Wechsel endlich offiziell
Leroy Sane passt zum FC Bayern wie die Faust aufs Auge
- Aktualisiert: 03.07.2020
- 10:22 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Der Wechsel von Leroy Sane zum FC Bayern ist nach monatelangem Hickhack endlich fix. Der 24-Jährige unterschreibt bis 2025. ran.de analysiert, wie der Nationalspieler ins System Flick passt.
München - Es ist endlich passiert: Am 3. Juli 2020, fast ein Jahr nach den ersten Gerüchten, gab der FC Bayern die Verpflichtung von Leroy Sane bekannt. Der 24-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis 2025.
Sane bezeichnete den FC Bayern als "sehr großen Verein mit großen Ziele - und diese Ziele passen auch zu mir. Ich freue mich auf die neue Herausforderung und kann es kaum erwarten, mit der Mannschaft zu trainieren."
FCB-Boss Karl-Heinz-Rummenigge erklärte: "Unser Ziel ist es, die besten deutschen Spieler beim FC Bayern zu versammeln und die Verpflichtung von Leroy unterstreicht diesen Weg."
Als junger, deutscher Nationalspieler mit dem Prädikat "Weltklasse" verkörpert der 24-Jährige in der Tat genau den Spielertyp, den sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß für seinen "FC Bayern Deutschland" immer gewünscht hat.
Doch passt Sane auch spielerisch zu den Münchnern? Die Antwort: Ja. Wie die Faust aufs Auge.
Sane als perfektes Mosaikstück
Mit Explosivität, Schnelligkeit, außergewöhnlicher Technik, Torgefahr und Vielseitigkeit ist Sane vielleicht sogar das perfekte Mosaikstück, um dem FC Bayern vor allem im internationalen Vergleich einen Boost zu verleihen.
Bayern-Vorstand Oliver Kahn adelte den Neuzugang jedenfalls gleich: "Seine Qualitäten als Spieler sind unumstritten. Seine Geschwindigkeit, seine technischen Qualitäten und seine Torgefährlichkeit machen ihn zu einem absoluten Top-Spieler. Zudem passt er als Typ, als Charakter sehr gut in unsere Mannschaft."
Zwar sind die Roten mit Serge Gnabry und Kingsley Coman aktuell auf den Außenbahnen hervorragend besetzt. Beide waren in der Vergangenheit aber äußerst verletzungsanfällig.
Backup Ivan Perisic ist bislang nur bis Saisonende von Inter Mailand ausgeliehen und auf höchstem Level sicher kein 100 Prozent gleichwertiger Ersatz. Mit 31 Jahren dürfte der Kroate auch in der Zukunftsausrichtung der Bayern nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Fallen Gnabry oder Coman aus, rückt in der Regel Thomas Müller auf den Flügel, wodurch der Top-Vorbereiter des frisch gebackenen Meisters eigentlich seiner größten Stärken beraubt wird.
Sane ist vielseitig einsetzbar
Sane, hingegen, fühlt sich auf beiden Außenbahnen pudelwohl. Als Rechtsaußen ist er in der Lage, in Robben-Manier nach innen zu ziehen, um selbst den Abschluss zu suchen. Auf seiner bevorzugten linken Seite versorgt der Linksfuß die Angreifer mit top-getimten Flanken - Robert Lewandowski dürfte sich freuen. Auch im Zentrum oder als hängende Spitze ist Sane theoretisch einsetzbar.
Hansi Flick sieht den früheren Schalker eher auf dessen Lieblingsposition auf dem Flügel, schließlich hatte der Trainer hier zuletzt Verbesserungsbedarf festgestellt. In der Breite sei sein Kader zu dünn, konstatierte Flick.
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Bayern flexibler und unberechenbarer
Die Sane-Verpflichtung beschert den Bayern neben individueller Klasse auch Flexibilität und Unberechenbarkeit. So könnte Flick beispielswiese Sane links, Coman oder Gnabry rechts und Müller im Zentrum aufbieten.
Alternativ könnten auch alle drei Flügelspieler gemeinsam auf dem Platz stehen. Gnabry oder Sane würden dann auf die Müller-Position rücken. Dies könnte vor allem ein Zukunftsszenario sein, sollte Müller an seine Topform dieser Tage in den kommenden Jahren nicht mehr anknüpfen. Auch während des Spiels könnten die einzelnen Protagonisten ihre Positionen wechseln und so für Unruhe beim Gegner sorgen.
Ein weiterer Pluspunkt: Sanes Schnelligkeit und Ballsicherheit in 1:1-Situationen ermöglichen den Bayern im Umschaltspiel einen enormen Vorteil. Vor allem in engen Partien, vorzugsweise gegen starke Gegner in der Champions League, könnte diese Qualität das Zünglein an der Waage sein.
Konkurrenzkampf wird angeheizt
Schon Ende Mai träumte Uli Hoeneß vom Sane-Deal und dem Beginn einer neuen Ära an der Säbener Straße.
Die neue Zeitrechnung wird aber auch geprägt sein von einem schärferen Konkurrenzkampf. Denn eines steht fest: Mit Sane wird es für einen prominenten Namen möglicherweise eng. Ob Müller, Gnabry, Coman, Goretzka oder Thiago - mindestens einer der Leistungsträger muss sich wohl mit weniger Einsatzzeit begnügen.
Es sei denn, Sane ergeht es wie Philippe Coutinho. Der war im vergangenen Herbst mit Vorschusslorbeeren aus Barcelona gekommen und musste schließlich meist mit einem Platz auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen.
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