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Pizarro kehrt zu Werder zurück: Ein Deal - nicht nur für Fußball-Romantiker

  • Aktualisiert: 29.07.2018
  • 22:31 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
Article Image Media
© 2017 Getty Images
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Mit der erneuten Verpflichtung von Claudio Pizarro macht Werder-Manager Frank Baumann eine Rolle rückwärts. Der Deal macht Fußballromantiker und Marketingmanager glücklich - ist aus rein sportlicher Sicht aber nicht unbedingt nachvollziehbar. 

Bremen/München - Er hat es wieder getan. Er ist zurück. Zum vierten Mal heuert Claudio Pizarro beim SV Werder Bremen an. Nach 1999, 2008 und 2015 nimmt der Bundesligist den Stürmer überraschend ein weiteres Mal unter Vertrag.

Erwartbar war der Wechsel allein deshalb nicht, da sich Frank Baumann vergangenes Jahr klar gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Peruaner ausgesprochen hat, damals "aufgrund der großen Konkurrenzsituation im Angriff und der jungen Talente, deren Entwicklung wir nicht blockieren wollten", so der Manager im Sommer 2017. "Wir müssen an die Zukunft denken." Der damalige Trainer Alexander Nouri soll sich ausdrücklich gegen eine weitere Verpflichtung ausgesprochen haben. 

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Sinneswandel bei Werder-Manager Baumann

Ein Jahr später spielt Pizarro in den Zukunftsplanungen des Vereins plötzlich wieder eine entscheidende Rolle. "Wir sind der Meinung, dass wir den Spagat schaffen, Claudios Fähigkeiten und Persönlichkeit zu nutzen, ohne dass wir unsere jungen Spieler in ihrer Entwicklung blockieren. Claudio weiß, dass er auch hier ist, um unsere jungen Spieler zu pushen und mitzuhelfen, sie auf das nächste Level zu heben", sagte Baumann bei der Vorstellung des "Neuzugangs". Rolle rückwärts beim Manager. 

Baumann dürfte gemerkt haben, dass bei einem Pizarro-Transfer nicht nur die sportliche Sinnhaftigkeit herbeigezogen werden darf. Denn wer rein logisch denkt, wird nicht verstehen, weshalb Werder einen Spieler zurückholt, der in drei Monaten 40 Jahre alt wird. Er wird auch nicht verstehen, weshalb Werder einen weiteren Stürmer holt, obwohl die Mannschaft bereits über sieben Spieler auf seiner Position verfügt. Und er wird nicht verstehen, weshalb ein Verein für einen in den vergangenen Jahren verletzungsanfälligen Spieler, der seinen Zenit längst überschritten hat, Geld ausgibt. 

Ein Fest für alle Fußballromantiker

Mit der Rückholaktion tut Baumann allen Fußballromantikern einen Gefallen - und davon gibt es einige in Bremen. Sie schwelgen noch immer in der Zeit um die Jahrtausendwende, als der damals 21-jährige Pizarro von Perus Hauptstadt Lima an die Weser kam. Doch nur der Fußball-Romantiker wegen wird Baumann den Deal nicht eingefädelt haben. 

Er weiß, wie beliebt Pizarro beim Nordklub ist. Vergangenes Jahr durfte er für den 1. FC Köln im Liga-Spiel gegen den geliebten Ex-Klub ran. Statt ihn auszupfeifen bejubelten die Fans ihren Liebling, sangen seinen Namen. "Ich liebe den Verein, sie lieben mich", erklärte es der 39-Jährige damals wie selbstverständlich. Kaum ein Spieler wird in Bremen so gefeiert wie Pizarro. Allein aus Marketinggründen macht der Transfer Sinn.

Stürmer und Mentor: Pizarros Doppelfunktion

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Die Fans werden sich damit abfinden müssen, dass ihr Liebling vor allem als Einwechselspieler vorgesehen ist. Auf dem Platz in der zweiten Reihe, in der Kabine als Leader soll Pizarro mit guten Beispiel voran gehen und den jungen Spielern helfen. "Es wird Momente geben, in denen Claudio auch sportlich eine Rolle spielen wird. Dennoch soll er uns auch in der Kabine mit seiner lockeren Art und seinem Ehrgeiz sowie Erfolgshunger weiterbringen", sagte Kohfeldt am Sonntag. 

Ganz klar: 19 Jahre, 446 Spiele und 194 Tore Bundesliga-Erfahrung sprechen für sich. 2018/19 sollen es noch ein paar mehr Spiele und Tore werden. Der langfristige Ausfall von Aron Johansson war für Baumann endgültig Anlass zu handeln. Laut "Weser Kurier" und dem Portal "Mein Werder" soll bereits seit Januar Kontakt zu Pizarros Berater bestehen. Demnach wollte der Manager seinem ehemaligen Trainer Nouri nicht in den Rücken fallen und Pizarro bereits nach kürzester Zeit wieder zurückholen. Kohfeldt war offenbar schnell einverstanden. Nun also der Vollzug. 

Werder riskiert wenig 

Zumal das finanzielle Risiko für Werder sehr gering ist. Laut Informationen der "Bild" kassiert der Peruaner ein Grundgehalt von 300.000 Euro - pro Jahr. Seine Gage soll leistungsbezogen gezahlt werden, also pro Einsatz und pro Tor. 

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Der neue Vertrag beweist: Claudio Pizarro geht es nicht ums Geld. Der 39-Jährige ist noch immer hungrig. Will spielen. Will jubeln. Am liebsten für Werder. "Ich fühle mich hier wie zu Hause. Werder ist genau das Richtige für mich", sagte er bei der Verkündung am Sonntag. Statt mit Köln in die zweite Liga zu gehen, will er nun mit den Hanseaten wieder angreifen. "Ich bin überzeugt, dass wir zusammen eine starke Saison spielen werden."

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Der ewige Ballverliebte

Pizarro meint es ernst. Seit seinem Abschied in Köln und der bis dato ungewissen Zukunft hielt er sich bei Werders ehemaligem Fitnesstrainer Yann-Benjamin Kugel fit. Von Partynächten in der Münchner Nobeldisko P1 ist schon lange keine Rede mehr. Vor ein paar Jahren stellte er seine Ernährung um und verzichtet seitdem etwa auf Nudeln oder Schokolade. Ein Musterprofi eben. Auch noch mit fast 40. Einer, der einfach Spaß am Fußball hat.  

Baumann bestätigt der "Bild": "Claudio geht es nicht ums Geld. Er hat einfach Lust zu spielen. Es ist schon etwas anderes, hier in Bremen seine Karriere zu beenden als mit einem Abstieg. Er soll den Abschied bekommen, den er verdient hat." Von Abschied redet der Stürmer selbst aber noch lange nicht. 

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