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Gladbach beendet Bundesliga-Saison auf Platz 4

Borussia Mönchengladbach in der Champions League: Rosige Aussichten

  • Aktualisiert: 27.06.2020
  • 22:39 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© Johannes Kruck, Foto-Kruck.de
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Borussia Mönchengladbach macht unter Trainer Marco Rose den erhofften Schritt nach vorne. Klar ist trotz der Champions-League-Quali: Es ist noch Luft nach oben.

Mönchengladbach - Als die Champions League unter Dach und Fach ist, werden die Abstandsregeln bei Borussia Mönchengladbach kurzerhand über Bord geworfen. 

Arm in Arm stehen die Gladbacher nach dem 2:1 gegen Hertha BSC auf dem Rasen, die Spieler hüpfen, jubeln, verspritzen dabei das Bier. Das vorbereitete T-Shirt kündigt an: "Unzähmbar zurück in Europa". 

Trainer Marco Rose sitzt derweil entspannt auf der Bank und nimmt einen tiefen Schluck aus der Flasche, genießt den Moment in vollen Zügen. Die rosigen Aussichten, an denen er fraglos einen großen Anteil hat.

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"Etwas Außergewöhnliches"

"Wir spielen Champions League nächstes Jahr, das fühlt sich gut an, und jetzt sitze ich hier sehr entspannt. Wir wollten uns oben festsetzen, das haben wir geschafft, und jetzt haben wir uns belohnt. Das ist etwas Außergewöhnliches. Heute dürfen wir gerne richtig feiern, wir werden uns das eine oder andere Getränk gönnen", sagt er.

"Alle Analysen sind egal, wir stehen auf dem vierten Platz. Für uns ist das eine Riesensache. Da fällt viel von einem ab. Für den Kopf war das nie ganz einfach", sagt Torschütze und Vorbereiter Jonas Hofmann.

Christoph Kramer hat sein Bier ebenfalls noch in der Hand, als er weitere für den weiteren Verlauf des Abends ankündigt: "Wir haben vor der Coronapause gut gespielt, nachher auch. Wenn wir uns einen genehmigen dürfen, dann sicher heute. Für uns ist das eine überragende Sache, die Hymne zu hören, vor allem hoffentlich bald wieder mit Fans", sagt er. 

Beste Saison seit 1984

Und bringt es auf den Punkt: "Wer 65 Punkte holt, hat die Champions League verdient."

Immerhin legt Gladbach mit der Ausbeute die zweitbeste Saison seit 1984 hin.

Was kein Zufall ist, sondern Gründe hat, denn in Gladbach haben sich unter Rose, der die Mannschaft vor der Saison übernommen hatte, viele Sache verändert.

Und Dinge, die anders laufen, werden ganz besonders im direkten Vergleich deutlich. Als die Borussia im Vorjahr mit Rose-Vorgänger Dieter Hecking um den Einzug in die Champions League kämpfte, war viel Zögern und Zaudern dabei. 

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Diese reflexhafte Rhetorik, mit der man das halbleere Glas als halbvoll verkauft hat. Die Europa League als Erfolg, als Gewinn, obwohl man überwiegend die Königsklasse verloren hatte.

Andere Mentalität

Was Rose geschafft hat: Die Mentalität zu verändern. Mehr Drecksack, mehr Siegeswillen, weniger latente Wohlfühloase. Klare Ambitionen statt Understatement als gelebte Vereins-Maxime. Zumindest, was ihn selbst betrifft.

Rose pfiff oft auf die Von-Spiel-zu-Spiel-Denke, die seit der Ära von Lucien Favre den Verein prägte, während Sportdirektor Max Eberl weiterhin eher defensiv unterwegs war.

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Was unter Rose blieb: Schwankungen, sowohl vor, als auch nach der Corona-Unterbrechung. Wie zum Beispiel das bittere Aus in der Europa-League-Gruppenphase, dazu konnte die Mannschaft den Hinrunden-Höhenflug mit Tabellenplatz zwei nicht ganz bestätigen.

Aber: Das Positive überwiegt. Achtmal war Gladbach Tabellenführer, zeigte bisweilen spektakulären Fußball und - was am wichtigsten war - behielt in den entscheidenden Situationen auf der Zielgeraden die Nerven und belohnte sich so für den Aufwand.

Oder anders gesagt: Den Schritt, den Eberl mit der Rose-Verpflichtung machen wollte, hat die Borussia vollzogen. Vor allem im Kopf, und der spielt bekanntlich im Fußball eine große Rolle.

Es zeigte sich zudem: Der Kader ist, vor allem in der Offensive, gut bestückt. Ausgewogen. Am Ende wurde sogar der Ausfall der beiden Leistungsträger Marcus Thuram und Alassane Plea aufgefangen. Qualität ist da, Luft nach oben auch.

"Er ist ein sehr ehrgeiziger Trainer, der eine etwas andere Marschroute hier reingebracht hat mit dem Pressing, dem aggressiven Spiel gegen den Ball und dem höheren Verteidigen", sagt Verteidiger Tony Jantschke dem "Express". "Hinzu kommt diese Lockerheit nach außen hin, besonders am Saisonende, als wir zwei Niederlagen in Folge hatten und einige behauptet haben, wir gäben uns zufrieden. Das Gesamtpaket passt sehr gut zur Borussia."

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Mehrfach-Effekt für Gladbach

Auch Platz vier und damit der dritte Einzug in die Champions League passt sehr gut, denn er hat einen Mehrfach-Effekt: "Es fördert alles. Nicht nur die Spieler sondern auch den Verein in seiner ganzen Wahrnehmung", sagt Eberl. Man habe auch als Verein ganz andere Möglichkeiten, über diese Krise hinweg zu kommen. 

So hat die Borussia bei eigenen Eckpfeilern wie Denis Zakaria oder Plea bessere Argumente für einen Verbleib.

Im Gespräch für Neuzugänge sind einige Namen wie Jonathan David (KAA Gent, Marktwert 22,5 Millionen Euro), Krepin Diatta (FC Brügge, 19 Millionen), Marko Grujic (Hertha BSC, 14,5 Millionen), Hannes Wolf (Leipzig, elf Millionen), Florent Mollet (Montpellier, sieben Millionen) und Linton Maina (Hannover, sechs Millionen). 

Die Corona-Rechnung durch die Königsklasse: Gladbach hat durch die Pandemie zwar rund 13 Millionen Euro verloren. Doch bereits die Antrittsprämie der Champions League (15,25 Millionen Euro) fängt das auf.

Mit weiteren Einnahmen in Höhe von mindestens 15 Millionen Euro (Punktprämie, Marktpool, Koeffizienten-Rangliste) kann Eberl weiter in den Kader investieren.

Rosige Aussichten.

Andreas Reiners

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