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FC Bayern München

Fiete Arp hat beim FC Bayern keine Zukunft: Vom Mega-Talent zum Aussortierten

  • Aktualisiert: 17.06.2022
  • 08:15 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© imago images/Passion2Press
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Der FC Bayern München scheint sich laut Medienberichten mit Fiete Arp auf eine Vertragsauflösung zu einigen. Der Stürmer galt einst als große deutsche Sturmhoffnung, durchlebt allerdings seit viereinhalb Jahren ein rätselhaftes Dauer-Formtief.

München - Rund drei Millionen Euro zahlte der FC Bayern München einst, um mit Fiete Arp ein gefeiertes Ausnahmetalent zu verpflichten. Nun zahlt der Rekordmeister offenbar erneut mehrere Millionen Euro. Diesmal allerdings, damit er geht.

Laut Informationen der "Bild" handelt der FC Bayern mit dem 22-Jährigen gerade eine Vertragsauflösung aus. Das Problem: Arp steht in München noch bis Sommer 2023 unter Vertrag und würde bis dahin noch bis zu fünf Millionen Euro kassieren. Dementsprechend hoch dürfte die Abfindung ausfallen. 

Der Offensivspieler verbringt die Saisonvorbereitung derzeit bei Holstein Kiel. Der FC Bayern hat dies genehmigt. In der vergangenen Saison wurde er bereits an den Zweitligisten verliehen, konnte allerdings mit drei Toren in 25 Spielen nicht überzeugen. Dennoch scheint Kiel daran interessiert zu sein, weiterhin mit Arp zusammenzuarbeiten.

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Selbst bei Holstein Kiel war Arp nur Ersatz

Der Kieler Sportchef Uwe Stöver sagt: "Der FC Bayern und die KSV Holstein befinden sich in Gesprächen bezüglich der Zukunft des Spielers Fiete Arp. Eine Klärung über das weitere Vorgehen wird spätestens nach Ablauf der Leihzeit erfolgen." Dies wäre am 30. Juni der Fall.

Aber ob er sich im zweiten Anlauf in Kiel durchsetzen kann? Vergangene Saison kam der Blondschopf nie dauerhaft über die Rolle des Reservisten hinaus und stand lediglich in neun Spielen in der Startelf. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, als Arp für die größte Sturmhoffnung Deutschlands gehalten wurde. 

Im Jahre 2017 gewann er die Fritz-Walter-Medaille in Gold und wurde somit als das größte Talent im U 17-Bereich betrachtet. Damit trat er unter anderem in die Fußstapfen von Mario Götze und Leon Goretzka.

Mario Gomez lobte Arp und versprach: "Deutschland wird Freude an ihm haben"

Selbst ein damals gestandener Nationalstürmer wie Mario Gomez war voller Bewunderung und prophezeite im Dezember 2017: "Hamburg und Deutschland werden noch viel Freude an ihm haben." Arp war damals 17 Jahre alt und hatte gerade sein siebtes Bundesligaspiel für seinen Ausbildungsverein Hamburger SV absolviert. Zwei Treffer erzielte er bis dahin.

Was damals niemand geahnt hätte: Bis heute kam kein einziges Tor in der Bundesliga hinzu. In der Rückrunde geriet der Stürmer in ein unerwartetes Formtief und stieg mit dem HSV aus der Bundesliga ab.

Der FC Bayern hatte sich dennoch frühzeitig die Dienste von Arp gesichert, ließ ihn allerdings noch eine Saison in Hamburg, damit er in der 2. Liga Spielpraxis sammelte. Es kam anders: Arp war selbst im Fußball-Unterhaus Ersatzspieler und schoss lediglich ein Tor. Der damalige HSV-Trainer Hannes Wolf kritisierte den jungen Angreifer öffentlich und sagte, er müsse "besser trainieren".

Im Sommer 2019 erfolgte dennoch der Wechsel nach München. "Anhand der Saison hat man gesehen, dass mir vielleicht ein Tapetenwechsel guttut", sagte Arp damals.

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Arp war für den FC Bayern "mental nicht stark genug"

Die Realität sah anders aus: Innerhalb von zwei Jahren absolvierte er kein einziges Pflichtspiel für die Profis des FC Bayern München. Im Interview mit "11Freunde" verriet der gebürtige Bad Segeberger, dass er selbst erkannt habe, mit den Stars des Rekordmeisters meist nicht mithalten zu können: "Ich hatte kein Selbstvertrauen, keine Spielpraxis, keine Kontinuität, war mental nicht stark genug."

Selbst in der zweiten Mannschaft, die damals in der 3. Liga spielte, konnte er sich nicht als Stammspieler etablieren. Alles, was er hatte, war ein hochdotierter Vertrag. Glücklich machte ihn das nicht. "Man kann sich auch mit sehr viel Geld alleine fühlen", sagte Arp: "Erzählen darf ich das aber nicht. Wenn ich sage, es geht mir schlecht, ich habe Schlafprobleme oder bin sonst wie schwach, dann heißt es: Ja, aber der verdient ja so viel Geld."

Die Ausleihe zu Holstein Kiel und damit die Rückkehr in den hohen Norden sollte ein Neustart sein. Doch von den einstigen Stärken, zum Beispiel der Unbekümmertheit oder dem schnellen Abschluss, war bis heute nicht mehr viel zu sehen.  

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Kiel-Trainer Rapp über Arp: "Vergangenheit hinter sich lassen"

Kiel-Trainer Marcel Rapp nimmt Arp dennoch stets in Schutz und stellte noch im Februar klar: "Man muss sehen, wie alt er ist und muss seine ganze Vorgeschichte weglassen. Fritz-Walter-Medaille hin oder her - da gibt es viele Spieler, die die gewonnen haben und die gar nicht im Profifußball aufgetaucht sind." 

Laut Rapp sei es nicht unnormal, dass ein Spieler in diesem Alter Ersatzspieler in der 2. Liga ist. "Der Fiete ist total demütig. Es ist auch nicht so einfach, was mit dem Jungen passiert ist in der Vergangenheit. Das sollte man hinter sich lassen", gab Rapp zu bedenken und fügte im Hinblick auf dessen Vergangenheit hinzu: "Ob man ihm etwas Gutes getan hat, ihn in der Phase in der Bundesliga reinzuwerfen, ist die andere Geschichte."

Offenbar tat es ihm nicht gut. Arp steckt seitdem in einem rätselhaften Dauer-Formtief. Ob er jemals einen Ausweg findet, ist nach viereinhalb enttäuschenden Jahren zumindest fraglich.

Oliver Jensen

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