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Premier League

Engländer feiern Werner schon als Superstar

  • Aktualisiert: 23.06.2020
  • 08:24 Uhr
  • ran.de
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© 2020 Getty Images
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Den FC Bayern konnte Timo Werner offenbar nicht überzeugen, in der Premier League gilt der Neuzugang des FC Chelsea längst als Superstar. Mancher Experte stellt sogar die gewagte These auf, dass LFC-Trainer Jürgen Klopp sich gegen eine Verpflichtung entschieden hatte, um nicht zu viele Stars im Team zu haben. 

München - Kaum einer hätte für möglich gehalten, dass Timo Werner im Sommer nicht zum FC Liverpool wechselt. Jürgen Klopp persönlich hatte zur Charmeoffensive angesetzt und den Stürmer von RB Leipzig während des Corona-Lockdowns mehrfach per Video-Call kontaktiert.

Ein wenig überraschend war es dann schon, als Werner vergangene Woche für vier Jahre beim FC Chelsea unterschrieb. Für die festgeschriebenen Ablöse von 53 Millionen Euro geht's für den 24-Jährigen an die Stamford Bridge. Klopp reagierte, darauf angesprochen, fast ein wenig unwirsch. "Lustig. Warum soll ich darüber sprechen?", platzte es bei der Pressekonferenz des FC Liverpool vor dem Re-Start der Premier League aus ihm heraus. 

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Barnes: Klopp hat sich gegen Werner entschieden

Andere äußerten sich dafür umso lauter. Ex-Liverpool-Spieler John Barnes zum Beispiel. Was er sagte, lässt aufhorchen. Denn Barnes ist fest davon überzeugt, dass sich Klopp bewusst gegen einen Werner-Deal entschieden hat - aus Angst um den Frieden in seiner Mannschaft.

"Ich weiß, Jürgen will keinen großen Kader und auch nicht viele Superstars im Team haben. Wir sprechen über einen Weltklasse-Spieler, der jede Woche spielen will. Und wenn er nicht jede Woche spielt, bringt das dann Unruhe in die Mannschaft?", so Barnes als Experte bei "Sky Sports" und stellte Werner damit auf eine Stufe mit Mohamed Salah, Sadio Mane oder Virgil van Dijk. Timo Werner, der Superstar. 

Bayern-Zweifel bei Werner

Es ist durchaus bemerkenswert, wie unterschiedlich die Wahrnehmung über einen Spieler in zwei Ländern sein kann. Vor allem angesichts der Tatsache, dass der RB-Stürmer bislang – bei aller individuellen Klasse – noch keine Titel vorweisen kann.

In Deutschland gilt Werner als Top-Stürmer, keine Frage. Schließlich rangiert er in der Torjägerliste nicht grundlos gleich hinter dem alles überstrahlenden Robert Lewandowski. Doch die Bayern entschieden sich im vergangenen Jahr gegen den 24-Jährigen. Aus Zweifel? Vielleicht. Zumindest aber, weil sie ihm zum damaligen Zeitpunkt vermutlich (noch) keine Superstar-Qualitäten zutrauten.

Zwar nahm Werner in den vergangenen Monaten unter Trainer Julian Nagelsmann eine großartige Entwicklung. Doch auch in der kommenden Transferperiode hätten die Bayern dem RB-Angreifer wohl Leroy Sane vorgezogen. Bevor es dazu kommen konnte, sagte Werner dem Rekordmeister daher ungefragt ab.

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Lampard reiste nach Leipzig

In England kam das gut an. Werner, der Superstar, lässt die großen Bayern abblitzen, um in die Premier League zu wechseln. Ein Grund mehr, gefeiert zu werden. Chelsea-Coach Frank Lampard reiste nach Leipzig, um Werner davon zu überzeugen, dass er bei den "Blues" das Gesicht einer neuen Ära sein könnte. Gerade nach dem Wechsel von Eden Hazard zu Real Madrid fehlt es den Londonern an Spielern, die den Unterschied machen können.

Es sellt sich die Frage: Haben die Bayern nicht richtig hingesehen? Oder glorifizieren die Engländer einen Wunschspieler, den sie noch gar nicht so richtig kennen? Es wäre nicht das erste Mal. Andre Schürrle beispielsweise kam 2013 mit viel Vorschusslorbeeren von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Durchsetzen konnte er sich nicht. Die Ungnade der Yellow Press ließ nicht lange auf sich warten.

Kritik an Champions-League-Verzicht

Mit Werner soll es anders werden. Antonio Rüdiger, der Innenverteidiger der "Blues", prophezeite bereits, sein Nationalmannschaftskollege könne so wertvoll werden wie etwa Jamie Vardy für Leicester City. Lob, das Werner derzeit richtig guttun dürfte. Denn in der Heimat kassierte er zuletzt vor allem Kritik. Dafür, dass er schon Ende Juni nach London ziehen wolle und damit seine Teamkameraden in Leipzig im Champions League-Viertelfinale im Stich lässt.

Die Rolle des Buhmannes weckt böse Erinnerungen. Zum Beispiel als er 2016 nach einer Schwalbe gegen den FC Schalke 04 plötzlich über Monate hinweg, selbst im Trikot der Nationalmannschaft, ausgepfiffen wurde. Ein Jahr später wurde die Belastung so groß, dass er im Champions League-Spiel bei Besiktas Istanbul bei ohrenbetäubendem Lärm den Platz nach einer halben Stunde mit Stresssymptomen verlassen musste.

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Werner soll Bestverdiener werden

Diese Zeiten sind zwar lange vorbei und Werner dürfte daran gewachsen sein. Doch Unschönes könnte auch in der Premier League drohen. Medienberichten zufolge soll Werner nämlich mit einem Wochen-Salär von rund 188.000 Euro zum Bestverdiener bei der "Blues" aufsteigen.

Eine Summe, die zwangsläufig hohe Erwartungen mit sich bringt. Die muss Werner erfüllen, will er seinem vorauseilenden Ruf als Superstar auf der Insel gerecht werden und die stillen Zweifler in Deutschland Lügen strafen.

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