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Bundesliga

Coronavirus: Enteilen die superreichen Klubs FC Bayern und Borussia Dortmund noch schneller?

  • Aktualisiert: 17.03.2020
  • 18:50 Uhr
  • ran.de
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© 2016 Getty Images
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Das Coronavirus hat im deutschen Fußball eine ungesehen Krise ausgelöst. Es könnte die Gefahr bestehen,  dass die reichen Klubs nach der Notlage noch schneller davonziehen. 

München - Eines steht jetzt schon fest: Die Corona-Krise wird jedem Fußballklub schaden. Allen Vereinen drohen riesige finanzielle Verluste, nur Geisterspiele, so heißt es von der Deutschen Fußball Liga (DFL) können Existenzen sichern.

Am noch nicht absehbaren Ende dieses Einschnitts könnte es durchaus zu der Unterscheidung zwischen Verlierern, großen Verlierern und nicht existierenden Verlierern kommen.

Dass der Fußball vor einer Zerreißprobe steht, hatten die Aussagen von Hans-Joachim Watzke in der "Sportschau" gezeigt. "Wir haben ein Wirtschaftsunternehmen und sind Konkurrenten", sagte der Chef von Borussia Dortmund dort. "Am Ende des Tages können nicht die Klubs, die die letzten Jahre ein Polster angesetzt haben, diejenigen belohnen, die es nicht getan haben."

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Watzke als Bösewicht

Es wirkte so, als sehe Watzke im Überlebenskampf keinen Platz für Solidarität.

Seinen Ausführungen widersprachen mittlerweile kleinere Klubs. "Ich weiß nicht, was ihn dazu getrieben hat, das zu sagen. Ich halte das für absolut unsolidarisch. Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Inhalt", so Thomas Röttgermann, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, der "Rheinischen Post".

Auch nach der Krisensitzung der DFL häuften sich Worte des Zusammenhalts. "Es war in dieser schwierigen Lage ermutigend, die Solidarität innerhalb der Liga zu spüren", sagte etwa Kölns Geschäftsführer Horst Heldt.

So steht Watzke nun als Bösewicht da.

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Die Schere im Fußball

Das von Watzke angesprochene Polster ist auch ein Abbild der unterschiedlichen Verhältnisse im deutschen Fußball. Die Schere zwischen wohlhabenden Klubs wie dem FC Bayern und Dortmund und jenen mit weniger Mitteln ist in den vergangenen Jahren stetig größer geworden. Nach der Krise könnte sich der Abstand sogar noch schneller ausweiten.

Denn während die reichen Klubs in der fußballfreien Zeit länger von ihrem Polster zehren können, geht es bei anderen früher um die Existenz. Sollten die letzten neun Spieltage der Bundesliga und 2. Bundesliga nicht ausgetragen werden, droht ein Verlust von rund 750 Millionen Euro.

Für einen Verein wie Paderborn wäre der Wegfall von TV-Geldern und Zuschauereinnahmen viel schwerer zu verkraften als für globale Unternehmen wie Bayern und Dortmund, die auf größere Ressourcen zurückgreifen können.

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Enteilen die Superreichen noch weiter?

Selbst für etablierte Klubs wie den FC Schalke ist die Lage brisant. "Die Auswirkungen der aktuellen Situation zeigen aber auch, dass es um die Existenz des FC Schalke 04 und der Klubs der ersten und zweiten Bundesliga geht", verriet Schalke-Vorstand Alexander Jobst.

Auch die DFL muss sich erst einmal einen Überblick über mögliche Notlagen verschaffen. "Alle Klubs entwerfen umgehend Extrem-Szenarien hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und melden diese umgehend der DFL", sagte Liga-Chef Christian Seifert. Man müsse einen Überblick bekommen, wer wie lange ohne Spiele durchhält.

Viel Ungewissheit

Was passiert, wenn Vereine plötzlich nicht mehr in der Bundesliga spielen können, weil das Geld ausgeht? Mit Gewissheit lässt sich das nicht sagen.

Ein mögliches Szenario: Es konzentriert sich noch mehr auf die verbliebenen reichen Klubs, weil diese noch halbwegs normal funktionieren.

Der FC Bayern hätte in diesem Gedankenspiel zwar einen Schlag abbekommen, aber sein schon vor Corona enormer Vorsprung würde sich nun potenzieren, weil andere Vereine nicht mehr existieren oder um ihre Existenz kämpfen müssen.

Beim Neustart des Fußballs würden sich viele Klubs noch die löchrigen Schuhe schnüren, während die Superreichen längst schon los gesprintet sind. Das Preisgeld geht selbstredend an den Gewinner des Rennens.

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Nur Solidarität kann helfen

Durch Solidarität ließe sich ein solches Szenario verhindern - oder zumindest abmildern. Ja, die großen Vereine sind ihren Ligen europaweit schon längst entwachsen. Sie haben aber auch jahrelang von ihnen profitiert.

Während der Krise ist die Zeit, sich auf die Wurzeln zurückzubesinnen und zu erkennen, dass die nationalen Ligen überlebenswichtig für den Fußball sind.

Tim Brack

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