaum</strong><br>
                Mit Joshua Kimmich auf der rechten und David Alaba auf der linken Seite müssen sich die Bayern auf den Außenverteidiger-Positionen auch in der neuen Saison keine Sorgen machen. Zwar wackeln beide ab und an im defensiven Zweikampf, die Wucht, die Kimmich und Alaba nach vorne entwickeln, ist allerdings enorm. Sei es mit präzisen Schnittstellen-Pässen aus dem Halbfeld oder wuchtigen Läufen auf die Grundlinie: Kimmich und Alaba glänzen nicht selten als Vorlagengeber. Und auch für einen eigenen Treffer sind beide immer gut. Als Backups stehen Pavard und Hernandez bereit, die als Außenverteidiger mit Frankreich immerhin Weltmeister wurden.

                <strong>Zentrales Mittelfeld: Ein Überfluss an Achtern</strong><br>
                Mit Javi Martinez, Thiago, Leon Goretzka, Corentin Tolisso, Renato Sanches und dem von Borussia Mönchengladbach abgeworbenen Michael Cuisance stehen FCB-Trainer Niko Kovac gleich sechs zentrale Mittelfeldspieler zur Verfügung. Das klingt erst einmal nach großer Auswahl, relativiert sich aber mit einem Blick auf Kovacs präferiertes 4-3-3-System, mit zwei kreativen Achtern und einem klassischen Sechser. Zwar mangelt es den Bayern nicht an Kreativität und Torgefahr auf der Acht - die offensiv denkenden Thiago, Tolisso, Goretzka, Sanches und Cuisance können diese Position allesamt mit Leben füllen (und auch Thomas Müller und Philippe Coutinho sind hier eine Option). Auf der Sechs dagegen fehlt die Breite.

                <strong>Zentrales Mittelfeld: Martinez allein auf der Sechs</strong><br>
                Der einzige klassische Abräumer, Lückenstopfer im Bayern-Kader heißt Martinez. Im Vergleich zu seinen Kollegen im zentralen Mittelfeld, die eher dem Hurra-Fußball zugeneigt sind, denkt der 30-Jährige in erster Linie defensiv. Martinez stellt damit einen wichtigen Ruhepol im offensiv ausgerichteten FCB-Team dar und ist gerade gegen konterstarke Mannschaften bei Ballverlust eine unverzichtbare Absicherung. Doch wehe, Martinez ist verletzt. Dann fehlt den Münchnern ebenjener Abräumer, jener Lückenstopfer, jener Zerstörer mit der defensiven Grundausrichtung. Es ist ein Versäumnis der Bayern, keinen zweikampfstarken Ersatz für den Spanier gefunden zu haben.

                <strong>Flügel: Hochgeschwindigkeit mal zwei</strong><br>
                Wie gern die Bayern doch Leroy Sane verpflichtet hätten - und wie gut der DFB-Spieler den Münchnern getan hätte. Denn nach dem Aus der langjährigen Elite-Flügelzange Franck Ribery und Arjen Robben stehen dem FCB mit Serge Gnabry und Kingsley Coman nur noch zwei Hochgeschwindigkeitsfußballer auf den Außen zur Verfügung. Fällt auch nur einer der beiden verletzungsbedingt aus (und das kommt nicht gerade selten vor), kränkelt das Bayern-Spiel gewaltig. Dann fehlt es an Tempo-Dribblings, an Vorstößen auf die Grundlinie, an scharfen Hereingaben.

                <strong>Flügel: Wohin mit Coutinho und Perisic?</strong><br>
                Die ausgeliehenen Ivan Perisic und Philippe Coutinho helfen den Bayern zwar sofort weiter, sind aber andere Spielertypen. Perisic kommt vor allem über den Kampf, Coutinho über die Technik. In Kovacs 4-3-3, das vor allem darauf ausgelegt ist, die Außen in Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen, müssen sie ihren Platz erst finden. Auch Müller ist nicht der klassische "Flügelflitzer", er machte seine besten Spiele im Zentrum, als Raumdeuter neben/hinter/vor Lewandowski. Der 18-jährige Alphonso Davies ist indes ein vielversprechendes Talent, aber noch keine dauerhafte Alternative auf den Außen. Kovac muss also entweder hoffen, dass sich weder Coman noch Gnabry verletzen, oder er passt seine Spielidee etwas an. So oder so ist im offensiven Mittelfeld der Bayern aber ausreichend Qualität vorhanden, auch im internationalen Vergleich.

                <strong>Sturm: Lewandowski oder nix</strong><br>
                Coman und Gnabry sollten sich besser nicht verletzen - Robert Lewandowski darf es auf keinen Fall. Der 30-Jährige ist nach wie vor der einzige "echte" Stürmer der Bayern. Die Münchner spielen ein gefährliches Spiel, ihrer Nummer 9 auch in der neuen Saison keinen adäquaten Backup (a la Mario Mandzukic) an die Seite zu stellen. Müller kommt am liebsten aus der zweiten Reihe, der 19 Jahre junge Jann-Fiete Arp muss sich nach eigener Aussage erst an das Tempo gewöhnen. So heißt es auch 2019/20: Lewandowski oder nix.

                <strong>Bilanz: In der Spitze top - aber die Breite fehlt noch immer</strong><br>
                In der Abwehr ließen die Bayern mit Hummels einen vor allem Spielaufbau bestechenden Innenverteidiger ziehen, sorgten mit Pavard und Hernandez aber für weltmeisterlichen Ersatz. Im Mittelfeld fehlt ein Backup für Martinez, den nach wie vor einzigen klassischen Sechser, im Angriff fehlt ein Ersatzmann für Lewandowski, den nach wie vor einzigen klassischen Neuner. Auf den offensiven Außen hätte ein weiterer Tempofußballer gutgetan, mit Perisic und Coutinho holten sich die Bayern aber immerhin für eine Saison ausreichend Qualität, auch für ihre internationalen Ansprüche. Der FCB hat sich gerade in der vergangenen Woche in der Spitze gut verstärkt, aber punktuell mangelt es noch immer an der Breite im Kader.

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