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Auch beim Rekordmeister gibt's Gewinner und Verlierer

FC Bayern München: Hinrunden-Fazit mit kleinen Schönheitsfehlern

  • Aktualisiert: 19.12.2021
  • 17:05 Uhr
  • ran.de
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© 2021 Getty Images
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Schon nach der Hinrunde ist für den FC Bayern München die zehnte Meisterschale in Folge zum Greifen nah. ran analysiert die Dominanz der Bayern und meckert, wenn auch auf hohem Niveau.

München - Neun Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Borussia Dortmund. Schon zur Saison-Halbzeit ist dem FC Bayern München der zehnte Meistertitel in Folge wohl kaum mehr zu nehmen.

Dominant in der Bundesliga. Souverän in der Gruppenphase der Champions League. Nur die Schmach im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach (0:5) beschmutzte die blütenweiße Weste des Rekordmeisters in der Hinrunde.

Das sportliche Fazit: Die Bayern liegen auf Kurs, oft begeisternd, meistens torreich. Der neue Cheftrainer Julian Nagelsmann brauchte kaum Zeit, um sich einzugewöhnen. Das konnte man nicht unbedingt erwarten.

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Topspiel gegen BVB der Knackpunkt

Aber auch wenn die Münchner in der Bundesliga nach Belieben schalten und walten: Es gab den Moment, an dem alles hätte kippen können. Beim Topspiel am 4. Dezember hatte der BVB die große Chance, mit einem Sieg am Dauerrivalen vorbeizuziehen.

Betrachtet man den Spielverlauf, war das durchaus möglich. Zwei strittige Elfmeterentscheidungen, beide zugunsten der Bayern, zogen den Schwarz-Gelben den Zahn in einem Spiel, in dem sie mindestens ebenbürtig waren.

Infolge des 3:2-Erfolg der Bayern in Dortmund war das Rennen aber quasi gelaufen. Während sich der Rekordmeister von den vorangegangenen schwächeren Wochen befreite und mit breiter Brust in die nächsten Spiele stürzte, zerbrach der BVB offenbar an der Enttäuschung: 1:1 in Bochum, 2:3 bei Hertha BSC. Aus Augenhöhe wurde ein wehmütiger Blick auf die Rücklichter des Bayern-Expresses.

Es ist müßig zu spekulieren, was passiert wäre, hätte Schiedsrichter Felix Zwayer im Topspiel zwei Mal anders entschieden. Erwähnenswert ist es allemal.

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FC Bayern bricht Rekorde

Doch weil "Hätte, hätte, Fahrradkette" mit der Realität nichts zu schaffen hat, zurück zu den Fakten. Seit dem Topspiel lief es für die Nagelsmann-Truppe wie geschmiert. 3:0 gegen den FC Barcelona in der Königsklasse, in der Liga 5:0 in Stuttgart, 4:0 gegen Wolfsburg. Einzig beim 2:1 gegen Mainz wurde es unerwartet etwas mühsam.

56 Tore nach der Hinrunde bedeuten Rekord. 43 Punkte - beeindruckend. Dabei knüpfte vor allem Robert Lewandowski da an, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hatte. 43 Bundesliga-Treffer erzielte der Pole im Kalenderjahr 2021 und überflügelte einmal mehr "Bomber" Gerd Müller, der 1972 42 Mal geknipst hatte.

Auch in der laufenden Saison jagt Lewandowski schon wieder seine eigene Bestmarke. 19 Tore in der Bundesliga, wettbewerbsübergreifend sage und schreibe 30. Übrigens 24 mehr als Ballon d'Or-Gewinner Lionel Messi, das nur als Randnotiz.

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Lewandowski, Sane und Müller top

Lewandowski ist nicht der einzige Erfolgsgarant der Bayern. Da wäre etwa auch Leroy Sane. In der vergangenen Spielzeit noch uninspiriert und teilweise von den eigenen Fans ausgepfiffen, bereitet er in dieser Saison mit die größte Freude: sehenswerte Tore, atemberaubende Dribblings. Und auch defensiv ackert der Nationalspieler wie nie zuvor.

Nicht zu vergessen auch Thomas Müller. Das Urgestein, der Motor und Motivator, dessen Alterungsprozess offenbar seit Jahren im Stand-By-Modus ist. Mit seinem 15. Assist in der Hinrunde stellte der 32-Jährige gegen Wolfsburg einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Noch nie gelangen einem Spieler seit Beginn der Aufzeichnungen 2004 so viele Vorlagen.

