Borussia Dortmund unterliegt Bayern München
Borussia Dortmund: Mats Hummels mit gebrauchtem Abend gegen den FC Bayern
- Aktualisiert: 05.12.2021
- 00:12 Uhr
- ran.de / Marcus Giebel
Auf Mats Hummels ist grundsätzlich Verlass. Auf dem Rasen, aber auch in der Nachbetrachtung der Spiele. Der Klassiker gegen Bayern München spielt dem Abwehrchef von Borussia Dortmund aber besonders übel mit.
München - Auch wenn er sich diesmal im Anschluss an die mehr als 100 abwechslungsreichen Minuten im Signal Iduna Park entgegen der Gewohnheit nicht selbst stellte: Mats Hummels war in allen Interviews präsent.
Denn es ging ja vor allem um die strittige wie entscheidende Szene. Den von ihm verursachten Handelfmeter.
In der 74. Minute schob sich der Abwehrchef von Borussia Dortmund nach einer Ecke von Bayern München an Teamkollege Jude Bellingham vorbei, um sich dem Ball entgegenzustrecken. Zweifelsohne wollte der 32-Jährige per Kopf klären, doch die Kugel rauschte an seinem Schädel vorbei und klatschte einzig auf seinen etwas vorgestreckten rechten Oberarm.
Hummels macht bei strittiger Szene keine gute Figur
Für Schiedsrichter Felix Zwayer erst nach Ansicht der Videobilder ein Grund, auf den Punkt zu zeigen. So bot sich Robert Lewandowski die Chance zum 3:2-Siegtreffer, die sich der Pole nicht entgehen ließ.
Dass später so heftig über diese folgenschwere Entscheidung diskutiert wurde, zeigt zumindest, dass es durchaus verschiedene Ansichten gibt. Klar ist jedenfalls: Hummels machte bei seiner Rettungstat eine alles andere als gute Figur.
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Hummels an allen drei Gegentoren beteiligt
Wie der Abend des landauf landab entgegengefieberten Aufeinandertreffens mit seinem Heimatverein ohnehin viele unglückliche Aktionen des Weltmeisters von 2014 parat hielt.
An jedem Gegentor war der 76-malige Nationalspieler beteiligt. Auch wenn er teilweise gar nicht so viel dafür konnte, Hummels schien durchweg vom Pech verfolgt.
Von Müller geblockt und übertölpelt
Das 1:1 durch Lewandowski leitete er an der Mittellinie ein, als sein Pass von Thomas Müller geblockt wurde. Im Zurücklaufen ließ sich Hummels dann vom FCB-Urgestein im Kopfballduell übertölpeln, wobei der Münchner später selbst zugab, dass die Kugel kurios aufgesprungen sei und er sie deshalb leichter erreichen konnte.
Was aber auch kein Trost ist.
Auch Gregor Kobel war in diesem Moment keine große Hilfe, weil der Keeper erst in Libero-Manier lauerte, um sich dann doch ins Tor zurückzuziehen, wo Lewandowski ihn Sekunden später überwand. Womöglich brachte Hummels auch dieses Hin und Her des Schlussmannes etwas aus dem Konzept.
Hummels steht Guerreiro-Befreiungsschlag im Weg
Kurz vor der Pause dann stand er einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Raphael Guerreiro wollte den Ball aus der Gefahrenzone schlagen, schoss stattdessen aber eben nur Hummels an. So prallte das Spielgerät in Ping-Pong-Manier zu Kingsley Coman, der dankend zum 1:2 vollendete.
Als wäre das nicht genug, kam dann auch noch der verursachte Elfmeter dazu. Drei Gegentore - drei Mal war Hummels nicht unerheblich beteiligt. Sozusagen ein Katastrophen-Hattrick.
Oder anders ausgedrückt: Hummels' Auftritt folgte Murphys Gesetz. Alles, was schiefgehen konnte, ging auch schief.
Hummels schon in der Champions League Pechvogel
Den Pechvogel wird es kaum getröstet haben, dass sich hinterher alles um Zwayer drehte. Zumal der Vize-Kapitän nicht zum ersten Mal in diesen Wochen zur tragischen Figur avancierte.
Sein höchst umstrittener Platzverweis beim 1:3 gegen Ajax Amsterdam war der Anfang vom Ende des BVB in der Champions League, beim letztlich entscheidenden 1:3 bei Sporting Lissabon musste er gesperrt zuschauen.
Zug in der Meisterschaft schon abgefahren?
Auch in der Meisterschaft könnte der Zug mit dieser Niederlage schon fast abgefahren sein. Sollten die Bayern wirklich in Fahrt kommen, sind sie wohl nicht mehr aufzuhalten.
Ohnehin kam die Spannung suggerierende Tabellenkonstellation vor dem Anpfiff des "German Clasico" letztlich nur wegen der überraschenden Patzer des Serienmeisters gegen Eintracht Frankfurt und den FC Augsburg zustande.
Hummels' Handspiel als Ohrfeige für die Titelträume
Statt einem liegen nun also vier Punkte zwischen den ewigen Rivalen. Hinzu kommt die befreiende Wirkung eines Sieges im größten Spiel, das der deutsche Fußball zu bieten hat. Die nun der FC Bayern verspürt.
Insofern war Hummels' Handspiel also quasi eine schallende Ohrfeige für die - womöglich auch nur hauchzarten - Titelhoffnungen am Borsigplatz.
Wie lange sie nachhallt, wird auch an seiner ganz persönlichen Reaktion hängen.
Marcus Giebel
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