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Frankreich-Star in der Krise

Benjamin Pavard zurück beim FC Bayern München: Kampf gegen den Imageschaden

  • Aktualisiert: 20.01.2023
  • 12:48 Uhr
  • ran.de
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© 2022 Getty Images
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Eigentlich hätte die WM in Katar ein Karrieresprungbrett für Benjamin Pavard werden sollen. Doch der Bayern-Verteidiger erlebt das Gegenteil: Plötzlich muss er sich gegen Vorwürfe wehren, er sei ein Maulwurf und Stinkstiefel. 

Von Tim Brack

Diese Weltmeisterschaft wird in die Geschichtsbücher eingehen als das Turnier von Lionel Messi. Er war die Lichtgestalt, die alles überstrahlte.

Wo Licht ist, muss aber auch Schatten sein. Und im dunkelsten Schatten befand sich in Katar wohl Benjamin Pavard.

Der Verteidiger des FC Bayern war mit großen Hoffnungen angereist, als Stammkraft der Franzosen durfte er von der Titelverteidigung träumen. Verlockende Aussichten.

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Pavard: WM als Schaufenster

Das Turnier war aber auch eine willkommene Marketinggelegenheit in eigener Sache.

Weltmeisterschaften sind die größten und am schönsten geschmückten Schaufenster im Weltfußball, wer sich hier vorteilhaft präsentiert, kann sich im Idealfall auf ein Wettbieten um die eigenen Dienste freuen.

Das wäre ganz im Sinne von Pavard gewesen, der seinen Abschied aus München in die Wege geleitet hat.

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Die Weltmeisterschaft neigt sich dem Ende hingegen. Wie bei jedem Turnier gab es natürlich auch in Katar Spieler, die unter ihren Erwartungen blieben und unter dem Strich enttäuscht haben. ran hat zehn herausgesucht.

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2018 lief alles für Benjamin Pavard

"Ich bin nicht dagegen, ein neues Projekt zu entdecken. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit. Warum nicht ein neues Land, eine neue Kultur entdecken?", hatte der 26-Jährige Mitte November in der "L'Equipe" kundgetan. Abschied am besten im kommenden Sommer. Die WM kam also gelegen.

Und warum sollte es nicht ähnlich laufen wie 2018, als er den Titel holte und im Vorbeigehen noch das Tor des Turniers schoss? Auch dank dieser Weihen empfahl sich der damalige Stuttgarter für ein Engagement beim FC Bayern.

Und nun nach Katar? Steht niemand Schlange für ihn. Er muss vielmehr gegen einen großen Imageschaden kämpfen.

Alles begann damit, dass ihn Nationaltrainer Didier Deschamps nach dem Eröffnungsspiel gegen Australien auf die Bank setzte. Offenbar, weil Pavard nicht die geforderte taktische Disziplin an den Tag gelegt und wenig Einsehen gezeigt hatte, als diese vom Trainerteam angesprochen wurde.

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Schwerwiegende Vorwürfe gegen Pavard

Das Australien-Spiel sollte sein erstes und letztes Spiel in Katar werden. Selbst als Deschamps eine B-Elf im letzten Gruppenspiel auf den Rasen schickte, saß Pavard auf der Bank. Abstellraum statt Schaufenster.

Da kennt General Deschamps keine Gnade, selbst nicht mit einem seiner Lieblingsschüler. Pavard sei "körperlich und mental" nicht in der Lage zu spielen. Dessen Frust dürfte groß gewesen sein. Von der Bank aus verfolgte er fortan, wie sich die Franzosen bis ins Finale kämpften.

Kurz nach der Enttäuschung des verlorenen Endspiels sah sich Pavard mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert.

Der Journalist Romain Molina behauptete in einem Youtube-Video, der Verteidiger habe für eine "toxische Atmosphäre" bei Les Bleus gesorgt. Seine Mitspieler hätten Probleme mit Pavards Anspruchsdenken gehabt.

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Pavard: Unangemessene Kommentare gegenüber Teamkameraden

Der 26-Jährige sei im Training und auf der Bank mit "unangemessenen Kommentaren" gegenüber seinen Teamkameraden aufgefallen, selbst im Finale. Deschamps habe ein Machtwort sprechen müssen.

Und um die Palette an Vorwürfen zu vollenden, sollen manche Mitspieler Angst vor Durchstechereien gehabt haben, weil Pavard mit einem Journalist der "L'Equipe" befreundet ist.

Dessen Umfeld bestreitet die Vorwürfe. Bilder nach dem Finale, auf denen er Deschamps umarmt, lassen an der Erzählung Molinas Zweifel aufkommen. Auch jubelte Pavard bei den Toren von Kylian Mbappe mit.

Laut "Sport1" soll er nach der Finalenttäuschung versucht haben, seine Mitspieler aufzumuntern, allen voran Bayern-Kollege Kingsley Coman.

Ist Pavard nun ein Stinkstiefel oder nicht? Die Erzählung wird sich jedenfalls schwer einfangen lassen. Und man weiß: Solche Gerüchte müssen nicht wahr sein, um das Image nachhaltig zu schädigen. Gesteigert hat der Bericht Pavards Aktien keinesfalls.

Vieles deutet auf einen Abschied vom FC Bayern hin

Und damit zum FC Bayern, der schon länger damit beschäftigt ist, den Unmut Pavards zu moderieren. Der Franzose sieht sich als Innenverteidiger, hat in München aber meistens als rechter Außenverteidiger gespielt.

Das wird auch der Kreuzbandriss von Lucas Hernandez nicht ändern. 

"Wir sind in der Abwehr mit Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Lucas Hernández bestens besetzt, das sind drei Raketen. Dazu haben wir Josip Stanisic, der auf Einsätze kommen muss. Von daher ist kein Kauf eines weiteren Innenverteidigers geplant", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic der "Sport Bild". Kein Wort von Pavard.

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Salihamidzic äußerte sich aber zu dessen Vertragssituation: "Wir haben große Ziele und werden versuchen, dieses Thema frühzeitig zu lösen - egal in welche Richtung. Wir müssen sehen, was für beide Seiten das Beste ist."

Das klingt sehr danach, als wäre Bayern bereit, Pavard ziehen zu lassen, wenn ein gutes Angebot kommt.

Auch in München wird man darauf achten, dass die Stimmung im Kader stimmt. Was nach der für viele Bayern-Spieler enttäuschenden WM schon schwierig genug ist.


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