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Kommentar zur Krise beim FC Bayern

ranSicht: Keine Kovac-Frage, sondern Frage von Qualität und Einstellung

  • Aktualisiert: 06.10.2018
  • 22:07 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
Article Image Media
© 2018 Getty Images
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Der FC Bayern schlittert nach dem vierten Spiel ohne Sieg tief in die Krise. Doch liegt es wirklich am Trainer, wenn zur gleichen Jahreszeit gleiche Symptome eines gleichen Gebrechen auftreten? Ein Kommentar.

Es kommt einem schon vor wie ein Deja vu. Wieder zur selben Jahreszeit landet der FC Bayern in einem Tief, einer Krise. War es vor einem Jahr jedoch noch Paris St. Germain mit einem super teuren Kader, ist es diesmal Borussia Mönchengladbach, das dem deutschen Serienmeister beim 0:3 die Grenzen aufzeigt.

Aufzeigt auch deshalb, weil keine Gegenwehr zu erkennen ist. Fahrig, ideenlos, führungslos, ein Runterspielen eines Pensums, das wenig von Qualität zeigt. Und Spieler, die mehr um ihr Eigenwohl kämpfen, um ihre Spielzeit, als sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen, sich als Team zu präsentieren.

Und gerade die, die motzen, die mit ihren Auswechslungen oder mit dem auf der Bank Platz nehmen unzufrieden sind, zeigen, wenn sie die Chance erhalten, keine Leistung.

Doch woran liegt es? Ist es wirklich der Trainer, wenn zur gleichen Jahreszeit gleiche Symptome eines gleichen Gebrechen auftreten? Ist es nicht vielleicht eher die Einstellung der Spieler?

In der Champions League zeigt ein junges dynamisches, spielerisch überzeugendes und mit Finesse aufspielendes Ajax Amsterdam den Münchnern, was moderner Fußball ist. Dortmund begeistert mit einem jungen Kader, der Fehler macht, aber auch fußballerisch Freude verbreitet.

Die Bayern? Gegen Ajax stehen noch sieben Spieler aus dem Champions League Finale 2013 gegen Borussia Dortmund in der Startelf. Junge, hungrige Spieler, die auch vorangehen, wenn es hakt? Fehlanzeige. Es geht dann wieder um Ribery, um Robben. Um die Alten.

Und am Ende der Diskussion geht es eh wieder um den Trainer. Diesmal um Niko Kovac. Vergangene Saison Ancelotti. Aber wie ist es zu verstehen, wenn die Mannschaft ein zweites Mal Probleme mit dem Trainer hat? Ist dann nicht eher die Mannschaft das Problem?

Qualität ist vorhanden. Bei den Einzelspielern. Aber nicht mehr bei der Mannschaft.

Hinzukommt, dass auf den FC Bayern der vergangenen Jahre ein häufig verwendetes Zitat perfekt passt: Stillstand bedeutet Rückschritt. Das passt genau auf die Transferaktivitäten des FC Bayern. Das passt genau auf das Mannschaftsgebilde des FC Bayern.

Fehlt nicht doch die Qualität im Kader, damit sich eben nicht die Mannschaft von alleine aufstellt? Damit nicht eben doch wieder sieben Spieler aus dem 2013er-Finale in der Startformation stehen? Klar, es kommt auch Pech durch die Verletzungen von Tolisso und Coman dazu. Aber das sind zwei Spieler.

Den Anspruch, den die Bayern selbst an sich und die Fans an die Mannschaft und Verein stellen, erfüllen die Leistungen der Mannschaft bei Weitem nicht.

Mit der Einstellung und der Qualität der Mannschaft an sich werden wir uns an ein Deja vu gewöhnen müssen. Fraglich ist, ob wir in einem Jahr dann noch vom Serienmeister FC Bayern schreiben.

Rainer Nachtwey

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