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Neue Sturmhoffnung für Borussia Dortmund

Paco Alcacer beim BVB: Zwischen Auba-Nachfolge und Flop-Risiko

  • Aktualisiert: 14.09.2018
  • 17:12 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
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© imago/ZUMA Press
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In Paco Alcacer hat Borussia Dortmund den dringend benötigten Stürmer gefunden. Beim BVB lastet viel Druck auf ihm: Kann er Aubameyang würdig ersetzen oder ist er der nächste Stürmer-Flop? Am Freitag soll er sein Debüt geben.

Dortmund - Lange hatten sie gesucht. Absage um Absage kassiert. Dann fanden sie ihn: Francesco "Paco" Alcacer vom FC Barcelona ist der neue Hoffnungsträger bei Borussia Dortmund.

Gegen Eintracht Frankfurt am Freitag soll der Stürmer nach nur zwei Wochen Vorbereitung mit seinem neuen Klub sein Bundesliga-Debüt geben. Die Erwartungen sind groß. Bei den Fans, im Team, beim Trainer. "Er versteht Fußball und kann Fußball spielen", wurde Trainer Lucien Favre in der Welt zitiert.

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Hatte Alcacer in Barcelona stets im Schatten von Lionel Messi oder Luis Suarez gestanden, werden in Dortmund ab sofort alle Augen auf ihn gerichtet sein. Die Aufgabe könnte größer kaum sein: Im Idealfall soll der 25-Jährige zum neuen Pierre-Emerick Aubameyang werden. Dann könnte man nach Ablauf der Leihe zum Saisonende auch eine Kaufoption ziehen.

Nicht die erste Wahl

Dabei war Alcacer nicht immer die erste Wahl, nicht einmal die zweite. Bei Mario Mandzukic soll der BVB laut Medienberichten schon vor der WM angeklopft haben – Juventus Turin hatte abgeblockt. Eine erneute Leihe von Michy Batshuayi, der im vergangenen halben Jahr einen starken Job gemacht hatte, war laut "Mirror" zu teuer. Auch Transfers von Atleticos Kevin Gameiro und Lautaro Martinez hatten sich zerschlagen.

Böse Zungen sagen, Alcacer sei nur die Not-Not-Not-Lösung. Für den jungen Spanier ist es nach zwei enttäuschenden Jahren beim FC Barcelona ein Neustart.

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Jeder Sieg, jedes Tor: Alcacers Schicksalsschlag

Alcacer hatte zeitlebens eigentlich nur einen Herzensverein – den FC Valencia. In Torrent, nahe Valencia geboren, hatte er in der Kindheit beim örtlichen CD Monte-Sion gespielt, anschließend beim FC Torrent, ehe er im Alter von zwölf Jahren in die Jugend des FC Valencia gewechselt war.

Hier kam er 2011 zu seinem Profi-Debüt. Und hier erlebte er im selben Jahr seinen schlimmsten Schicksalsschlag. Im Vorbereitungsspiel gegen den AS Rom hatte er sein erstes Tor für die Fledermäuse geschossen. Auf dem Nachhauseweg erlitt sein Vater einen Herzinfarkt und starb. "Ich habe damals ein Tor geschossen, er hat sich aufgeregt und einen Herzinfarkt erlitten. Ich war 17 Jahre alt und es war schwer. Seitdem widme ich ihm jeden Sieg und jedes Tor", sagt der Stürmer.

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Überraschender Wechsel nach Barcelona

Alcacer wurde schnell der Fanliebling in Valencia. In 93 Spielen in der Primera Division schoss er 30 Tore. Alle liebten ihren "Paquito", der schließlich zum Kapitän ernannt wurde. Vicente del Bosque berief ihn 2014 zum ersten Mal in die spanische A-Nationalmannschaft, in der Qualifikation zur EM 2016 erzielte er für Spanien die meisten Tore (5).

Im August 2016 dann die große Überraschung. Alcacer wechselte für rund 30 Millionen Euro zum FC Barcelona. Aus dem Nichts. Was für ein Coup. Aber auch ein großes Risiko. Schließlich verfügten die Katalanen damals mit Messi, Neymar und Suarez über den wohl stärksten Sturm der Welt.

Aus Valencias Liebling wird "Judas"

Alcacers Rolle war schnell klar. An Luis Suarez im Sturmzentrum gab es kein Vorbeikommen. Eher noch setzte ihn Trainer Luis Enrique auf dem Flügel ein, als Back Up für Neymar. Doch selbst nach dessen Rekordabgang änderte sich nichts für den jungen Spanier. "Ich lerne jeden Tag von den Besten", verteidigte er damals seinen Verbleib. Mit Ousmane Dembele und Philippe Coutinho erhielt der Angreifer weitere Konkurrenz.

Seine geliebten Fans aus Valencia konnten den Transfer seinerzeit überhaupt nicht nachvollziehen, verschmähten ihren "Paquito" nun als "Judas". Dabei war Alcacer, wenn er denn auf dem Platz stand, äußerst effektiv: In 37 La-Liga-Spielen erzielte er zehn Tore. Mit 3,75 Torschüssen pro Tor war er effizienter als Kollege Messi (5,79 Torschüsse pro Tor).

Von großer Barca-Konkurrenz zu keiner BVB-Konkurrenz

Für "La Furia Roja" hatte der 1,75-Meter kleine Mittelstürmer in den vergangenen zwei Jahren keine Bedeutung mehr. Der Wechsel zum BVB ist für ihn daher eine gute Möglichkeit, sich mit viel Spielpraxis wieder zu empfehlen. Denn wo in Barcelona zu viel Konkurrenz ist, gibt es in Dortmund zu wenig oder gar nicht.

In den ersten vier Pflichtspielen des BVB stimmten zwar die Ergebnisse, nicht aber die Leistung. Vor allem in der Offensive hakte es. Götze, Reus, Philipp, Sancho – alle vier konnten auf der "Neun" nicht überzeugen. Für Alcacer ist die Position dagegen maßgeschneidert.

Risiko für BVB, Chance für Alcacer

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Und dennoch ist die "Notlösung" für die Schwarz-Gelben ein kleines Wagnis, denn der 25-Jährige verfügt über wenig Spielpraxis und keine Auslandserfahrung. Der BVB aber muss in drei Wettbewerben bestehen – und neben Alcacer gibt es eben keine echte Sturmalternative. 

Von Zweifeln wollen die Verantwortlichen jedoch nichts wissen. Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Favre haben bislang nur positive, wenn auch keine euphorischen Worte, für den Nachfolger von Pierre-Emerick Aubameyang und Michy Batshuayi übrig. "Wir sind überzeugt, dass er mit seiner Art zu spielen sehr gut zu uns passt", hatte Zorc bereits schon nach Alcacers erstem Training festgestellt.

Der Neuzugang selbst kann es kaum erwarten, endlich zu spielen. "Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung. Der BVB mit diesen unglaublichen Fans ist auch für mich etwas Besonderes und Spezielles." Im Umkehrschluss will Alcacer auch etwas Besonderes für die BVB-Fans werden. Damit schon in einigen Wochen niemand mehr von einer Notlösung sprechen kann.

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