Bundesliga
Borussia Dortmund: Die Saison der verpassten BVB-Chancen
- Aktualisiert: 07.10.2022
- 10:03 Uhr
- ran.de / Franziska Wendler
Borussia Dortmund unterliegt in der Bundesliga gegen den FC Bayern und muss zuschauen, wie der ewige Rivale im eigenen Stadion den Titel feiert. Für den BVB ist es in allen Wettbewerben ein Jahr der verpassten Chancen.
Update vom 07.10.2022: Wir bieten alle Informationen zum Bundesliga-Topspiel Borussia Dortmund gegen FC Bayern München. Und: Schiedsrichter Deniz Aytekin aus Bayern pfeift das Topspiel BVB gegen Bayern.
München - "Es gibt nur Bayern."
Vier Worte, formuliert von der italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport", machen recht einfach deutlich, wie die Situation in der Bundesliga ist. Zum zehnten Mal in Folge sicherte sich der Rekordmeister am Samstagabend den Titel. Und das ausgerechnet gegen den Erzrivalen.
Mit 3:1 schlugen die Münchner den BVB und sicherten sich erneut die Schale. Die Schwarz-Gelben haben es indes wieder einmal verpasst, wirklichen Druck auf den größten Konkurrenten auszuüben. Dabei wirkten die Bayern in dieser Saison verwundbar wie lange nicht.
Reus und Rose bedient
Und das waren sie in der zweiten Hälfte auch gegen den BVB. Der nicht gegebene Elfmeter nach einem Foul von Benjamin Pavard an Jude Bellingham zum möglichen 2:2 schmerzte die Dortmunder natürlich, darauf schieben wollten und konnten sie die Niederlage und die damit einhergehende Meisterschaft der Bayern aber mitnichten.
So konstatierte Marco Reus nach der Partie im "Sky"-Interview, dass die Situation zwar ausschlaggebend war, "aber die Bayern hatten schon mehr Torchancen. Wir waren im letzten Drittel einfach zu ungefährlich." Zu den Gegentoren habe man die Münchner mit "individuellen Fehlern" eingeladen.
Der Kapitän der Schwarz-Gelben zeichnete nach der Partie ein ernüchterndes Bild. Auf die Frage, worin der Unterschied zwischen beiden Vereinen bestehe, hatte Reus eine klare Antwort: "Konstanz. Wenn man acht Niederlagen in der Bundesliga hat, ist das zu viel. Dann braucht man nicht darüber reden. Wir waren einfach nicht gut genug, auch heute nicht. Der Unterschied war, dass sie einfach konsequenter waren. Wir waren vom Gefühl auf dem Platz dran, haben es aber nicht durchgezogen."
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Dortmund macht zu viele Fehler
Ähnlich äußerte sich auch Trainer Marco Rose, der mit seiner ersten Spielzeit bei seinem neuen Arbeitgeber alles andere als zufrieden sein dürfte. "Die Saison hat ja eine Geschichte. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass wir immer an Ergebnissen gemessen werden. Die Geschichte hintendran wird dann relativ schnell vergessen."
Und so brachte es der frühere Gladbach-Coach nüchtern auf den Punkt: "Fakt ist: Wenn wir weniger Fehler gemacht hätten, hätten wir weniger Gegentore, möglicherweise auch mehr Punkte. Dann wären wir heute vielleicht tatsächlich in Schlagdistanz hierhergefahren. Es ist unser Anspruch, dass mehr drin ist."
Dass aber nicht mehr drin war, ist das Ergebnis einer Saison, in der die Borussia immer wieder für spielerische Glanzlichter sorgte, wie so häufig die nötige Konstanz aber vermissen ließ. Vor allem aber ist es das Ergebnis einer Saison der verpassten Chancen.
Rangers in der Europa League zu stark
In der Champions League war mit Rang drei bereits nach der Gruppenphase Schluss, obwohl die Gruppe mit Ajax Amsterdam, Besiktas Istanbul und Sporting Lissabon nicht unbedingt als die schwierigste galt.
Auch in der Europa League lief es wenig später nicht besser. So gelang es gegen die als Außenseiter eingestufte Truppe der Glasgow Rangers nicht, ins Achtelfinale des Wettbewerbs einzuziehen. Vor allem die bittere 2:4-Pleite im Hinspiel vor eigenem Publikum schmerzte.
Das 2:2-Unentschieden im Rückspiel konnte das nächste frühe Aus auch nicht mehr verhindern. Abwehrchef Mats Hummels sprach im "RTL"-Interview wenig später von einer "Riesenenttäuschung" und "zu vielen individuellen Fehlern".
Frühes Aus im DFB-Pokal
Ähnlich erging es dem BVB auch im DFB-Pokal, wo das Team nach dem frühen K.o. der Bayern eigentlich beste Chancen auf den Titel gehabt hätte. Doch auch in diesem Wettbewerb war früh Feierabend. Im Achtelfinale musste man sich am Millerntor mit 1:2 gegen Zweitligist St. Pauli geschlagen geben. Gegen das Abwehrbollwerk der Hanseaten kam man nicht an, ein Eigentor von Axel Witsel brachte den BVB auf die Verliererstraße.
Das Fazit seiner ersten BVB-Saison fiel für Cheftrainer Rose am Samstag entsprechend ernüchternd aus. "Das einzige Highlight-Spiel dieses Jahr war letzte Woche Wolfsburg (Dortmund siegte mit 6:1, Anm. d. Red.). Pokal raus, Champions League raus, Zuschauer erst später dazugekommen", konstatierte der 45-Jährige, der dennoch um einen versöhnlichen Abschluss bemüht ist.
"Es ist in der Summe eine wenig zufriedenstellende Saison für uns. Die ist aber noch nicht zu Ende. Wir haben noch drei Spiele und wollen das Beste daraus machen." Zu gewinnen hat der BVB dann nichts mehr.
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