Konkurrenzkampf in München
FC Bayern München: Neue Chefrolle - Leon Goretzka beißt sich durch!
- Aktualisiert: 07.10.2022
- 14:57 Uhr
- ran.de/Stefan Kumberger
Im Kampf um die Plätze im zentralen Mittelfeld des FC Bayern München macht Leon Goretzka seine Ansprüche deutlich – auf und neben dem Platz. Der 27-Jährige hat keine Beißhemmung mehr.
München - Leon Goretzka wirkte entspannt.
Schwungvoll schob er sich rund eine Stunde nach Abpfiff der Partie der Bayern gegen Viktoria Pilsen (5:0) durch die großen Türen, die in der Allianz Arena vom Kabinentrakt in die sogenannte "Mixed Zone" führen.
Glänzt als Vorlagengeber: Goretzka mit starker Leistung gegen Pilsen
Anders als noch drei Wochen zuvor - nach dem Spiel gegen den FC Barcelona - war Goretzka diesmal bereit, sich den wartenden Journalistinnen und Journalisten zu stellen.
Damals hatte er sich noch auf die Zunge gebissen. Zu groß war die Wut auf jene Beobachter, die ihm nachgesagt hatten, er positioniere sich gegen Trainer Julian Nagelsmann und fordere vehement Einsätze.
Diesmal durfte man also einen gutgelaunten Mittelfeldmotor erleben.
Kein Wunder. Goretzka hatte eine gute Partie abgeliefert (ran-Note 2) und glänzte mit zwei Torvorlagen.
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Lob von Sportvorstand Salihamidzic
Ihn und Ryan Gravenberch, der neben ihm im defensiven Mittelfeld agieren durfte, bescheinigte Sportvorstand Hasan Salihamidzic eine glänzende Leistung: "Sie haben darauf geachtet, dass wir eine gute Raumaufteilung haben und uns defensiv gut positionieren. Beide sind mit ihren Offensivqualitäten Spieler, die sich gerne vorne einschalten."
Goretzka selbst verkündete, dass er die Folgen seiner Verletzung im linken Knie und seiner Corona-Infektion gut überstanden habe.
"Ich fühle mich gut. Ich habe mich von der Luft auch gut gefühlt. Diese Coronawelle ist schon zermürbend, aber ich bin jetzt für Herbst und Winter gewappnet und bei mir dürfte jetzt nichts mehr anbrennen", sagte der 27-Jährige.
Zu wünschen wäre es dem Nationalspieler, denn gegen Pilsen hatte er sich als echter Anführer erwiesen - genauso, wie es Nagelsmann bereits im Vorfeld von ihm gefordert hatte. Goretzka nahm die Chefrolle an, hatte den Überblick und präsentierte sich im richtigen Moment bissig.
Goretzkas Kampf um einen Stammplatz: "Es liegt in meiner DNA"
Dass er zudem bereit ist, genauso verbissen um seinen Platz neben Joshua Kimmich zu kämpfen, machte er dann auch gegenüber den Reportern deutlich: "Es liegt in meiner DNA und auch in der von den anderen Jungs, dass wir auf dem Platz stehen wollen. Das ist schon mein Anspruch, das habe ich auch klar gesagt."
Goretzka ist offenkundig bereit, sich durch- und Konkurrenten wie Marcel Sabitzer wegzubeißen - allerdings ohne dies ständig öffentlich zu diskutieren.
"Ich bin es ehrlich gesagt ein bisschen leid, dass wir Woche für Woche darüber sprechen", so der genervte Goretzka, der für den Klassiker in Dortmund sehr gute Karten haben dürfte, in der Anfangself der Münchner zu stehen.
Duell mit Gündogan um Platz im deutschen WM-Team
Doch egal ob es dem gebürtigen Bochumer gefällt oder nicht: Die Aufstellung in der Zentrale der Bayern wird weiter Thema bleiben.
Denn für Goretzka geht es dabei auch um seinen Platz in der Nationalelf. Während er die jüngsten Länderspiele verpasste, verkündete Ilkay Gündogan nach dem 3:3 gegen England, wie motiviert er für die WM in Katar sei.
Der nächste Kampf also, durch den sich Goretzka beißen muss.
Von Stefan Kumberger
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