• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Kommentar zur Personalplanung des FC Bayern München

ranSicht: Ohne Mega-Transfers rutschen die Bayern ab

  • Aktualisiert: 20.05.2018
  • 23:29 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© Imago
Anzeige

Obwohl die Bayern diesmal "nur" einen Titel gewannen, lehnt Uli Hoeneß für den Sommer Mega-Transfers ab. ran-Mitarbeiter Oliver Jensen glaubt: Ohne teure Neuzugänge zählen die Bayern schon bald nicht mehr zu den Titelanwärtern in der Champions League.

München - Das Pokal-Finale verloren, in der Champions League im Halbfinale ausgeschieden: Trotz der Deutschen Meisterschaft spricht Joshua Kimmich von einer "brutal enttäuschenden Saison". Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da. Thomas Müller äußerte sich ähnlich. Ist es nun an der Zeit, auf dem Transfermarkt richtig zuzuschlagen und nächste Saison umso stärker zurückzukommen? Offensichtlich nicht.

Anzeige
Hoeneß will keine großen Investitionen
News

FCB: Hoeneß schließt Mega-Transfers im Sommer aus

Transferaktivitäten im dreistelligen Millionenbereich als Reaktion auf das enttäuschende Saisonende des FC Bayern schließt Uli Hoeneß aus. Vielmehr nimmt er die Spieler in die Pflicht.

  • 20.05.2018
  • 16:34 Uhr

Präsident Uli Hoeneß schließt für die Sommerpause große Transfers aus. Man wolle nicht mehr investieren, sondern die vorhandenen Spieler dazu bringen, besser zu spielen als im gestrigen Pokalfinale. Einerseits macht es die Bayern sympathisch, dass sie nicht dem Transfer-Wahnsinn folgen möchten, der im Ausland ausgebrochen und für die Fans kaum noch nachzuvollziehen ist. Andererseits aber ist die Gefahr groß, dass die Bayern ohne Mega-Transfers bald nicht mehr zur internationalen Spitze zählen werden.

Nur Platz 68 im Transfer-Ranking

Corentin Tolisso ist mit einer Ablöse von 41,5 Millionen Euro der teuerste Transfer, den die Bayern jemals getätigt haben. Damit belegen sie in der Liste der Rekord-Transfers gerade einmal Platz 68. Nicht nur Vereine wie Real Madrid oder Paris Saint-German haben deutlich mehr bei Transfers auf den Tisch gelegt. Sogar europäische Mitteklasse-Clubs wie Lazio Rom, AS Monaco oder Relegations-Teilnehmer VfL Wolfsburg gaben bereits mehr Geld für einen einzigen Spieler aus.

Wie wollen die Bayern es hinbekommen, trotz angezogener Handbremse auf dem Transfermarkt dauerhaft in der Champions League vorne mitzumischen? Sicherlich ließe sich argumentieren, dass der FC Bayern dies in der Vergangenheit bereits vollbracht hat. Seit dem Jahre 2010 standen sie drei Mal im Finale, gewannen im Jahre 2013 sogar die europäische Krone

Doch die Münchner hatten eben auch das Glück, die richtigen Spieler zur richtigen Zeit bekommen zu haben. Franck Ribery und Arjen Robben wurden zu einer Zeit verpflichtet, als sie nicht zur Weltspitze zählten. Die Karriere von Robben hatte bei Real Madrid einen Knick erlitten. Und Ribery war eher noch ein aufstrebendes Talent als ein Superstar.

Zur Freude der Bayern erreichten beide Spieler Weltklasse-Format und konnten sich zudem mit der Mia san mia-Mentalität identifizieren, sodass sie nicht gleich bei dem nächstbesseren Angebot einen Abflug machten (auch wenn Ribery dies einmal versuchte). So hatten die Bayern seit 2009, als Robben nach München kam und Ribery ergänzte, durchgängig eine der besten Flügelzangen der Welt. Solche Glücksgriffe lassen sich allerdings nicht planen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Seit Alaba keinen Weltklasse-Spieler hervorgebracht

Und wer waren die anderen Schlüsselspieler, die die jüngere Ära von Bayern geprägt haben? Es waren Spieler wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Thomas Müller oder David Alaba, die aus dem eigenen Nachwuchs kamen und in München zu Weltklasse-Spielern reiften. Lässt sich das wiederholen? Seit Alaba haben die Bayern jedenfalls keinen Weltklasse-Spieler mehr hervorgebracht.

Trotz guter Ansätze von Talenten wie Lars Lukas Mai oder Franck Evina ist nicht absehbar, dass sich daran zeitnah etwas ändern wird. Auch wenn die Bayern rund 70 Millionen Euro in das neue Nachwuchsleistungszentrum investiert haben: Steine schießen nun einmal keine Tore.

Mit den Neuzugängen, die die Bayern im Hinblick auf die kommende Saison getätigt haben, machen sie den europäischen Spitzenvereinen jedenfalls keine Angst. Trotz aller Qualitäten: Leon Goretzka hat in seiner ganzen Karriere zusammengerechnet nur 80 Minuten Champions League gespielt. Serge Gnabry kommt auf 21 Minuten.

Dann sollen die Bayern laut Medienberichten auch noch an Stürmer-Talent Jann-Fiete Arp baggern, der beim Absteiger HSV eine katastrophale Rückrunde hingelegt hat und das Niveau für die Bayern (wenn überhaupt jemals) erst in einigen Jahren erlangen wird.  

Wer soll bei den Bayern also den Unterschied ausmachen, wenn Ribery und Robben nicht mehr das ganz hohe Niveau haben, wenn Robert Lewandowski die launische Diva gibt und unbedingt weg möchte, wenn Jerome Boateng tatsächlich ins Ausland geht oder wenn Thomas Müller vielleicht mal ein schlechtes Jahr erwischt?

Individuelle Fehler sind eine Warnung

Bereits in dieser Saison war bei den Bayern zu beobachten, dass sie sich in der Champions League und im DFB-Pokal aufgrund individueller Fehler und mangelnder Chancenverwertung um den Lohn gebracht haben. Das spricht nicht unbedingt für ihre Qualität.   

Daher sage ich: Ohne Mega-Transfers wird es kaum möglich sein, dauerhaft um den Champions-League-Titel mitzuspielen.

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp


© 2024 Seven.One Entertainment Group