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Tennor Holding B.V. wird neuer Partner

Hertha BSC kassiert mindestens 125 Millionen Euro - die wichtigsten Fragen zum Mega-Deal

  • Aktualisiert: 27.06.2019
  • 22:06 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Hertha BSC hat mit dem Unternehmen Tennor Holding B.V. auf eine langfristige Partnerschaft vereinbart. Wer steckt hinter dem neuen Partner? Was kann der Klub maximal kassieren? Welche Gegenleistung wird gefordert? ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Berlin/München - Der 27. Juni 2019 könnte für Hertha BSC den Startpunkt für eine neue Zeitrechnung darstellen. Vier Tage vor dem Trainingsauftakt der Profis hat der Verein aus der Hauptstadt bekanntgegeben, "eine richtungsweisende Zusammenarbeit" mit der Tennor Holding B.V. einzugehen.

Damit könnte der Tabellen-Elfte der vergangenen Saison finanziell in ganz neue Sphären vorstoßen. Das "zeitlich unbegrenzte Eigenkapital-Investment" umfasse ein Volumen von "vorerst 125 Millionen Euro". ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Deal.

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Michael Preetz
News

Hertha kassiert wohl 125 Mio. Euro von Investor Windhorst

Fußball-Bundesligist Hertha BSC kann offenbar mit einer 125-Millionen-Euro-Finanzspritze rechnen.

  • 27.06.2019
  • 15:08 Uhr

Wer steckt hinter der Tennor Holding B.V.?

Das Gesicht des Unternehmens ist Lars Windhorst, der in London wohnt. Der gebürtige Ostwestfale gründete bereits im Jugendalter sein erstes Unternehmen, das im ersten Jahr einen Umsatz von 50 Millionen US-Dollar erwirtschaftete. Als Teil der Wirtschaftsdelegation begleitete er den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl auf Reisen nach Asien, knüpfte wichtige Kontakte.

Mittlerweile ist das einstige Wunderkind in der Branche jedoch umstritten. Mehrere seiner Firmen mussten Insolvenz anmelden. So auch Vatas, die Tochtergesellschaft der von Windhorst 2004 mitgegründeten Investmentgruppe Sapinda. Letztere stellt mittelständischen und mittelgroßen Unternehmen Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung. Als Vatas-Geschäftsführer saß der mittlerweile 42-Jährige auch hier in der Pole Position.

Bei der wenige Monate später neu ins Leben gerufenen Konzernmutter Sapinda Holding B.V. aus Amsterdam mit Büros in Europa, Afrika und Asien ist Windhorst seit 2013 als Chairman aktiv. Erst seit Mai firmiert das Unternehmen unter dem Namen Tennor Holding B.V.

Im Dezember 2007 überlebte Windhorst ein Unglück mit seinem Geschäftsflugzeug in Kasachstan. Während er sich selbst nur Quetschungen und Verbrennungen im Gesicht und am Brustkorb zuzog, kam einer der beiden Piloten ums Leben.

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Wie viel Geld ist für Hertha BSC bei diesem Deal drin?

Im Grunde könnte die Summe grenzenlos sein - je nachdem, inwieweit die Partnerschaft noch ausgebaut wird. Laut Pressemitteilung des Vereins erwirbt Tennor zunächst eine Minderheitsbeteiligung von 37,5 Prozent. Allerdings sei "die Möglichkeit zur Aufstockung der Anteile zu einem höheren Preis auf 49,9 Prozent" vereinbart worden.

Nach Informationen der "Bild" würde Letzteres schon in der kommenden Saison Realität werden, womit insgesamt rund 250 Millionen Euro an Hertha BSC fließen würden. Der "Spiegel", der als erstes Medium von dem Deal berichtete, schreibt derweil von einem maximalen Volumen von 220 Millionen Euro.

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Welche Gegenleistungen fordert das Unternehmen?

Dem "Spiegel"-Bericht zufolge bekommt die Tennor Holding B.V. zwei Sitze im bislang fünfköpfigen Aufsichtsrat. Darüber hinaus soll laut Hertha-Verantwortlichen jedoch kein Einfluss auf sportliche Entscheidungen vereinbart worden sein.

Allerdings, so berichtet das Magazin weiter, könnte Tennor seine Beteiligung rasch ausbauen, falle die 50+1-Regel, nach der die Mehrheit der Anteile immer dem Klub vorbehalten sein muss. Dieses umstrittene Gesetz tangiere den jetzigen Deal aber nicht direkt, weil Windhorst sich lediglich an der Profi-Tochter des Vereins, der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA mit Profi-, Amateur- und A-Jugendabteilung, gesichert habe.

Hat Hertha BSC bereits Erfahrungen mit derartigen Deals?

Ja. 2014 kaufte sich das weltweit operierende Private-Equity-Unternehmen KKR & Co. Inc. für gut 60 Millionen Euro knapp zehn Prozent der Anteile am Klub - eine für die Bundesliga damals einmalige Geschichte mit einem klubfremden Partner. Mit dem Geld sollten Kredite zurückgezahlt werden.

Das ursprünglich auf mindestens sieben Jahre angelegte Engagement endete bereits im vergangenen Winter, nachdem Hertha BSC 70 Millionen Euro an KKR überwies. Diese Summe wurde laut "Spiegel" größtenteils über eine Anleihe finanziert, die bei institutionellen Investoren platziert wurde.

Wie bewerten die Beteiligten die Partnerschaft?

Selbstredend enorm positiv. So frohlockt Hertha-Präsident Werner Gegenbauer: "Heute ist ein guter Tag für Hertha BSC, denn diese Partnerschaft ist das Ergebnis der stetigen Weiterentwicklung des operativen Geschäfts."

Aufsichtsratschef Dr. Torsten-Jörn Klein spricht von einem "Meilenstein für die Zukunft von Hertha BSC". Laut Finanzchef Ingo Schiller sei der Klub "in neue Dimensionen vorgestoßen".

Tennor-Chairman Windhorst lobt"die stabile Zahlenbasis die beeindruckende Management-Arbeit bei Hertha BSC". Für das Unternehmen handele es sich um ein "langfristiges und vielversprechendes Engagement" mit einem "großartigen Verein".

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Geht Hertha BSC jetzt auf große Einkaufstour?

Zumindest soll nach "Spiegel"-Informationen ein Großteil des Geldes in neue Spieler investiert werden. Offiziell will Hertha BSC die neu gewonnenen Finanzen für "eine umfangreiche Rückführung der Verbindlichkeiten" sowie "über die kommenden Jahre Investitionen in die operativen Kernbereiche Sport, Digitalisierung und Internationalisierung" nutzen.

Sportchef Michael Preetz sagte dem Magazin aber: "Das erhöht unsere Chancen, mittelfristig in Reichweite internationaler Plätze zu kommen." Etwas langfristiger denkt offenbar Windhorst, der im "Spiegel" über die Staatsgrenzen hinaus blickt: "Die Hertha kann wie andere Klubs in London oder Madrid zu einem echten 'Big City Club' werden."

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