Last but not least - der Trainer. Trotz seines jungen Alters hatte Nagelsmann das Star-Ensemble an der Säbener Straße sofort im Griff. Seine Handschrift zeigte sich vor allem im Offensivspiel. So stürmen die Bayern oft überfallartig in den gegnerischen Strafraum, um Chaos zu stiften, wie es Müller seinen Teamkollegen gegen Wolfsburg zuletzt zurief.

Nagelsmann überzeugt als Trainer und Krisenmanager

Nagelsmann gelang es auch, Jamal Musiala im defensiven Mittelfeld weiterzuentwickeln, so dass verletzungs- oder krankheitsbedingte Ausfälle der Arrivierten kompensiert wurden. Selbst der längst ausgemusterte Marc Roca zeigte zuletzt, dass er durchaus eine Alternative vor der Abwehr ist.

Überhaupt erwies sich Nagelsmann auch abseits der Spiele als Bayern-würdig. Teilweise würdiger als seine Bosse. So gab der 34-Jährige den Krisenmanager in der Impf-Diskussion um Joshua Kimmich oder den Katar-Eklat bei der Jahreshauptversammlung.

Während Präsident Herbert Hainer und Vorstandsboss Oliver Kahn schwiegen, stellte sich Nagelsmann tapfer und souverän in der Öffentlichkeit.

Hainer und Kahn die "Unter-Performer"

Apropos Hainer und Kahn. Selbst beim FC Bayern gab es in der Hinrunde durchaus "Unter-Performer", um es vorsichtig auszudrücken.

Wie die neue Vereinsspitze den Disput mit den Fans rund um den umstrittenen Sponsoring-Deal mit Qatar Airways handhabte, war ein deutlicher Beweis dafür, dass die Fußstapfen ihrer Vorgänger Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge noch eine Nummer zu groß sind.

Ähnlich ist auch das Schweigen der Bosse im Nachgang zu bewerten.

Kimmich der Buh-Mann

Eine zumindest unglückliche Rolle spielte erwähnter Kimmich. Nicht auf dem Platz wohlgemerkt. Doch seine Desinformation rund um die Corona-Impfung brockte dem heimlichen Kapitän nicht nur eine Covid-Erkrankung ein, von deren Nachwehen er sich hoffentlich schnell wieder erholt.

Auch mit der Stimmung im Team dürfte es hinter den Kulissen nicht zum Besten gestanden haben. Während Kimmich mit seiner Impfskepsis die teils fanatische Wut der Öffentlichkeit auf sich zog, hielten sich die ebenfalls ungeimpften Mannschaftskollegen um Serge Gnabry, Eric Maxim Choupo-Moting und Musiala lieber bedeckt.

Es wäre Kimmich nicht zu verdenken, wenn er sich hier etwas mehr Rückendeckung seiner Kollegen gewünscht hätte.

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Blackout im Pokal gegen Gladbach

Sportliche Rückschläge gab es in der Hinrunde auch, wenn auch sehr wenige. Der völlige Blackout im DFB-Pokal gegen Gladbach, eine Mannschaft, die aktuell eher wie ein Absteiger spielt. Für Nagelsmann noch immer unerklärlich. "Das ist ein bisschen der Schatten über der Hinrunde", resümierte der Trainer.

In der Bundesliga leisteten sich die Bayern im November eine kleine Verschnaufpause. Nur 2:1 gegen Freiburg, 1:2 in Augsburg, 1:0 gegen Bielefeld. Die Gegner wurden nicht mehr reihenweise aus dem Stadion geschossen. Stattdessen offenbarte der Rekordmeister Schwächen in der Defensive.

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Licht und Schatten bei Upamecano

So fand Niklas Süle nach seiner Corona-Infektion zwar schnell wieder in die Spur. Bei Abwehrchef Dayot Upamecano wechseln sich in seiner ersten Saison in München Licht und Schatten jedoch noch sehr oft ab.

Für die Bundesliga reicht das anscheinend locker. Um die ambitionierten Ziele in der Champions League zu erreichen, wird eine Leistungssteigerung im Defensivverbund nötig sein.

Zugegeben: Das alles fällt eher unter die Rubrik "Meckern auf hohem Niveau". Womöglich ist es aber genau diese Akribie, die den seit Jahren anhaltenden Höhenflug des Rekordmeisters erklärt.

Carolin Blüchel

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