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Nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt

Niko Kovac vor dem Aus beim FC Bayern München? Die Krise ist jetzt offiziell

  • Aktualisiert: 03.11.2019
  • 13:05 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© 2019 Getty Images
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Nach dem Debakel in Frankfurt sperrt der FC Bayern die Öffentlichkeit für das Sonntags-Training aus. Die sportliche Führung schweigt - noch.

München - Es ist noch nicht mal 8 Uhr morgens, als Niko Kovac an der Säbener Straße erscheint.

Anpacken, aufarbeiten und irgendwie auch: Vergessen machen.

Wie sehr das 1:5-Debakel vom Vortag bei Eintracht Frankfurt den Klub getroffen hat, zeigt die Absage des öffentlichen Trainings. Trainiert wird um 10:00 Uhr hinter verschlossenen Türen.

Jetzt ist die Krise offiziell.

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Hoeneß und Rummenigge schweigen

Genauso verschlossen zeigen sich die Verantwortlichen nach der Vorführung.

Präsident Uli Hoeneß schweigt. Auch der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge bleibt stumm, ebenso wie Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Kovac hingegen versucht zu erklären.

Sich zu erklären, den Auftritt seiner Mannschaft zu erklären, seine Zukunft zu erklären. Er muss ja.

"Egal, was ich sage, ist es zu viel", sagt Kovac dann auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Und redet dann doch weiter.

Nachdem er zuvor direkt nach Abpfiff beim "ZDF" die Rote Karte gegen Jerome Boateng in der 8. Minute in den Vordergrund stellt, geht er mit etwas Abstand auf die Fehler seiner Mannen ein.

"Wie soll man Fehlpässe verhindern?", sagt Kovac und geht schon auf die Grundfähigkeiten eines Fußballers ein, um dann das Spiel in seiner einfachsten Weise zu erklären: "Annahme, Mitnahme, Pass."

Neuer: "Kein riesiges Wunder"

Kovac wirkt ratlos, unbeholfen. Das zeigen auch seine Aussagen in den vergangenen Wochen die im besten Fall noch als unglücklich ausgelegt werden können.

Kovac nennt es vor der Partie "ehrliche" Antworten.

Aber ob die Ehrlichkeit bei seinen Spielern so gut ankommt, wenn er seine Jungs im Vergleich mit dem FC Liverpool runterzieht, wenn er verdiente Spieler als Notnägel bezeichnet, wenn er sagt, seine Jungs würden seine Ideen nicht umsetzen?

Wohl eher nicht. Zumindest deutet wenig daraufhin, wenn Kapitän Manuel Neuer sich nach dem Debakel ans Mikrofon stellt und sagt: "Das ist kein riesiges Wunder. Das hat sich angebahnt."

Man - in dem Fall Neuer - sah das alles auf sich, auf den FC Bayern zukommen. Aber verhindert hat man - er, Kovac und der FC Bayern - es nicht.

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Niko Kovac (FC Bayern München)
News

Kommentar: Der FC Bayern muss jetzt handeln

Nach der 1:5-Klatsch bei Eintracht Frankfurt herrscht beim FC Bayern endgültig Krisenstimmung. Sorgen bereitet dabei weniger die Niederlage an sich als die Art und Weise. Und Trainer Niko Kovac erweckt nicht den Eindruck, als könne er den Abwärtsstrudel zeitnah stoppen.

  • 02.11.2019
  • 22:27 Uhr

Spieler suchen Dialog mit Fans

Stattdessen heißt es eben nun sich zu erklären. Die Spieler bei den mitgereisten Fans, die Spieler unter sich.

David Alaba und Thomas Müller, die nach Abpfiff in die Fankurve gehen und den Dialog mit den Fans suchen. Serge Gnabry, Robert Lewandowski und Neuer, die nach Abpfiff diskutierend beieinanderstehen.

Auch sich dabei in Frage stellen? Der Zusammenhalt im Team, die Charakterfrage muss nach den leblosen Auftritten in Bochum und Frankfurt gestellt werden.

Eine Antwort darauf ist nur von Kovac zu bekommen.

"Das war ein herber Schlag, wir müssen jetzt die Köpfe freibekommen, den Kopf erreichen, die Psyche erreichen", blickt Kovac auf die zwei wegweisenden Spiele am Mittwoch in der Champions League gegen Piräus und am Samstag zum Topspiel gegen Borussia Dortmund.

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Ten Hag bringt sich in Stellung

Aber ob Kovac die überhaupt noch mitmachen darf? Es sind die letzten beiden Partien vor der Länderspielpause.

Mit Co-Trainer Hansi Flick steht eine Übergangslösung bereits parat.

Ajax Amsterdam-Coach und ehemaliger Bayern II-Coach Erik ten Hag hat sich zuletzt in Stellung gebracht, dabei sogar von Ajax-Sportdirektor Marc Overmars die Freigabe erhalten.

Kovac weiß um die Situation. "Ich bin nicht naiv und auch nicht blauäugig", sagt er und kündigt an: "Ich gebe nicht auf."

Die Frage ist nur, ob er die Chance überhaupt erhält.

Rainer Nachtwey

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