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Bundesliga: Alarm in Gladbach?

Borussia Mönchengladbach: Die Gründe für die Krise

  • Veröffentlicht: 18.02.2018
  • 12:16 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/Team 2
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Vor dem Spiel am Sonntag (ab 17.30 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) gegen Borussia Dortmund läuten in Gladbach erste Alarmglocken. ran.de beleuchtet die Gründe für die Krise der Borussia.

Mönchengladbach - Es muss nicht immer gleich Alarmstimmung sein. Oder Megakrise. Totalabsturz. Der kollektive Abgesang. Man kann es auch anders machen. Borussia Mönchengladbach versucht das seit einigen Jahren.

Ruhiger. Gemäßigter. Mit kühlem Kopf. Analytisch. Weitsichtig, ohne Hire-and-Fire-Mentalität oder unnötiger Panikmache. Doch zwischen einer nüchternen Aufarbeitung und dem Reflex, vieles schönzureden, ist es ein schmaler Grat. Auf dem befindet sich die Borussia gerade.

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Eberl zur Trainer-Diskussion: "Totaler Schwachsinn"

Manager Max Eberl stellte sich demonstrativ vor seinen Trainer, um eine Diskussion um Dieter Hecking im Keim zu ersticken. "Wir haben drei Spiele verloren - nicht neun oder zehn. Das ist zum ersten Mal in der Amtszeit von Dieter Hecking, dass wir drei Spiele hintereinander nicht gepunktet haben. Ich bin weit davon entfernt, alles in Frage zu stellen", sagte Eberl.

Das ehrt ihn. Ist aber geschönt.

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Neun oder zehn Niederlagen sind es nicht. Sieben Pleiten in den vergangenen zehn Pflichtspielen sind allerdings nur unwesentlich besser. Stuttgart war die dritte Niederlage in Folge ohne eigenen Treffer, dazu die fünfte Auswärts-Pleite in Serie und die vierte Niederlage im fünften Rückrundenspiel. Ergo: In der Rückrunden-Tabelle liegt die Borussia auf einem Abstiegsplatz.

Vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund am Sonntag (ab 17.30 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) liegt die Borussia nur auf Rang zehn. Weg vom sowieso vorsichtig formulierten Saisonziel einstelliger Tabellenplatz und auch von Europa. Dass die Europapokal-Plätze noch in Reichweite sind, liegt daran, dass es die Konkurrenz im Moment nicht viel besser macht. Das Problem: Eine Besserung ist in Gladbach nicht in Sicht.

Wenn es für Eberl noch kein Zeitpunkt ist, um alles in Frage zu stellen, ist es mindestens einer, um Fragen nach den Gründen für die Krise zu stellen. ran.de gibt die Antworten.

Verletzte: Ja, sie hören sich immer wie eine billige Ausrede an. Aber Hecking muss in dieser Saison regelmäßig auf zahlreiche Leistungsträger verzichten und der restliche Kader ist zeitweise schlicht nicht in der Lage, die verlorene Qualität adäquat aufzufangen.

Fakt ist aber auch, dass diese Probleme in Gladbach schon länger bestehen und in den meisten Fällen nicht mit Pech zu erklären sind, wie überproportional auftretende Muskelverletzungen. Vor der Saison vorgenommene Änderungen im Bereich der medizinischen Abteilung haben nichts gebracht.

Laufleistung: Sie gibt deutliche Hinweise auf Probleme. Mehr gelaufene Kilometer als der Gegner bedeuten nicht immer automatisch Siege. Doch bei der Borussia ist ein Zusammenhang unübersehbar.

Beim 2:1-Sieg gegen die Bayern lief die Borussia vier Kilometer mehr als der Rekordmeister. In den neun Spielen danach klappte das nur noch einmal, am 19. Spieltag beim 2:0 gegen Augsburg.

Insgesamt lief Gladbach in dieser Saison sechsmal mehr als der Gegner, alle Spiele wurden gewonnen. Nur dreimal reichten auch weniger Kilometer für einen Dreier.

Chancenverwertung: Eklatant: In der Hinrunde lag die Borussia in Sachen Groß­chan­cen­ver­wer­tung (63 Pro­zent) noch auf Platz eins, mickrige 20 Prozent bedeuten in der Rückrunde den letzten Platz. 30 Tore nach 22 Spielen: Nur Frankfurt schoss aus den Top Ten genauso wenig Treffer wie Gladbach.

Anfälligkeit: Hinzu kommen teils haarsträubende Patzer in der Defensive. Gladbach kassierte mit 34 Toren zwei mehr als der HSV. Nur vier Klubs mussten mehr Gegentreffer hinnehmen als Gladbach.

Mannschafts-Zusammenstellung: Das Team gibt Rätsel auf. Wirkt oft pomadig, ohne den letzten Willen, die letzte Aggressivität, den letzten Biss, die Gier auf den Erfolg. "Es sind Kleinigkeiten, keine gravierenden Dinge, die wir zu ändern haben", sagte Eberl. Ähnlich äußerte sich auch Hecking: "Es sind kleine Dinge, die verändert werden müssen. Es liegt nicht alles im Argen." Wer die Auftritte zuletzt gesehen hat, fragt sich aber durchaus, ob es mit Kleinigkeiten getan ist.

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Hinzu kommt: Ein Leistungsträger wie Raffael, der immer noch lebenswichtig für das Gladbacher Spiel ist, wird alt. Und ist oft verletzt. Auch für Sonntag ist der Brasilianer fraglich. Erklärte Führungsspieler übernehmen offenbar zu wenig Verantwortung, nicht zum ersten Mal gibt es den Vorwurf fehlender Drecksäcke oder Leader, wie Granit Xhaka einer war.

Womit wir bei der Tiefe des Kaders wären. Wo sich weitere Fragen stellen: nach einem fehlenden Backup für Oscar Wendt auf der linken Seite. Oder einem fehlenden, gefährlichen Mittelstürmer, der dann auch erfolgreich ins System eingebunden wird.

Trainer: Auch wenn Eberl von einer Trainerdiskussion nichts hören will: Auch Hecking muss sich der Kritik stellen. Und sich hinterfragen, ob er der Mannschaft eine Spielidee vermitteln kann. "Wir haben die Qualität, müssen sie aber als Mannschaft abrufen", sagte er. Das ist auch seine Aufgabe. Zumindest wird er daran gemessen, was abgerufen wird.

Auf dem Platz ist seit Monaten aber kein Abrufen zu sehen, kein Plan und keine Idee erkennbar, ebenso wenig wie eine Weiterentwicklung einzelner Spieler. Stattdessen uninspirierte Auftritte, blutleer, ideenlos, hilflos, unansehnlich. Keine Impulse. Keine Lösungen. Biederes Mittelmaß. Und das trotz des Potenzials, das in der Truppe steckt.

"Niemand bei uns redet die Situation schön. Ich habe ausreichend Erfahrung, mit kritischen Situationen umzugehen", sagte Hecking. Das wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Denn irgendwann gibt es selbst in Gladbach Alarmstimmung.

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