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Eintracht-Coach als Trainer in München gehandelt

Plötzlich im Bayern-Fokus: Wie Niko Kovac Eintracht Frankfurt revolutioniert hat

  • Aktualisiert: 03.04.2018
  • 11:45 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
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© imago/Sven Simon
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Niko Kovac hat Eintracht Frankfurt innerhalb von zwei Jahren von einem Abstiegskandidaten in einen Champions-League-Anwärter verwandelt. Das macht Kovac zum heißen Kandidaten auf den Trainerposten beim FC Bayern. In München wären die Anforderungen allerdings komplett anders.

München - Kaum zu glauben, aber Niko Kovac ist gerade einmal etwas mehr als zwei Jahre als Trainer von Eintracht Frankfurt im Amt. Am 8. März 2016 übernahm der 46-Jährige den damals hilflos dem Abstieg entgegen taumelnden Traditionsklub von Armin Veh.

Die Skepsis war groß, sowohl was den Klassenerhalt anging, als auch der Person Niko Kovac gegenüber. Doch der Kroate hat mittlerweile alle Kritiker Lügen gestraft, denn in den letzten zwei Jahren ging es für die Eintracht nur in eine Richtung: nach oben.

In der Relegation wurde der Klassenerhalt gesichert, in der nächsten Saison führte Kovac die Frankfurter ins DFB-Pokalfinale und auf Platz elf in der Bundesliga. In dieser Spielzeit hat die Eintracht sechs Spieltage vor Schluss noch realistische Chancen auf die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte und steht erneut im Halbfinale des Pokals.

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Kandidat in München und Dortmund

Diese Transformation innerhalb von zwei Jahren macht Kovac zu einem der begehrtesten Trainer der Bundesliga. Der FC Bayern München soll genauso Interesse an seinem ehemaligen Spieler haben wie Borussia Dortmund.  Dass die Eintracht ihn liebend gerne für die nächsten Jahre halten würde, muss nicht erwähnt werden.

Doch wie hat Kovac das geschafft? In erster Linie mit harter Arbeit. Kovac ließ viel trainieren und legte den Fokus von Beginn an auf die Defensive. Die Eintracht spielt hart und körperbetont, auch in dieser Saison kassierten die Frankfurter bislang die meisten Gelben Karten.

Der Trainer Kovac ist dem Spieler Kovac, der im defensiven Mittelfeld aufräumte, sehr ähnlich. Disziplin und Arbeitsmoral wurden Kovac quasi in die Wiege gelegt. Mit seinem Bruder Robert, der jetzt sein Assistent in Frankfurt ist, wuchs Kovac im Berliner Arbeiterviertel Wedding auf.

"Wir haben viel Fußball gespielt. Auf Beton, in Käfigen. Ich war meistens der Kleinste, da muss man Ideen entwickeln, um sich gegen körperlich überlegene und ältere Jungs durchzusetzen. Man lernt dort schon, wie das Leben letzten Endes abgeht", erinnerte sich Kovac in der "FAZ" an diese prägende Zeit.

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Eintracht macht auch in der Offensive Fortschritte

Man würde Kovac aber unrecht tun, ihn auf Härte und Disziplin zu reduzieren. In der aktuellen Saison machte die Eintracht in der Offensive große Fortschritte, präsentierte sich taktisch variabel, was vor allem an cleveren Transfers liegt, die Kovac mit Sportdirektor Fredi Bobic und Sportdirektor Bruno Hübner realisierte. Ob Kevin-Prince Boateng, Sebastien Haller, Luka Jovic oder Marius Wolf, fast alle Neuen schlugen ein.

Generell scheint Kovac ein Mann zu sein, der schnell eine Wende herbeiführen kann. Im Oktober 2013 wurde er als Trainer der kroatischen U21-Nationalmannschaft zum Coach des A-Teams befördert, da dieses die direkte Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Brasilien verpasst hatte. Kovac führte die Kroaten schließlich durch die Playoffs gegen Island zur WM.

Das Turnier verlief aber unglücklich, auch durch eine klare Elfmeterfehlentscheidung ging des Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Brasilien verloren, die Kroaten schieden in der Vorrunde aus. In der anschließenden EM-Qualifikation verlor Kroatien in Norwegen und spielte 0:0 in Aserbaidschan, Kovac wurde im September 2015 entlassen.

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Kovac blickt auf kurze Trainerkarriere zurück

Knapp zwei Jahre als kroatischer Nationaltrainer, knapp zwei Jahre als Trainer von Eintracht Frankfurt. Dazu einige Jahre im Juniorenbereich und als Co-Trainer bei Red Bull Salzburg. Auf eine allzu lange Trainerkarriere kann Niko Kovac noch nicht zurückblicken. Deshalb ist die große Frage, ob Kovac schon bereit ist, sich einer Aufgabe auf höchstem Niveau wie beim FC Bayern zu stellen.

"Ich werde bis 2019 in Frankfurt arbeiten - wenn nichts dazwischen kommt", hatte Kovac zuletzt erklärt und somit ein Türchen für den Rekordmeister offen gelassen. Sky-Experte Lothar Matthäus hatte sich unmittelbar zuvor auf Informationen aus Bayern-Kreisen berufen und Kovac als Top-Kandidaten genannt.

Andere Anforderungen in München

Allerdings wären die Anforderungen in München völlig andere als in Frankfurt. Während Kovac die Eintracht häufig gegen den Ball spielen und auf Konter lauern lässt, muss der FC Bayern praktisch immer das Spiel machen.

Die Fußstapfen, die Louis van Gaal, Pep Guardiola oder Jupp Heynckes in München hinterließen, sind groß. Der Fußballarbeiter Kovac müsste sich auch als Taktiker auf höchstem Niveau beweisen.

Es gibt durchaus Stimmen, die daran zweifeln, ob der frühere Profi schon bereit dafür ist. Zweifler gab es allerdings auch vor zwei Jahren in Frankfurt, sie sind längst verstummt.

Christian Stüwe

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