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Euphorie in Schwarz-Gelb

Dortmunder Höhenflug: Darum ist der BVB so stark

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:13 Uhr
  • ran.de / Manuel Rauscher
Article Image Media
© imago/Uwe Kraft
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Borussia Dortmund spielt in der Bundesliga momentan alle Gegner in Grund und Boden. Peter Bosz scheint im Moment vieles richtig zu machen. Seine Spielidee birgt aber auch ein Risiko.

München - Die 6:1-Gala gegen Borussia Mönchengladbach hat es deutlich vor Augen geführt: Borussia Dortmund ist momentan das Maß aller Dinge in der Bundesliga. Nach sechs Spieltagen mit fünf Siegen und einem Unentschieden thront der BVB mit 16 Punkten an der Spitze. 19 Tore erzielte der BVB bereits und ließ nur einen Gegentreffer zu. Eine 18er-Tordifferenz nach sechs Spieltagen – das hat vor dem BVB noch kein Bundesligist geschafft.

Seit dem Trainerwechsel von Thomas Tuchel zu Peter Bosz hat sich der BVB keinen Durchhänger geleistet, im Gegenteil: Der BVB überrascht mit einer unbändigen Spielfreude und überrennt seine Gegner förmlich. Der holländische Coach lässt seine Mannschaft extrem offensiv auflaufen. Das gesamte Team steht sehr hoch und setzt den Gegner nach Ballverlusten extrem unter Druck. Bislang führt diese Spielidee zu durchschnittlich 68 Prozent Ballbesitz pro Partie, die Dortmunder dominieren ihre Gegner fast nach Belieben.

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Aubameyang mit neuem Rekord

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News

China-Klub betont Interesse an Aubameyang

Der Besitzer des chinesischen Klubs Tianjin Quanjian betont sein Interesse an BVB-Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang. Gleichzeitig verrät er, wann er einen neuen Angriff starten möchte.

  • 24.09.2017
  • 14:36 Uhr

Das Prunkstück des BVB: Die bärenstarke Offensive, die nahezu nach Belieben (24 Treffer in acht Spielen) trifft. Top-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang befindet sich sowieso in bestechender Form. Acht Tore nach sechs Liga-Spielen bedeuten einen persönlichen Rekord für den Gabuner.

Einen großen Anteil an dem Leistungshoch haben auch die Neuzugänge. Vor allem Maximilian Philipp und Andrej Yarmolenko haben sich nahtlos in das Team eingefügt und auf Anhieb überzeugt. Philipp steht nach acht Pflichtspielen bei vier Toren und drei Assists, Yarmolenko hat nach vier Einsätzen einen Treffer und drei Torvorbereitungen auf dem Konto. Aber auch der aus Paris gekommenen Dan-Axel Zagadou mausert sich beim BVB zur Stammkraft. Der 19-jährige Franzose stand in allen sechs Liga-Spielen auf dem Platz, vier Mal sogar in der Startelf. Bosz ist es gelungen, die Neuzugänge in Rekordzeit zu integrieren und hat nebenbei auch noch das ehemalige Sorgenkind Nuri Sahin wieder zu Höchstleistungen getrieben.

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Mega-Kader sorgt für Konkurrenzkampf

"Für mich ist es wichtig, dass ich gebraucht werde, dass ich ein aktiver Teil des Ganzen bin. Dieses Gefühl habe ich seit dem Sommer wieder und man sieht, dass ich meine Form wieder erreicht habe", sagte Sahin unlängst mit einem kleinen Seitenhieb Richtung Tuchel. In den vergangenen zwei Jahren spielte der 29-Jährige keine große Rolle mehr, jetzt zieht Sahin wieder die Fäden im BVB-Mittelfeld. Trotzdem bekam der Leader gegen Gladbach eine Schaffenspause, für ihn kam der langzeitverletzte Julian Weigl in die Partie. Der Rückkehrer lieferte eine ganz starke Partie ab und krönte seine Leistung auch noch mit dem Treffer zum 6:1-Endstand.

Hier zeigt sich die Stärke des riesengroßen 29-Mann-Kaders. Vor dem Saisonstart hielten viele Experten den Dortmunder "Bläh-Kader" für zu groß und witterten die Gefahr unzufriedener Profis, die auf der Bank versauern. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Bosz nutzt den großen Kader und den Konkurrenzkampf, um die BVB-Profis zu neuen Höchstleistungen zu treiben. Die Verletzungen von Marco Reus, Andre Schürrle, Raphael Guerreiro und Marcel Schmelzer fallen nicht groß ins Gewicht.

Castro lobt: "Die Stimmung ist überragend"

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Wenn diese Spieler zurückkehren, könnte es allerdings Härtefälle geben. Dann muss Bosz zeigen, dass er die Stars auch bei eingeschränkten Einsatzzeiten bei Laune halten kann. Aktuell ist die Stimmung laut Gonzalo Castro jedenfalls "einfach überragend". 

Das unter Thomas Tuchel immer wieder beklagte gestörte Betriebsklima ist nun offenbar wieder bestens. Bosz scheint zu wissen, wie er das Stimmungsbarometer in der BVB-Kabine hoch hält. So soll er beispielsweise die strengen Ernährungsregeln aus der Tuchel-Ära wieder gelockert haben. Das Vertrauen zahlen die Profis mit Top-Leistungen zurück.

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Der BVB-Spielstil ist risikoreich

Steuert der BVB also unaufhaltsam der Meisterschaft entgegen? Ganz so einfach ist es nicht, denn der Spielstil der Borussia birgt auch ein großes Risiko. Der erste Blick auf die Bilanz des BVB lässt eine bombenfeste Defensive erahnen. Nur einen Gegentreffer kassierte der BVB in sechs Spielen - Liga-Bestwert! Doch bei der 1:3-Pleite in der Champions League gegen Tottenham Hotspur deckten Harry Kane und Heung-Min Son die Schwächen der BVB-Abwehr schonungslos auf.

Wenn das Gegenpressing nicht greift, können die hoch stehenden Dortmunder leicht und schnell überspielt werden. Auch beim 6:1 gegen Gladbach lieferte der BVB dem Gegner einige Konterchancen, die die "Fohlen" allerdings nicht nutzen konnten.

Am Dienstag trifft der BVB in der Champions League auf einen Gegner, der solche Fehler härter bestraft. Wenn Titelverteidiger Real Madrid nach Dortmund kommt, muss der BVB mehr Wert auf die innere Balance im Team legen. Ansonsten könnte der nächste Härtetest in der Königsklasse zu einem Desaster werden.

Manuel Rauscher

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