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FC Bayern-Trainer weiter in der Kritik

Pro und Contra: Sollten die Bayern Niko Kovac entlassen?

  • Aktualisiert: 17.05.2019
  • 19:58 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks/ Lukas Hiegle
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© 2019 Getty Images
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Beim FC Bayern herrscht trotz des noch möglichen Double-Gewinns seit Wochen Unruhe. Auslöser dafür ist Trainer Niko Kovac. Der 47-Jährige steht in der Kritik. Eine Jobgarantie? Verweigern ihm die Klub-Bosse. Die Meinungen zum Coach gehen nicht nur in der ran-Redaktion auseinander: Soll er unabhängig von der Titelausbeute bleiben?

München - Der FC Bayern München kann am Samstag schon mit einem Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt die Meisterschaft (ab 15:00 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der App über den Reiter "Live/Ergebnisse") perfekt machen. Und nur eine Woche später gegen RB Leipzig besteht im DFB-Pokal-Finale die nächste Chance auf eine Titelfeier.

Dennoch ist Trainer Niko Kovac weiterhin stark in der Kritik. Gerüchten zufolge droht dem Coach auch beim Double-Gewinn das Aus beim Rekordmeister. Einige Fußball-Fans fordern genau das. Andere wiederum hoffen auf eine zweite Chance für den 47-Jährigen mit verstärktem Kader in der neuen Saison.

Auch in der ran-Redaktion herrscht Uneinigkeit. Es bleibt beim Pro und Contra: Sollte Kovac in München entlassen werden?

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PRO: Neue Stars brauchen einen Top-Trainer - und Kovac ist es nicht

Der FC Bayern will nach dem so oft angekündigten Umbruch im Sommer endlich auch international wieder ganz, ganz oben mitmischen. Aber mit Kovac? Nicht machbar. Schließlich hatte das, was der Coach die Saison über spielen ließ, nur selten etwas mit höchst attraktivem Offensivfußball zu tun. Die Angsthasen-Taktik im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Liverpool hat klar gezeigt: So geht es nicht. Schon gar nicht in Europa.

Dass die Entscheidung in der Meisterschaft erst am letzten Spieltag fällt, ist zwar für die Bundesliga ein Geschenk - passt aber nicht zum sonst so dominanten Rekordmeister. Starke Rückrunde schön und gut. Die Hinrunde war alles andere als berauschend.

Für den Matchball auf den Liga-Titel dürfen die Bayern auch mal ein großes "Dankeschön" in Richtung Dortmund senden. Das krasse Form-Tief des BVB hat seinen Teil dazu beigetragen. Klar, auch der starke Auftritt des Rekordmeisters im direkten Duell vor heimischem Publikum (5:0) war mitentscheidend. Aber in solche Spiele gehen die Bayern-Stars immer bis in die Haarspitzen motiviert. Und das völlig unabhängig von Taktik, Aufstellung und vor allem Einstellung des Trainer. Der Sieg gegen den BVB war sicher nicht der Verdienst eines Niko Kovacs.

Bitte nicht den gleichen Fehler wie mit Ancelotti machen

Die Einstellung - eines der größten Defizite unter dem Bayern-Trainer. Der Kroate kriegt es offenbar einfach nicht hin, die Mannschaft geschlossen auf seine Seite zu ziehen und top-eingestellt auf den Platz zu schicken. Schon wieder soll es im Team ein Lager geben, das gegen den Coach arbeitet. Erinnert ganz stark an die Zeit von Carlo Ancelotti. Den Fehler damals, trotzdem am Trainer festzuhalten und erst nach einem mehr als bescheidenden Saisonstart im September die Reißleine zu ziehen, dürfen die Bayern-Bosse nicht wieder machen.

Die Münchner wollen sich für die neue Saison noch mit einigen Stars verstärken. Lucas Hernandez war wohl nur der erste. Aber um das neue Team nach dem Umbruch zu einer Einheit zu formen, die wieder vom Triple träumen darf, ist der 47-jährige Trainer einfach der Falsche. Deshalb muss Kovac nach der Saison gehen!

Alessa-Luisa Naujoks

CONTRA: Seine Arbeit lässt sich erst in einem Jahr bewerten

Niko Kovac steht in seiner ersten Saison vor zwei Titelgewinnen mit den Bayern. Dennoch wird bereits seit Wochen über Kovacs Nachfolger diskutiert. Sogar das Aus, unabhängig vom Saisonende, wurde bereits vermeldet. Auch wenn die Bayern schnell dementierten, wackelt der der Stuhl des Trainers gewaltig.

In der Rückrunde rollten die Bayern dann jedoch das Feld von hinten auf und verkürzten nach und nach den Abstand zum BVB. Wenn die Borussia patzte war man da, so dass aus neun Punkten Rückstand sogar ein Vorsprung mit vier Punkten wurde. Darunter auch der 5:0-Kantersieg im eigenen Stadion gegen Titel-Konkurrent Dortmund. Eine Leistung, an der Trainer Niko Kovac einen großen Anteil hatte. Sicher hat das Bayern-Spiel in dieser Saison nicht die Dominanz wie in der Vergangenheit, dennoch gibt der Erfolg Kovac Recht. In beiden nationalen Wettbewerben haben die Bayern beste Chancen, den Titel klar zumachen. Rückendeckung durch die Bayern-Bosse suchte man zuletzt allerdings vergeblich.

Jammern auf hohem Niveau 

Dennoch wird jede noch so kleine Delle im Bayern-Spiel als Frontalangriff an der Arbeit des 47-Jährigen genutzt. Vor allem der Auftritt im Champions League-Rückspiel gegen Liverpool scheinen die Bosse und viele Fans ihrem Trainer nicht zu verzeihen. Gegen den leidenschaftlichen Klopp-Fußball, zeigten sich die Bayern zu passiv. Doch auch dieses Scheitern ist nicht allein am Trainer festzumachen. Elf Spieler mit hoher individueller Qualität, schafften es am Ende eben auch nicht Liverpool in Verlegenheit zu bringen. Man bekommt mehr und mehr den Eindruck: Spieler entscheiden, wer Trainer sein sollte!  

In den Wochen nach dem Aus stapelten sich Spekulationen um Kandidaten, die Kovac ersetzen könnten. Ten Hag, Rangnick, van Bommel, Conte – die Liste der möglichen Kollegen, die den Kroaten beerben könnten ist lange. Offensichtlich deutlich länger, als die Geduld der Bayern-Bosse mit ihrem ehemaligen Spieler. Aus meiner Sicht hätte Niko Kovac mit zwei Titeln ausreichende Argumente, um auch im kommenden Sommer als Cheftrainer des FC Bayern arbeiten zu dürfen.    

Lukas Hiegle

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