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Hannover 96

Hendrik Weydandt: In vier Jahren von der Kreisliga in die Bundesliga

  • Aktualisiert: 21.08.2018
  • 12:08 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago
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Noch vor einigen Wochen war Fußball für Hendrik Weydandt lediglich ein Hobby. Mit seinem Doppelpack im DFB-Pokal hat er sich nun fest in den Bundesliga-Kader von Hannover 96 integriert. Die Geschichte des Stürmers ist ein modernes Fußball-Märchen.

München/Hannover - Er war der große Gewinner des ersten Pflichtspiels von Hannover 96. Hendrik Weydandt wurde im Pokalspiel gegen den Karlsruher SC zwar erst in der 82. Minute eingewechselt. Dies genügte den 23-Jährigen allerdings, um gleich zwei Tore zu schießen und so den 6:0-Kantersieg perfekt zu machen. Zur Belohnung gibt es nun einen Profivertrag. 

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Was für eine Entwicklung: Vor einigen Wochen war noch nicht einmal abzusehen, dass der Stürmer überhaupt jemals vom Fußball wird leben können.

Vor vier Jahren noch in der Kreisliga

In einer Zeit, in der fast alle Fußballprofis aus dem Nachwuchsleistungszentrum eines Profivereins stammen und spätestens zur Volljährigkeit den ersten dicken Profivertrag vorgesetzt bekommen, stellt Hendrik Weydandt eine Ausnahme dar. Die Jugendscouts der Bundesliga hatten ihn nie auf dem Zettel. Vor vier Jahren spielte er noch beim TSV Groß Munzel in der Kreisliga. An eine Profikarriere war nicht zu denken.

Als er 2014 zum Oberligisten 1.FC Germania Egestorf/Langreder wechselte und mit diesem Verein zwei Jahre später in die Regionalliga aufstieg, schien er sein Potential mehr als ausgeschöpft zu haben. Sein damaliges Monatsgehalt: rund 400 Euro. Fußball war lediglich ein Hobby. Der Fokus lag auf seinem BWL-Studium, damit er später die Wirtschaftsprüfer-Kanzlei seines Vaters übernehmen kann.  

Erst als Weydandt in der Regionalliga groß auftrumpfte, kapierten die einen oder anderen Scouts, was für ein Talent ihnen bislang durch die Lappen gegangen war. In der Saison 2016/2017 kam er auf 12 Tore und 3 Vorlagen, vergangene Spielzeit sogar auf 15 Tore und 6 Vorlagen. Der nächstgelegene Bundesligist Hannover 96 setzte ihm daraufhin einen Vertrag vor – allerdings nur für die 2. Mannschaft.

In der Saisonvorbereitung durfte er trotzdem bei den Profis mittrainieren und überzeugte die Verantwortlichen. "Er ist eine Überraschung", sagte 96-Boss Martin Kind, nachdem Weydandt beim Testspiel gegen den niederländischen Verein Zwolle traf. Plötzlich war er kein unentdecktes Talent mehr, sondern Stürmer Nummer 2 hinter Niclas Füllkrug.

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Martin Kind: Der Junge ist einfach klasse

In dem DFB-Pokalspiel gegen den Karlsruher SC hat er seine Qualität noch einmal unterstrichen. Besonders beeindruckend war, wie er nach einer Flanke von seinem Mitspieler Matthias Ostrzolek volley per Seitfallzieher zum 6:0 traf. "Der Junge ist unbeschwert und einfach klasse", sagte Martin Kind gegenüber der Bild-Zeitung. "Er bekommt einen Profi-Vertrag, das hat er sich verdient. Wir führen schon erste Gespräche."

Die Unterschrift wird Weydandt finanziell in neue Sphären befördern. Statt 400 Euro bei Egestorf/Langreder oder 3000 Euro bei Hannover 96 II dürfte sein Monatsgehalt schon bald 12.000 bis 14.000 Euro betragen.

Eine Rückversetzung in die 2. Mannschaft ist nahezu ausgeschlossen, wie Manager Horst Heldt gegenüber dem Kicker erklärte: "Es sind die Momente oder Märchen, die immer mal vorkommen im Fußball. Wenn wir ihn jetzt runterschicken würden, wäre das nicht nachvollziehbar. Ich gehe davon aus, dass er dabei bleibt."

H96-Kapitän Anton freut sich

Nicht nur die Verantwortlichen, sondern vor allem auch die Mitspieler freuen sich mit Weydandt. Kapitän Waldemar Anton sagte: "Ich freue mich extrem für Henne. Wir waren vorher zusammen auf dem Zimmer und haben darüber gesprochen, wie es so ist vor dem ersten Spiel."

Und was sagt der Shooting-Star selber? Momentan gar nichts. Nach seinem starken Einstand im DFB-Pokal durfte oder wollte er noch nichts sagen. Möglicherweise hat ihn das Interesse an seiner Person auch etwas überfordert.

Er wird sich daran gewöhnen müssen. Genauso wie sein Vater wohl damit zurechtkommen muss, dass er die Kanzlei noch einige Jahre alleine weiterführen muss.

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