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BVB vor Duell gegen Bayer Leverkusen

Borussia Dortmund: Vor dem BVB liegt noch ein weiter Weg

  • Aktualisiert: 29.09.2018
  • 17:37 Uhr
  • ran.de / Tim Brack
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© Getty Images
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Das 7:0 von Borussia Dortmund gegen Nürnberg macht vielen Hoffnungen auf einen spannenden Meisterschaftskampf, doch die Mannschaft von Lucien Favre steht erst am Anfang ihrer Entwicklung.

München - Borussia Dortmund ist am Mittwochabend ein Kunststück gelungen. Mit seinen sieben Toren gegen den bedauernswerten 1. FC Nürnberg riss der BVB den gelangweilten Bundesliga-Zuschauer für einen Moment aus seiner Lethargie. Das kann den Männern in den schwarz-gelben Trikots nicht hoch genug angerechnet werden in dieser Liga, die ihre Zuschauer allzu oft mit anstrengendem Gegen-den-Ball-Fußball peinigt und in der in den vergangenen sechs Jahren eher früher als später der FC Bayern an der Spitze enteilt war. Es dufte im Überschwang des Sieben-Tore-Rauschs vorsichtig gefragt werden: Könnte es tatsächlich so etwas wie einen spannenden Titelkampf geben?

Die junge BVB-Mannschaft demonstrierte Wucht, Ästhetik und Kaltschnäuzigkeit, die den langweilig guten Münchnern tatsächlich gefährlich werden könnte. Nach der Niederlage gegen Hertha BSC führen die Bayern die Tabelle zwar weiterhin mit 13 Punkten an, doch dahinter lauert der BVB, der sich mit einem Sieg an den Münchner vorbeischieben könnte. Nur drei Gegentore haben die Schwarz-Gelben zugelassen, ihre 15 Treffer sind Ligabestwert. Wer sich nun aber Hoffnung auf eine Dortmunder Meisterschaft macht, darf sich nicht mit BVB-Coach Lucien Favre unterhalten.

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Favre bleibt skeptisch

Der routinierte Skeptiker ordnete die Gala gegen Nürnberg korrekt ein: "Wir haben großes Potenzial, aber es geht immer hoch und tief. Das ist normal bei so jungen Spielern." Am Mittwoch spielte seine Mannschaft auf einem Höhepunkt ihrer Entwicklungswelle. Das belegt auch die Statistik: Zehn Schüsse flogen auf das Tor der Nürnberger, sieben landeten darin. Der Wert "Expected Goals", der berechnet, wie viele Treffer aus den Chancen erwartet werden, lag bei 2,19 Toren.

Dortmund lag mit sieben Treffern deutlich darüber. Beim BVB klickte alles an diesem Abend. Doch das wird nicht immer so sein. Favres Spieler sind noch sehr jung: Christian Pulisic und Jacob Bruun Larsen sind beide 20, Achraf Hakimi und Dan-Axel Zagadou sind 19, Jadon Sancho ist erst 18 Jahre jung. Hinzu kommen in der Abwehr der 23-jährige Manuel Akanji und der 22-jährige Abdou Diallo.

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BVB-Leistungen schwanken

Favre betont deswegen seit Monaten mantraartig, er brauche noch Zeit, um seine Idee in die Mannschaft zu implementieren. "Das macht viel Spaß, und das ist viel Arbeit", weiß der Schweizer.  Dass sein Projekt noch in den Anfangsstufen ist, zeigten die mauen Auftritte bei Hoffenheim, Brügge und Hannover. In diesen Duellen ließ seine Mannschaft Durchschlagskraft und Tempo vermissen. In Dortmund nehmen sie diese Schwankungen erst einmal hin in der Hoffnung auf eine strahlende Zukunft, in der man die Bayern wieder regelmäßig herausfordern kann.

Die sportliche Führung mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc kann sich mit Sicherheit daran erinnern, dass die erfolgreichste Ära der jüngeren Vereinsgeschichte mit Jürgen Klopp zu Beginn auch etwas holprig war. Der BVB-Heilige brauchte zwei Saisons, um Kader und Spieler nach seinen Vorstellungen zu formen. Favre, ein Mann mit hohem Ansehen im Fußball, ist grundsätzlich ein ähnlicher Weg zuzutrauen.

Dass er dabei auch unbequeme Entscheidungen treffen kann, zeigt der Fall Mario Götze. Für den ehemaligen Weltmeister, der immer im eine besondere Aufmerksamkeit bekommt, war in den vergangenen beiden Spielen kein Platz im Kader. Seine Trainingsleistunge überzeugen Favre derzeit aber nicht. Auf die ständigen Nachfragen, was mit dem 26-Jährigen ist, reagiert Favre zunehmend genervt. "Das ist eine sportliche Entscheidung. Wir haben viele, viele Spiele", so Favre.

Schwere Herausforderungen

Die nächsten Prüfungen für seine Mannschaft sind von einem anderen Kaliber als der 1. FC Nürnberg. Mit Bayer Leverkusen (ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) ist ein Team im Selbstfindungsmodus der nächste Gegner. Die Elf von Heiko Herrlich hat sich nach ihrem schlechtesten Saisonstart mit drei Punkten aus vier Spielen ergebnistechnisch gefangen. Spielerisch war der Auftritt bei Fortuna Düsseldorf zumindest in der ersten Hälfte aber noch ungenügend. 0:8 Torschüsse verzeichneten die Statistiker für Düsseldorf. Erst nach der Pause und mit den beiden Treffern von Kevin Volland übernahmen die Leverkusener die Kontrolle und siegten 2:1. In den drei jüngsten Aufeinandertreffen spielten die Leverkusener 0:4, 1:1 und 2:6 gegen den BVB. 

Für die Dortmunder geht es am Mittwoch in der Champions League dann gegen AS Monaco weiter. Auf den FC Bayern trifft der BVB erst Anfang November, bis dahin hat Lucien Favre noch Zeit, seiner Mannschaft ein paar Dinge beizubringen. Und wer weiß, vielleicht sorgen die jungen Dortmunder dann für ein weiteres Kunststück, das den Bundesliga-Zuschauern Hoffnung auf eine spannende Jahre macht.  

Tim Brack

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